Der Kreis der Sechs
einfach eingefallen. Ich hatte einen schrecklichen Alptraum, als ich ein Schläfchen machte. In dem Traum war ich in Hutchs Haus, und dieses Mal war der Mörder direkt dort im Raum mit mir. Und es war Dr. Parr.«
»Warte mal«, sagte Duncan. Er legte seinen Kopf überrascht zurück und lächelte dann. »Willst du damit sagen, dass Parr der Mörder ist?«
»Nein, nein, natürlich nicht«, sagte Phoebe. »Aber ich denke, was mein Unterbewusstsein mir sagen wollte, war, dass es jemand ist, der Hutch bekannt war. Falls ich mir den Gedanken zu eigen mache, dass er von jemandem getötet wurde, den er kontaktierte, nachdem er die Notizen gelesen hatte, würde das erklären, warum er die Person so schnell finden konnte. Er kannte sie. Ich hatte es bereits in Betracht gezogen, dass der Mörder jemand aus der Gegend war, aber es könnte sogar jemand vom Campus sein.«
»Oh mein Gott«, sagte Duncan. »Irgendwelche Ideen, wer es sein könnte?«
»Ich kenne erst so wenige Leute hier, abgesehen von den Studenten in meinen Kursen natürlich. Kommt dir jemand in den Sinn – jemand, der dir mal seltsam vorgekommen ist?«
»Aus dem Stand nicht, aber wie wir aus der Geschichte wissen, tragen Mörder so häufig die Maske der Normalität. Sie können bei Tag besehen völlig normal erscheinen. Sie haben manchmal sogar Ehefrauen und Kinder.«
»Vielleicht wird dir etwas einfallen, wenn du die Notizen siehst.«
Duncan bestand darauf, den Abwasch zu machen, und Phoebe positionierte sich erneut auf der Couch, während er arbeitete. Ein Telefon klingelte, und eine Sekunde später wurde ihr klar, dass es ihres war. Sie kippte ihre Handtasche aus und griff danach, da sie an der Anruferkennung feststellen konnte, dass es Glenda war.
»Hallo«, sagte Phoebe.
»Sitzt du gut?«, fragte Glenda.
»Ja, warum?« Phoebes ganzer Körper verspannte sich, und im Küchenbereich hielt Duncan mitten in der Arbeit inne, da er etwas in ihrem Ton wahrgenommen hatte.
»Ich habe Neuigkeiten.«
»Was ist es?«, verlangte Phoebe zu wissen.
»Die Polizei hat zwei Verhaftungen wegen Hutchs Tod vorgenommen. Blair Usher und Gwen Gallogly.«
25
»Bist du noch dran?«, fragte Glenda.
»Ja, entschuldige – ich stehe nur unter Schock«, sagte Phoebe. Also waren sie es gewesen, dachte sie. Ihr Atem fühlte sich an, als würde er in ihrer Brust festhängen. »Woher – woher wissen sie das?«
»Das ist typisch Michelson, der gibt nichts preis.«
Während sie mit Glenda gesprochen hatte, hatte Phoebe beobachtet, wie Duncan sein Geschirrtuch hingeworfen und sich in den Wohnbereich bewegt hatte. Jetzt stand er direkt vor ihr. Er drehte seine Hände um, die Handflächen nach oben und ließ seinen Mund aufklappen. Sein gesamter Körper schien zu fragen: Was zum Teufel ist los?
Phoebe hob einen Finger, bat ihn, ihr noch eine Minute zu geben. Sie war begierig darauf, die Neuigkeit mit ihm zu teilen, aber sie wollte sichergehen, dass sie alles gehört hatte.
»Bringen sie sie auch mit Lilys Tod in Verbindung? Und mit Trevors?«
»Ich weiß nicht, ob ihnen das gelungen ist, aber ich nehme an, sie versuchen es. Das einzige Motiv, das mir einfällt, warum sie Hutch getötet haben sollten, ist, dass er sie mit den Ertrunkenen in Verbindung gebracht hatte.«
»Wie willst du damit umgehen?«
»Ich habe in fünf Minuten eine Besprechung mit meiner Belegschaft, um auszutüfteln, welche Art von Schadensbegrenzung wir betreiben müssen. Wir werden wahrscheinlich den bewährten Es-gibt-immer-ein-schwarzes-Schaf-in-der-Herde-Ansatz verfolgen. Aber hör mal, Fee, danke für all deine Hilfe hierbei. Wenn du die Sache nicht ins Rollen gebracht hättest …«
»… dann wäre Hutch nicht tot.«
»So kannst du das nicht sehen«, sagte Glenda. »Wir hatten keine Ahnung, dass sie so gefährlich sind. Es klingelt an der Tür. Alle kommen für die Besprechung ins Haus, deshalb sause ich jetzt besser los. Lass uns uns morgen gegenseitig auf den neuesten Stand bringen, okay?«
»Okay.« Phoebe trennte die Verbindung und sah zu Duncan hoch. »Das wirst du nicht glauben«, sagte sie. Sie gab die Neuigkeit an ihn weiter.
»Wow«, sagte er und ließ sich auf die Couch neben sie fallen. »Und dann muss es eine von ihnen gewesen sein, die dir durch den Wald gefolgt ist.«
»Ich schätze schon«, sagte Phoebe. Sie war sich nicht sicher gewesen, ob ihr Verfolger männlich oder weiblich gewesen war, aber es fiel ihr schwer, Blair oder Gwen mit der Gestalt in Verbindung zu bringen, die
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