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Der Kreis der Sechs

Der Kreis der Sechs

Titel: Der Kreis der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate White
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muss. Man muss wieder aufsteigen, bevor die Vorstellung zu beängstigend wird.«
    »Ich kann Ihnen nicht folgen«, sagte Phoebe und fragte sich, was für ein Psychospiel er spielte.
    »Ihr Fahrrad. Ich habe gehört, dass sie einen üblen Sturz hatten.«
    »Oh … richtig.«
    »Jetzt sagen Sie mir, was ich für Sie tun kann«, sagte Stockton. »Es sei denn, Sie sind tatsächlich hier unten, um über die harten Umstände zu lesen, die die Menschen während des Unabhängigkeitskriegs ertragen mussten.«
    »Ich habe nur eine kurze Frage. Ich versuche immer noch, Informationen über die Sechsen auszugraben. Sie … «
    »Warum?«, fragte er, während er damit fortfuhr, seine Aktentasche vollzustopfen. »Kümmert sich nicht die Polizei jetzt darum?«
    »Ich schließe nur ab, woran ich gearbeitet habe – und natürlich werde ich die Polizei über alles informieren, was sie wissen müssen. Vor mehreren Tagen erwähnten Sie, dass Sie ein Komitee über die Qualität des Lebens auf dem Campus organisiert hatten. War Lily Mack in diesem Komitee?«
    Stockton hielt mit dem Einpacken der Papiere inne und sah sie an. »Warum ist das relevant?«, fragte er gereizt.
    »Es ist nur eine offene Frage, die ich klären will.«
    »Wenn Sie fragen müssen, sie war dabei – aber nur dem Namen nach. Nach dem Vorfall mit den Stühlen lud ich sie ein, teilzunehmen. Sie stimmte zu, tauchte aber zu keinem der Treffen auf.« Er griff nach seinem Mantel und Schal. »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden. Ich habe ein weiteres Meeting.«
    Sagte er die Wahrheit, fragte sich Phoebe, als er aus dem Raum marschierte, wie jemand, der zu einem Weltwirtschaftsgipfel unterwegs ist. Es würde erklären, warum Jen nicht erwähnt hatte, dass Lily in dem Komitee war. Selbst wenn Lily keines der Treffen besucht hatte, war sie doch von Stockton eingeladen worden, sich ihnen anzuschließen. Jen könnte einfach verwirrt darüber gewesen sein, wie die beiden sich trafen. Oder vielleicht war Stockton letzten Endes doch nicht ihr Schwarm gewesen.
    Phoebe machte sich auf den Weg zurück durch den Korridor. Sie kam an keiner Seele vorbei, und das einzige Geräusch waren ihre Schritte auf dem Betonboden. Wo sind bloß alle, dachte sie ängstlich. Sie fühlte sich plötzlich klaustrophobisch, so ganz allein unter der Erde. Sie bog um eine Ecke, und ihr wurde klar, dass sie den falschen Weg gegangen war. Lass mich nur verdammt schnell hier rauskommen, dachte sie. Sie ging schnell denselben Weg zurück, lief beinahe. Als sie endlich das Treppenhaus fand, nahm sie zwei Stufen auf einmal.
    Sobald sie draußen unter der Säulenhalle der Bibliothek stand, wühlte Phoebe nach ihrem Telefon und probierte, Jens Nummer anzurufen. Das Mädchen antwortete mit schläfriger Stimme, als läge sie noch im Bett.
    »Haben Sie etwas herausgefunden?«, murmelte Jen, nachdem Phoebe ihren Namen genannt hatte.
    »Noch nicht. Aber ich habe eine weitere Frage. Sie haben mir gestern erzählt, dass Lily die Person, in die sie sich verliebte, diesen Herbst in einem Komitee getroffen hat. Aber sind Sie sich da sicher? Könnte sie ihn unter anderen Umständen getroffen haben?«
    »Nicht in diesem Herbst«, sagte das Mädchen, dieses Mal verständlicher. »Das Komitee fand im vergangenen Frühling dieses Jahres statt. Da hat sie ihn getroffen. Aber sie fühlte sich nicht wirklich zu ihm hingezogen, bis zu diesem Semester – als sie ihn für den fünften Kreis auswählte.«
    Dann war es also nicht Stockton. Phoebe machte Schluss und rief sofort Glendas Büro an. Die Assistentin sagte ihr, dass Dr. Johns den ganzen Morgen in Meetings sein würde.
    »Ist es möglich, dass Sie ihr eine Nachricht übermitteln?«, flehte Phoebe beinahe. »Könnten Sie ihr sagen, dass ich ein paar zusätzliche Informationen brauche. Ich muss wissen, in welchem Komitee Lily Mack während des Frühlingssemesters war.«
    »Dieses Mal könnte ich in der Lage sein, Ihnen zu helfen. Ich habe Dr. Johns gefragt, wie ich Zugang zu diesen Informationen bekomme, falls ich sie je wiederfinden müssen würde. Bitte geben Sie mir einen Moment Zeit.«
    Phoebe wartete, beobachtete, wie die Studenten begannen, auf dem Campus aufzutauchen, wie Tiere, die nach einem Sturm aus ihren Höhlen krochen.
    »Okay, ich habe es gefunden«, sagte die Assistentin. »Sie war in einem Komitee über Tierversuche.«
    »Wer sonst war dabei?«, fragte Phoebe schnell.
    »Sechs, äh, sieben andere Studenten.«
    »Aber welches Fakultätsmitglied?«
    »Oh,

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