Der Kreis der Sechs
etwas, was Sie Ihnen mitteilen müssen, okay?«
»Denken Sie, ich bin in Gefahr? Denken Sie, dass diese Mädchen es getan haben?«
»Ich weiß es nicht, aber wie gesagt, es ist wichtig, mit der Polizei zu reden. Tun Sie mir einen Gefallen und sagen Sie ihnen nicht, dass wir miteinander gesprochen haben? Sie mögen es grundsätzlich nicht, wenn Zivilisten in ihr Terrain eindringen.«
Wesley nickte ernsthaft.
Phoebe nahm den Salzstreuer vom Ende des Tisches und fuhr mit dem Finger darüber, während sie nachdachte. Etwas nagte an ihr.
»Gibt es sonst noch etwas, Wesley?«, fragte sie. »Irgendetwas, woran Sie sich von jener Nacht erinnern?«
Er schüttelte den Kopf. »Nein, das war alles. Ich bin überrascht, dass ich mich überhaupt an die Sache mit dem Mädchen erinnert habe. Wenn ich nicht mit Ihnen gesprochen hätte, hätte ich das wahrscheinlich nie getan.«
Phoebe dachte an das Material, das Hutch ihr dagelassen hatte. Sie wusste, dass sie es Wesley gegenüber nicht erwähnen sollte – wenigstens bis Hutch es ihr erlaubte –, aber es konnte nicht schaden, ihm eine indirekte Frage zu stellen.
»Eine letzte Frage«, sagte Phoebe. »Denken Sie, es könnte irgendetwas Bedeutsames an dem Fremden gegeben haben, der Sie wegen des Wechselgeldes fragte?« Das war der Teil, den Hutch am dicksten unterstrichen hatte.
»Nun, wenn er der Kerl ist, der mich in den Fluss warf, hätte er nah genug herangekommen sein müssen, um etwas in mein Bier kippen zu können.«
»Aber warum dieser Spruch?«
»Ich kann Ihnen nicht folgen«, sagte er.
»Warum hat er nach Wechselgeld gefragt?«
»Ich schätze, er musste irgendwo anfangen.«
Phoebe kam nicht weiter. Sie machte eine Geste, dass sie die Rechnung wollte, und nachdem sie bezahlt hatte, ging sie mit Wesley hinaus zum Parkplatz. Sie versprachen, sich gegenseitig auf dem Laufenden zu halten.
Sie hatte noch eine Stunde Zeit, bis sie bei Glenda sein musste. Auf ihrem Weg dorthin hielt Phoebe an, um ein paar Vorräte und Lebensmittel in dem gewaltigen Supermarkt außerhalb von Lyle zu kaufen – obwohl der Gedanke, irgendetwas in ihrer Küche zu kochen, dafür sorgte, dass sich ihr der Magen umdrehte. Als sie in dem Laden an den Packungen mit Pasta vorbeikam, dachte sie daran, dass sie vor genau einer Woche Duncan die Spaghetti Carbonara serviert hatte. Warum hat er heute nicht nach mir gesehen, fragte sie sich plötzlich. Es erschien das Richtige zu sein, wenn man in Betracht zog, was ihr passiert war. Was im Auto wirklich geschehen war, war vielleicht, dass ihm bewusst geworden war, dass er sich nicht so zu ihr hingezogen fühlte, wie er zuerst angenommen hatte. Nun, dachte sie kläglich, das löst das Problem mit dem Wo-führt-das-hin?
Sie schob ihren Einkaufswagen durch den Laden und war mit den Gedanken nicht ganz bei der Sache. Als sie die Kassen erreichte, entdeckte sie eine fast leergeräumte Auslage mit Süßigkeiten für Halloween, und griff sich zwei Tüten mit Minischokoriegeln. Sie erinnerte sich daran, was Glenda gesagt hatte, dass die Kids auf dem Campus davon überzeugt waren, dass jemand an Halloween sterben würde.
Sie kam um genau zwölf Uhr mittags bei Glenda an. Obwohl sie wusste, dass sie sich etwas Gutes einfallen lassen musste, um Glenda davon zu überzeugen, dass sie bei ihren Nachforschungen bleiben sollte, war sie fest entschlossen, das zu erreichen. Die Haushälterin öffnete die Tür, ohne zu lächeln, und führte Phoebe in das mit Holz vertäfelte Büro, das vom anderen Ende des Wohnzimmers abging. Glenda stand dort, doch zu Phoebes Überraschung zeigte sich auf Glendas Gesicht Missbilligung, nicht Willkommen.
»Warum siehst du mich so an?«, fragte Phoebe. Die Worte hatten kaum ihren Mund verlassen, als sie die Anwesenheit von jemand anderem spürte, und sie drehte ihren Kopf nach rechts. Tom Stockton und Craig Ball standen neben dem abgenutzten antiken Schreibtisch und blickten beide ernst. Es hatte eindeutig eine neue Entwicklung gegeben, und es war keine gute. Phoebe blickte zu Glenda zurück für eine Erklärung.
»Phoebe, wir müssen mit dir sprechen«, sagte Glenda ernst. »Es ist etwas passiert.«
Phoebe gefiel der Ton von Glendas Stimme genauso wenig, wie der Ausdruck auf ihrem Gesicht.
»Was ist los?«, fragte sie brüsk.
»Ein Student hat dich des Plagiats beschuldigt.«
»Das ist – das ist unmöglich«, rief Phoebe aus, und während sie das sagte, wurde ihr klar, dass das dieselben Worte waren, die sie letzten
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