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Der Krater

Titel: Der Krater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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Zeit kaufen, weil sie selbst nach der Maschine suchte. Viel Glück – auf der Oberfläche des Mars würde sie sie jedenfalls nie finden.
    Er dachte an die Journalistin, die ihn am Morgen angerufen hatte. Er hatte sich zurückgehalten, Umsicht walten lassen, ihr aber hoffentlich genug Informationen gegeben, um Chaudry Feuer unterm Hintern zu machen. Der würde einen schönen Schreck bekommen, wenn der Artikel erschien. Aber als er jetzt an das Gespräch zurückdachte, beschlich ihn ein ungutes Gefühl, und er fragte sich, ob er vielleicht weniger entgegenkommend hätte sein sollen. Aber sie hatte ihm versichert, das Ganze sei inoffiziell, reine Hintergrundinformation – sein Name würde nirgendwo auftauchen.
    Er ging zu dem Tischchen im Flur und nahm sich genervt noch einmal die Post vor, aber es war sinnlos. Keine Jobangebote, nichts. Zorn wallte in ihm auf bei dem Gedanken, dass sie ihn um achttausend Dollar betrogen hatten, und bei der Erinnerung an die kühle Verachtung, mit der Chaudry sein Angebot zurückgewiesen und ihn dann seinerseits bedroht hatte.
    Nervös ging er ins Bad, spritzte sich Wasser ins Gesicht und trocknete es ab. Das kalte Wasser half auch nichts. Er konnte es kaum erwarten, ins Moto’s zu kommen, sich abzulenken und mit einem steifen Drink zu beruhigen. Den ganzen Tag lang zu Hause herumzuhängen, machte ihn wahnsinnig.
    Er würde sich ganz sicher an die
Times
wenden. Danach würde die Regierung es nicht mehr wagen, ihn festnehmen zu lassen. Er würde ein Held sein. Ein zweiter Daniel Ellsberg.
    Diese Gedankengänge wurden vom tiefen elektronischen Gong der Türglocke unterbrochen.
    »Mark?«, hörte er seine Mutter aus der Küche rufen. »Machst du bitte auf?«
    Corso ging zur Tür und spähte durch den Spion. Draußen stand ein Mann in einem Tweedjackett, dem es in der grauen, feuchten Morgenluft offenbar unangenehm warm war.
    »Ja?«, fragte Corso durch die geschlossene Tür.
    Der Mann antwortete nicht, sondern hielt eine arg mitgenommene Lederbörse hoch, die aufklappte und eine Polizeidienstmarke zeigte. »Lieutenant Moore.«
    O Scheiße.
Corso spähte angespannt durch den Türspion. Der Mann hielt weiterhin seinen Dienstausweis davor, beinahe herausfordernd. Das Foto schien zu stimmen. Aber der Beamte war von der Polizei in Washington, D.C. Was hatte das zu bedeuten? Corso wurde von Panik beinahe überwältigt. Chaudry hatte ihn also doch verpfiffen.
    »Worum geht es denn?«, fragte Corso, wobei er an den Worten beinahe erstickte.
    »Würden Sie mich bitte hereinlassen?«
    Corso schluckte. Hatte er das Recht, der Polizei den Zutritt zu verweigern? Musste der Mann nicht erst einen Durchsuchungsbefehl oder so vorweisen? Vielleicht war es aber besser, ihn nicht zu verärgern. Corso zog den Riegel zurück, hakte die Kette aus, schloss auf und öffnete die Tür.
    Officer Moore schlüpfte ins Haus, und Corso schloss hastig die Tür hinter ihm. »Worum geht es denn?«, fragte Corso und blieb im Flur stehen.
    Der Mann lächelte. »Nichts Ernstes. Also – ist noch jemand im Haus?«
    Er wollte nicht, dass seine Mutter irgendetwas erfuhr. »Äh, nein. Niemand.« Er musste diesen Polizisten aus dem Flur schaffen. »Hier durch«, sagte er und wies zum Wohnzimmer. Sie gingen hinein, und Corso schloss leise die Tür. Vielleicht sollte er besser einen Anwalt anrufen. Das wurde den Leuten doch ständig geraten. Sprich nie ohne Anwalt mit der Polizei. »Bitte nehmen Sie Platz«, sagte er und bemühte sich, seine Stimme ruhig zu halten, während er sich aufs Sofa setzte.
    Der Polizist jedoch blieb stehen.
    »Ich glaube, ich sollte erst mit einem Anwalt sprechen«, sagte Corso, »ich meine, prinzipiell. Ganz egal, worum es hier geht.«
    Der Mann griff in sein Jackett und zog eine große schwarze Pistole hervor. Corso starrte sie an. »Hören Sie, Officer, die brauchen Sie wirklich nicht.«
    »Ich denke doch.« Er holte einen langen, zylindrischen Gegenstand hervor und befestigte ihn am Lauf der Waffe. Und jetzt erst bemerkte Corso, dass der Mann schwarze Handschuhe trug.
    »Was tun Sie denn da?«, fragte Corso. Das war doch nicht normal. In seinem Kopf wirbelten Verwirrung und Mutmaßungen durcheinander.
    »Bleiben Sie ganz ruhig. Kein Geschrei, keine Tränen, bewahren Sie Ruhe. Alles wird gut, wenn Sie einfach tun, was ich sage.«
    Corso schwieg. Die besänftigende Stimme des Mannes beruhigte ihn, aber das Ganze war völlig unbegreiflich. Seine Gedanken überschlugen sich.
    Der Mann streckte die Hand

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