Der Kreis der Sechs
echte Professorin.«
Er legte seinen Kopf schief und lächelte zurück. »Verstanden«, sagte er.
»Was wollen Sie zum Frühstück?«, sagte Phoebe. Sie wollte sich schnell um das Bestellen kümmern, damit sie zur Sache kommen konnten. »Ich selbst werde wahrscheinlich nur bei Kaffee bleiben.«
»Tatsächlich ist Kaffee mir auch recht«, sagte er. »Mein Dad macht sich bereit, heute nach Florida aufzubrechen, und ich habe versprochen, dass ich später an diesem Morgen mit ihm ein paar Dinge in der Mühle durchgehen würde.«
»Ich dachte, es wäre eine Futterhandlung«, sagte Phoebe.
»Ja, aber wir betreiben den Laden in einer alten Getreidemühle. Es ist ein netter Ort, und mein Dad hat sie vor dreißig Jahren günstig gekauft, als sein altes Gebäude ihm zu klein wurde. Tatsächlich haben sie dort früher auch Futter hergestellt.«
»Wird immer noch Wasser hindurchgepumpt?«, fragte Phoebe.
»Nee. Wir halten das Schütz geschlossen. Aber man kann das alte Schaufelrad und das Zahnrad und die Mühlsteine sehen. Manchmal kommen Leute herein, nur um sich das anzusehen.«
Phoebe signalisierte der Bedienung, einen weiteren Kaffee zu bringen.
»Sie sagten am Telefon, dass Sie mir noch etwas anderes mitzuteilen hätten«, sagte sie, um ihm einen Schubs zu geben.
»Ja, es ist ein Detail, das ich, weil ich nicht daran gedacht habe, noch niemandem gegenüber erwähnt habe«, sagte er. »Aber etwas, das Sie zu mir sagten, ließ mich denken, es könnte wichtig sein.«
»Hat es etwas mit der Nacht im Cat Tails zu tun?«
»Ja. Ich denke, ich habe Ihnen gegenüber erwähnt, dass auch ein paar Mädchen vom Lyle College da waren in jener Nacht. Zu irgendeinem Zeitpunkt wusste ich, dass sie mich anstarrten. Und dann sah es so aus, als würden sie etwas über mich zueinander sagen – etwas ziemlich Gehässiges. Ich weiß, es klingt dumm, aber ich war so nervös, dass ich die Scheibe nicht ein einziges Mal getroffen habe.«
Du meine Güte, dachte Phoebe, warum hat er vorher nichts darüber gesagt?
»Gab es einen Grund, warum Sie das nicht gegenüber der Campussicherheit erwähnt haben?«, fragte sie mit neutraler Stimme.
»Vielleicht hätte ich das tun sollen«, sagte Wesley. »Aber es schien zu der Zeit keine Rolle zu spielen. Es war die Art von Mädchen, die mich immer herablassend behandelt hatten, und sie sind mir in der Bar nie so nahe gekommen – jedenfalls habe ich es nicht bemerkt. Als ich damals mit den Campuspolizisten sprach, konzentrierte ich mich auf die Leute, die in meiner unmittelbaren Nähe gewesen waren – wie dieser Mann an der Jukebox. Ich hätte mich auch gar nicht mehr daran erinnert«, ergänzte er und zuckte die Schultern, »wenn Sie nicht diese komische Mädchengruppe erwähnt hätten.«
»Kannten Sie irgendeines von den Mädchen mit Namen?«, fragte Phoebe.
»Nein, zu der Zeit nicht«, sagte er.
»Was meinen Sie?«
»Nun, das ist die wichtigste Sache, die ich Ihnen erzählen wollte. Wie gesagt, ich kannte die Mädchen nicht persönlich, aber ich hatte eine von ihnen schon mal gesehen. Sie war wirklich hübsch – auf eine etwas andere Art – und super hochnäsig. Nachdem ich mit Ihnen gesprochen hatte, habe ich in meinem alten Studentenhandbuch nach ihr gesucht, und raten Sie mal: Ihr Name war der, den Sie mir gegenüber erwähnt haben. Blair Usher.«
Phoebes Gehirn war bereits in Alarmbereitschaft gewesen, als er »hübsch – auf eine etwas andere Art« gesagt hatte. Sie wusste, dass er von Blair sprechen musste.
»Und keines von diesen Mädchen ist in jener Nacht in Ihre Nähe gekommen?«
»Wie gesagt. Es ist mir nichts aufgefallen. Aber sie könnten, ohne dass es mir bewusst gewesen war. Es ist nach einer Weile ziemlich voll dort drin gewesen.«
Phoebe atmete langsam aus. Könnte Blair in dieser Nacht etwas in Wesleys Drink gemischt haben, dachte sie. Aber warum? Weil er als Verlierer ausgewählt worden war? Sie fragte sich, ob es einen Weg geben könnte, herauszufinden, ob Blair in der Nacht als Scott Macus starb im Cat Tails gewesen war.
Sie trank ihren Kaffee. Sie konnte spüren, wie eine seltsame Unruhe von ihr Besitz ergriff, aber es schien dieses Mal nicht wegen der Sechsen zu sein. Etwas störte sie, aber sie konnte nicht sagen, was es war.
»Es ist sehr gut, das alles zu wissen, Wesley«, sagte Phoebe und stellte ihre Tasse ab. »Haben Sie das der Polizei erzählt, als sie diese Woche bei ihnen waren?«
»Nein. Ich wollte zuerst mit Ihnen sprechen.«
»Nun, das ist
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