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Der Kreis der Sechs

Der Kreis der Sechs

Titel: Der Kreis der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate White
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mehr oder weniger alleine geblieben.«
    »Nimmt sie an irgendwelchen außerschulischen Aktivitäten teil?«
    »Sie schreibt für die Schulzeitung und das Schulmagazin. Sie will wirklich Autorin werden. Und sie ist im Volleyballteam.«
    »Und wie ist es mit einer Studentinnenverbindung?«, fragte Phoebe. »Ist sie in irgendetwas in dieser Art?« Sie hielt ihre Augen auf Amanda gerichtet, während sie diese Frage stellte und beobachtete ihre Körpersprache.
    »Oh, Studentinnenverbindungen sind hier nicht erlaubt«, sagte Amanda, ohne eine Spur von Arglist. »Was mir nur recht ist, weil ich sowieso in keine hineingekommen wäre.«
    »Gibt es irgendetwas anderes, was Ihnen noch einfällt?«, fragte Phoebe. »Etwas, das sie bis jetzt vergessen haben könnten?«
    Amanda schüttelte traurig den Kopf.
    »Nun, ich weiß es zu schätzen, dass Sie mit mir gesprochen haben«, sagte Phoebe. »Lassen Sie uns hoffen, dass Lily tatsächlich einfach nur irgendwo hingefahren ist – vielleicht um einen klaren Kopf zu bekommen.«
    »Ja«, sagte Amanda hoffnungsvoll.
    An diesem Punkt verabschiedete sich Phoebe. Als sie die Tür zuzog, sah sie Amanda immer noch auf dem Boden sitzen und grämlich gucken.
    Phoebe hatte vorgehabt, vom Studentenwohnheim direkt zu Berta’s zu gehen, um Stockton zu treffen, aber als sie draußen ihr Telefon überprüfte, fand sie eine Nachricht von ihm, dass er absagen musste. »Ich muss heute den größten Teil des Tages mit Lily Macks Eltern verbringen«, sagte er. »Warum planen wir nicht, uns morgen bei Berta’s zu treffen – zur selben Zeit.«
    Verdammt, dachte sie. Sie fragte sich, ob seine Entschuldigung echt war, oder ob er Machtspielchen mit ihr trieb, weil er es nicht mochte, dass sie sein Terrain betrat. Egal, was der Fall war, sie hing bis morgen in der Schwebe. Sie dachte daran, zur Ash Street hinüberzugehen und zu versuchen, jetzt mit Blair zu sprechen, doch sie wusste, dass es besser sein würde zu warten, bis sie ein deutliches Gefühl dafür hatte, wonach sie suchte. Eine Wahrheit, nach der sie als erfahrene Interviewerin lebte, war, dass die erste Begegnung mit jemandem, wenn derjenige noch nicht auf der Hut war, nur einmal stattfand, und dass man sein Bestes tun musste, sie nicht zu vermasseln.
    Sie kehrte nach Hause zurück, und in der nächsten Stunde recherchierte sie online über Geheimgesellschaften in Colleges. Die bei Weitem berühmteste war Skull and Bones in Yale, aber es gab noch jede Menge andere überall im Land. Einige konzentrierten sich darauf, Streiche zu spielen, während andere aggressivere Ziele verfolgten, wie die Kontrolle über die Studentenvertretung und Studentenorganisationen zu übernehmen. Es gab ein paar wenige, die tatsächlich Wohltätigkeitsarbeit leisteten.
    Also, was waren die Ziele der Sechsen, fragte sich Phoebe. Es gab keine Studentinnenverbindungen in Lyle, also fungierten sie vielleicht als solche. Aber wenn es sich nur um einen sozialen Club handelte, warum sollten sie dann ein Mitglied terrorisieren?
    Als sie mit ihrer Suche fertig war, wandte sie sich der Schularbeit zu, beendete einige ihrer Korrekturen der Hausarbeiten von Studenten, die sie für diese Woche versprochen hatte. Die meisten Kids in ihren Kursen waren bestenfalls durchschnittlich begabt, was das Schreiben betraf, doch ein paar waren wirklich vielversprechend, hatte sie entdeckt. Da war ein kämpferischer Geist in dem, was sie schrieben, der sie beeindruckte.
    Als sie die fertigen Arbeiten in ihre Tragetasche stopfte und an Montagmorgen dachte, kam ihr unerwartet Duncan Shaw in den Sinn. Sie war so mit Lilys Verschwinden beschäftigt gewesen, dass sie die peinliche Begegnung vom gestrigen Abend vergessen hatte. Sie fragte sich, ob er verärgert über sie war. Als sie ihn in Gedanken vor sich sah, wurde ihr klar, wie viel attraktiver sie ihn ohne seinen Professorenbart und Schnauzer gefunden hatte. Aber das spielte sowieso keine Rolle. Das Letzte, was sie tun wollte, war, sich in eine Campusromanze verwickeln zu lassen.
    Von dort flogen ihre Gedanken wieder zurück zu Lily. Vielleicht stand der Schlamassel, auf das Lily angespielt hatte, letzten Endes tatsächlich in Beziehung mit einer romantischen Verwicklung und nicht mit den Sechsen. Konnte sie mit dem neuen Kerl, mit dem sie sich anscheinend traf, abgehauen sein? Oder hatte er ihr etwas angetan? Phoebe schlug sich immer noch mit diesen Gedanken herum, als sie später an diesem Abend ins Bett schlüpfte.
    Sie wachte am nächsten

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