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Der Kreis der Sechs

Der Kreis der Sechs

Titel: Der Kreis der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate White
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kann, Val?«, fragte sie. »Ich muss mich fertig machen, um selbst zum Campus hinüberzugehen.«
    »Nein, nein, ich gehe jetzt«, sagte Val und wandte sich zur Tür. »Gute Besserung.«
    Nachdem sie die Tür hinter Val geschlossen hatte, fiel Phoebe auf das Sofa und schwang ihre Beine auf den Couchtisch. Sie lehnte ihren Kopf zurück und schloss ihre Augen. Ihr Kopf begann wieder zu schmerzen. Es war nicht der quälende Schmerz, den sie in den Stunden nach dem Sturz wahrgenommen hatte, sondern ein merkwürdiges Gefühl, als würde jemand ihren Kopf in seine Hände nehmen und zudrücken. Sie brauchte mehr Ibuprofen.
    Sie machte Val für die Kopfschmerzen verantwortlich. Mit der geistreichen Bemerkung, die sie über Duncan und das Geld gemacht hatte, hatte sie es geschafft, Phoebe unter die Haut zu gehen. Hatte Duncan wirklich so viel von seiner Ehefrau geerbt, fragte sie sich. Hatte das etwas mit seiner Entscheidung zu tun gehabt, während ihrer Krankheit bei ihr zu bleiben? Er wirkte auf Phoebe wie ein guter Mensch, nicht wie jemand, der fähig war, seine Ehefrau auszunutzen. Val hatte die Situation vermutlich absichtlich falsch dargestellt, weil sie so sauer gewesen war, Phoebe in Duncans Haus vorzufinden. Es war verrückt, bei diesen Gedanken zu verweilen, wurde Phoebe klar. Sie musste in die Gänge kommen.
    Als sie eine halbe Stunde später das Gebäude der Campussicherheit erreichte, stellte sie fest, dass die Stimmung dort energiegeladener zu sein schien als bei ihrem letzten Besuch. Telefone klingelten, und zwei Polizisten steckten im Empfangsbereich die Köpfe zusammen und besprachen die Streifenfahrpläne für den Tag.
    Es war nur ein Besucher im Büro, ein Mädchen, das Mindy meldete, dass ihre Mensakarte gestohlen worden war. Als die Studentin fertig war und sich vom Schreibtisch abwandte, trat Phoebe vor und sah, dass Mindys Augen anscheinend noch von einer Heulorgie geschwollen waren. Phoebe gab ihren Namen an und sagte, dass Ball sie gebeten hatte vorbeizukommen.
    »Er spricht gerade mit einem Studenten«, sagte Mindy, »aber ich werde ihn wissen lassen, dass Sie hier sind.«
    »Mein herzliches Beileid, übrigens«, sagte Phoebe, nachdem Mindy Ball angerufen hatte. »Ich habe Hutch ein wenig kennengelernt, und ich bin sicher, dass sie ihn sehr mochten.«
    »Er war wie ein Großpapa für mich«, sagte das Mädchen und tupfte ihre Augen mit einem zerknüllten Taschentuch ab. »Ich fühle mich so furchtbar, wegen dem, was passiert ist.«
    Hinter Mindy knarrte eine Tür und begann, aufzugehen. Mindy warf das zu einer Kugel geknüllte Taschentuch in ihren Schoß, rollte mit ihrem Stuhl so nah wie möglich an den Schreibtisch heran und begann, einen Stapel Papiere durchzublättern. Eine Sekunde später trat Ball in den offenen Bereich hinter Mindy, gefolgt von einem Studenten, dessen jungenhaftes Gesicht nahelegte, dass er wahrscheinlich ein Erstsemester war. Ball nickte Phoebe zum Gruß zu, und sie sah, dass seine Augen an ihrem zerkratzten Gesicht hängen blieben. Dann wandte er sich dem Jungen zu.
    »Denken Sie an das, was ich Ihnen gesagt habe, Kevin, und melden Sie sich«, sagte ihm Ball unverblümt. Der Junge nickte düster und schlich Richtung Tür. Als er an Phoebe vorbeikam, sah sie, dass er ein grünes Sweatshirt von den Philadelphia Eagles trug, und ihr wurde klar, dass es derselbe Junge war, den sie an dem Abend, als sie zu Fuß zum Wissenschaftszentrum gegangen war, mit Ball hatte reden sehen.
    »Danke, dass Sie vorbeigekommen sind, Ms Hall«, sagte Ball, ihre Aufmerksamkeit einfordernd. »Warum kommen Sie nicht gleich herein?«
    Sie schlängelte sich um Mindys Schreibtisch herum und folgte Ball in sein Büro. Der Raum war genauso unscheinbar wie der Rest des kleinen Sicherheitsgebäudes – Metallschreibtisch, Aktenschränke, Lampen im Industrielook – abgesehen von der Ehrengalerie. Es gab wenigstens ein Dutzend Fotos von Ball mit diversen Würdenträgern, die offensichtlich den Campus besucht hatten – der Gouverneur, ein paar Rocksänger mittlerer Güte und ein Buchautor, von dem Ball, wie Phoebe schätzte, vorher tatsächlich noch nie gehört hatte. Er machte eine Geste, dass Phoebe auf dem Stuhl gegenüber von seinem Schreibtisch Platz nehmen sollte und glitt auf seinen eigenen Stuhl, der aussah, als wäre er hochgedreht worden, um ihm zusätzliche Größe zu verleihen.
    »Ein Unruhestifter?«, fragte Phoebe, während sie sich setzte.
    »Wie bitte?«, sagte Ball stirnrunzelnd.
    »Der

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