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Der Kreis der Sechs

Der Kreis der Sechs

Titel: Der Kreis der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate White
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Phoebe.
    Hutchinson blähte seine Brust, eindeutig froh, gefragt worden zu sein. »Schwer zu sagen, da ich keine Einzelheiten weiß. Könnte ein Selbstmord sein, aber wenn eine junge Dame zu Tode kommt, ist oft ein Kerl im Spiel. Könnte ein schlechter Fang sein, den sie in einer Bar gemacht – oder ein Freund, dem sie den Laufpass gegeben hatte. Eine der gefährlichsten Sachen für ein Mädchen in diesem Alter ist es, mit einem Kerl Schluss zu machen, der nicht will, dass man mit ihm Schluss macht.«
    Interessant, dachte Phoebe. »Jemand in der Verwaltung vertritt die Theorie, dass da ein Serienmörder frei herumläuft«, sagte sie, nachdem sie entschieden hatte, dass es okay war, es ihm gegenüber zu erwähnen.
    Hutchinson brummte missbilligend. »Definitionsgemäß müsste es dann mehr als eine Leiche geben, würde ich sagen.«
    »Doch es gab einen weiteren Tod durch Ertrinken, richtig? Im vorletzten Frühjahr.«
    Hutchinson blickte weg und sagte nichts.
    »Scott Macus«, sagte er nach einigen Sekunden. »Ein Jammer war das. Aber die Cops entschieden, dass es ein Unfall war. Außerdem liegen eineinhalb Jahre zwischen den beiden Todesfällen. Serienmörder mögen eine Abkühlperiode, aber die ist selten so lang.«
    Er neigte seinen Kopf und kratzte sich mit einem knotigen Finger am Hals.
    »Es sei denn«, ergänzte er, »man zählt den Jungen mit, der im Fluss landete, aber überlebte.«
    Phoebe war kalt in ihrer dünnen Jacke. »Wann war das?«, fragte sie.
    »Letzten November, kurz bevor ich in den Ruhestand ging. Ein Junge kam eines Nachts in das Büro der Sicherheitsabteilung, klatschnass und zitternd wie Espenlaub. Einer aus der Oberstufe, wie ich mich erinnere. Sagte, er wäre im Fluss zu sich gekommen und wusste nicht, wie er dort gelandet war. Das Letzte, woran er sich erinnerte, war, dass er in dieser verdammten Bar, dem Cat Tails, gewesen war. Es gelang ihm, seine Schuhe wegzutreten und ans Ufer zu schwimmen. Ich war in dieser Nacht nicht im Dienst, aber ich habe am nächsten Tag mit ihm gesprochen. Er hatte keinen Kratzer, also gab es keinen Hinweis auf ein Verbrechen. Ich beschloss, dass er betrunken gewesen war und aus Versehen in den Fluss gefallen ist.«
    Mein Gott, dachte Phoebe. Das Cat Tails war die Bar, in der sowohl Lily, als auch Scott Macus zuletzt gesehen worden waren. Konnte es einen Serienmörder geben?
    »Weiß Craig davon?«
    »Es ist in der Datenbank, aber da er den Vorfall nicht bearbeitet hat, weiß er vielleicht nicht, dass er dort suchen sollte.«
    »Sollten Sie es ihm sagen?«
    Er lächelte. »Craig scheint sich nicht darum zu kümmern, was ich zu sagen habe. Außerdem werden Kids, wenn man ein College an einem Fluss baut, meiner Meinung nach, immer hineinfallen. Dieser Serienmörder-Blickwinkel scheint mir ziemlich außergewöhnlich zu sein.«
    »Ich habe eine weitere Frage an Sie«, sagte Phoebe, weil sie wusste, dass es ihm nichts ausmachte. »Glenda hat mich gebeten, nachzuforschen, ob es eine Geheimgesellschaft von Mädchen, genannt die Sechsen, auf dem Campus geben könnte. Haben Sie jemals von so etwas gehört?«
    Hutch, eindeutig überrascht, legte seinen Kopf schief.
    Sie fuhr fort: »Anscheinend hinterlassen sie manchmal ihr Zeichen – zum Beispiel die Zahl sechs, die auf Wände gemalt wird, oder eine Ansammlung von sechs Gegenständen.«
    Hutch schüttelte den Kopf. »Nein, habe niemals Wind von so etwas bekommen. Aber ich werde meine Ohren offenhalten.«
    Phoebe suchte in ihrer Handtasche nach einer Visitenkarte und bot sie Hutch an.
    Hutch lächelte, als er sie nahm, und entbot ihr einen kleinen Salut mit seiner großen Hand. Phoebe spürte, dass er den Austausch genossen hatte.
    Als sie ihn beim Weggehen beobachtete, hörte sie, dass jemand sich ihr von hinten zu sehr näherte. Sie wirbelte herum. Direkt vor ihr stand der Mann, den sie für die Inkarnation des Teufels auf Erden hielt.

9
    »Oh, hallo Phoebe«, sagte Pete Tobias kriecherisch. Sie erwartete beinahe, dass er auf den Boden fallen und anfangen würde, sich auf seinem Bauch um ihre Fußknöchel herumzuwinden. »Was für eine Überraschung, Sie hier zu treffen!«
    Der letzte Satz war eine totale Lüge. Es war Phoebe plötzlich klar, dass er der Typ gewesen war, der Craig Ball nach ihr gefragt hatte. Tobias arbeitete für die New York Post und war einer der Berichterstatter in den Printmedien, der sie im Anschluss an die Plagiatsvorwürfe am bösartigsten behandelt hatte. Seine Abneigung gegen sie war aus

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