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Der Kreis der Sechs

Der Kreis der Sechs

Titel: Der Kreis der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate White
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Sie verpasst habe«, stand darauf. »Ich war mit den Hunden draußen. Lassen Sie uns am Sonntag sobald wie möglich reden. Ich werde den größten Teil des Tages zu Hause sein. Werfen Sie inzwischen einen Blick darauf und sagen Sie mir, was Sie sehen.«
    Die Papiere in ihrer Hand fühlten sich bedeutungsschwer an. Befindet sich hier drin die Wahrheit, dachte sie. Stehe ich kurz davor, endlich etwas herauszufinden? Sie setzte sich an den Tisch und zog die Büroklammer von den Seiten.
    Der erste Stapel bestand aus den Aufzeichnungen über Wesley, die sie Hutch gegeben hatte, als sie ihn unten am Fluss getroffen hatte. Als sie die Seiten durchblätterte, sah sie, dass er einen Haufen Zeilen unterstrichen hatte, die Wesleys Zeit im Cat Tails betrafen – wie Wesley kurz an der Bar mit den älteren Frauen schwatzte, der Ausflug auf die Männertoilette, nachdem er Darts gespielt hatte, wie er ein paar Songs auf der Jukebox gespielt hatte und die Bemerkungen von dem Mann, der fragte, ob die Maschine Wechselgeld gab und dann Wesley dafür lobte, dass er den Stones-Song gespielt hatte. Der einzige andere Abschnitt, der unterstrichen war, bezog sich auf die Stelle, als Wesley seine Slipper wegetreten und zum Ufer geschwommen war. Es war kein einziger Kommentar am Rand, der erklärte, warum diese Einzelheiten von Bedeutung waren.
    Phoebe legte diese Seiten weg und starrte den zweiten Stapel an. Sie brauchte nur eine Sekunde, um sich darüber klar zu werden, dass es die Kopien waren, die Mindy Hutch von den Notizen gemacht hatte, die er aufgeschrieben hatte, als er Wesley vor einem Jahr befragt hatte. Sie waren alle in seiner großen Krakelschrift, und auch hier waren Teile frisch mit einem Stift unterstrichen worden. Als Phoebe die Seiten überflog, sah sie, dass Hutch die Aufmerksamkeit auf dieselben Einzelheiten gerichtet hatte, die er in ihren Aufzeichnungen markiert hatte – die älteren Frauen, die Jukebox, der Mann, der nach dem Wechselgeld fragte und so weiter. Dies waren eindeutig die Stellen, bei denen ihm ein Licht aufgegangen war.
    Als Nächstes breitete Phoebe beide Notizstapel vor sich aus, positionierte die Seiten, die einander entsprachen, nebeneinander. Sie fing an, sie zu studieren, bewegte ihren Blick hin und her.
    Aufgrund ihrer früheren Unterhaltung mit Hutch schien es, als hätte er einen Hinweis zu dem gefunden, was Wesley in dieser Nacht passiert war. Der Hinweis lag sicherlich in einem oder mehreren der unterstrichenen Abschnitte. Und es war Hutch vermutlich aufgefallen, als er beide Notizstapel vor sich gehabt hatte. Aber was zur Hölle war es, fragte sich Phoebe.
    Sie betrachtete die Seiten genauer. Zum ersten Mal bemerkte sie, dass die Einzelheit über den Fremden an der Jukebox in beiden Notizstapeln kräftiger unterstrichen worden war, als jeder andere Teil. Offensichtlich hatte Hutch diesen Teil bedeutungsvoll gefunden. Dachte er, dass der Mann Wesley unter Drogen gesetzt hatte?
    Aber warum hatte er dann den Teil über die älteren Frauen ebenfalls unterstrichen? Vielleicht dachte Hutch, dass der Fremde an der Jukebox mit einer der Frauen zusammengearbeitet hatte. Vielleicht hatten die Frauen die Droge in Wesleys Drink geschüttet, und dann, kurze Zeit später, als Wesleys Geist anfing, sich zu vernebeln, hatte der Fremde ihn nach draußen gelockt.
    Phoebe blickte auf ihre Armbanduhr. Sie hätte Hutch gerne sofort angerufen, aber es war nach zehn, und sie wusste, dass die Wahrscheinlichkeit groß war, dass er ins Bett gegangen sein würde. Es würde bis zum Morgen warten müssen, wie er vorgeschlagen hatte. Sie machte auf ihrem Drucker eine Kopie von beiden Notizstapeln, packte ein Paket in ihre Handtasche und das andere zur sicheren Aufbewahrung in ein Buch.
    Bevor sie ins Bett ging, stahl sie sich in die Küche und beäugte die Löffel, die die Sechsen ihr dagelassen hatten. Das Kartonpapier, das um sie gewickelt war, war jetzt völlig getrocknet, und Phoebe kam der Gedanke, dass er eine Art Botschaft enthalten könnte. Indem sie ein Papierhandtuch als Puffer benutzte, zog sie das Gummiband ab. Dann entfernte sie den Karton von den Löffeln.
    So widerlich es auch war, das Stück Kartonpapier in der Hand zu halten, sie brachte es in ihr Büro, um es unter der Schreibtischlampe zu betrachten. Langsam stemmte sie es auf. Da waren Flecken von verblasster Farbe im Inneren, aber keine Botschaft. Sie ließ das Kartonpapier dort auf dem Tisch, den sie als Schreibtisch benutzte.
    Sie stieg die Treppe

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