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Der Kreis der Sechs

Der Kreis der Sechs

Titel: Der Kreis der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate White
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da?«
    »Ich habe mein Auto hier, danke«, sagte Phoebe und erhob sich.
    »Apropos, Officer Hyde erzählte mir, dass er Ihr Auto nicht in der Auffahrt sah, als er gestern Nacht an Ihrem Haus vorbeifuhr. Ich war natürlich besorgt, nahm aber an, dass Sie bei Dr. Johns übernachten würden.«
    »Äh, eigentlich wohne ich für die nächsten paar Tage bei einem Freund.«
    »Könnten Sie es mich bitte wissen lassen, wenn Sie zurückkehren? Ich will nicht einen Mann dafür einsetzen, jede Nacht ein leeres Haus zu überwachen, wo unsere Mittel bereits knapp sind.«
    »Natürlich«, sagte sie. Sie nahm an, dass er die Gelegenheit genossen hatte, sie abzustrafen.
    Als Nächstes würde sie bei ihrem Büro Halt machen, aber als sie Richtung Innenhof ging, kam sie an ein paar Fakultätsmitgliedern vorbei und hatte den Eindruck, dass sie zweimal hinsahen, als sie ihr Gesicht bemerkten. Ihr wurde klar, dass sie am besten dran sein würde, wenn sie bis morgen wartete, bevor sie in der Arthur Hall auftauchte. Ihre Verletzungen würden dann verblasst sein, und sie hatte die Möglichkeiten reduziert, dass die Leute über sie tratschen würden.
    Sie drehte um, ging zurück zum östlichen Parkplatz und spürte plötzlich wieder Müdigkeit und Schmerzen. Dieser Teil des Campus, abseits des Innenhofs und der Plaza, war normalerweise ruhig, und heute war es nicht anders, trotz all der Turbulenzen, die anderswo vor sich gingen. Sie hatte den Weg für sich, abgesehen von den vertrockneten Blättern, die vor ihr herjagten. Es ist ziemlich verlassen hier, wurde ihr klar, und instinktiv wirbelte sie herum, blickte hinter sich. Was, wenn der Mörder wusste, wer sie war und ihre Bewegungen verfolgte? Als sie ihr Auto erreichte, hatte ihr Magen sich zu einem Knoten verkrampft.
    Den ganzen Weg zurück zu Duncans Haus hielt sie ihren Blick auf den Rückspiegel gerichtet, und sie schloss vorsichtig die Tür ab, nachdem sie das Haus betreten hatte. Sie schwankte in das Schlafzimmer. Sie war nicht nur müde, sondern auch ihre Kopfschmerzen waren zurückgekehrt, und da war jetzt ein stechender Schmerz in ihrem Ellenbogen. Vielleicht hatte sie es übertrieben, dachte sie. Obwohl ihr Magen vor Hunger knurrte, warf sie eine halbe Schmerztablette ein und fiel auf das Bett, ließ sich vom Schlaf übermannen.
    Sie regte sich einmal während ihres Nickerchens, war sich bewusst, dass die Dämmerung hereinbrach und dass sie ein paar Lampen anmachen sollte, aber sie fühlte sich zu bleiern, um sich zu bewegen. Sie war beinahe augenblicklich wieder eingeschlafen.
    Das nächste Mal schreckte sie aus dem Schlaf hoch, ihr Herz raste und ihr Körper war klebrig vor Schweiß. Der Raum war dunkel. Sie hatte einen Alptraum gehabt, wurde ihr klar, und das Grauen hielt sie immer noch gepackt. In dem Traum war sie wieder in Hutchs Haus gewesen. Sie war gerade durch die Vordertür gegangen und hatte Hutch auf dem Boden des Wohnzimmers entdeckt, aber dieses Mal war er am Leben und stöhnte. Es war ein merkwürdiges Stöhnen, fast wie das Muhen einer Kuh. Und dann war da jemand anderes im Raum, weiter links, der einen schwarzen Umhang mit Kapuze trug, die sein Gesicht verdeckte. Sie hatte gekeucht, und die Person hatte langsam die Kapuze angehoben, um sein Gesicht zu enthüllen. Es war Dr. Parr, der Vorsitzende des Lehrstuhls für Englisch.
    Wo in aller Welt ist Duncan, fragte sich Phoebe und benutzte ihren guten Ellenbogen, um ihren Körper aufzurichten. Sie blickte auf die Digitaluhr: 17.20 Uhr. Sie tastete nach der Nachttischlampe und schaltete sie an, schaffte eine Lichtinsel an der Seite des Bettes.
    Sie kämpfte sich aus dem Bett und in das Badezimmer. Es war Ewigkeiten her, seit sie während des Tages geschlafen hatte, und sie fühlte sich, als hätte sie Jetlag und war leicht desorientiert. Nachdem sie ihr Gesicht mit einem kalten Waschlappen abgetupft und ihre Haare zu einem Pferdschwanz gebunden hatte, wanderte sie in den großen Raum hinüber. Im Dunkeln wirkten die ihr nicht vertrauten Formen im Raum beunruhigend, beinahe bedrohlich. Sie hatte keine Ahnung, wo die Lichtschalter waren, und sie tastete eine Minute im Zimmer herum, in dem Versuch, einen Schalter an der Wand zu lokalisieren. Schließlich fand sie ihn an der Tür. In dem Augenblick, als sie den Schalter berührte, wurde der Raum mit dem Licht von etwa einem Dutzend kleiner Deckenleuchten geflutet.
    Nachdem sie sich ein Glas Mineralwasser eingegossen hatte, entdeckte sie ihr Telefon und sah nach, ob sie

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