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Der Kreis der Sechs

Der Kreis der Sechs

Titel: Der Kreis der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate White
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mit Studenten. Passen Sie auf sich auf – bitte seien Sie vorsichtig, okay?«
    Sie beobachtete, wie er über den Campus flitzte, seine Schritte lang und leichtfüßig. Sie fühlte einen Anflug von Enttäuschung. Sie hatte sich diese Einladung gewünscht, wurde ihr klar.
    Schlucke von ihrem Kaffee nehmend, während sie ging, machte sie sich auf den Weg zu dem kleinen Gebäude am westlichen Rand des Campus, in dem sich die Sicherheitsabteilung befand. Da gerade eine Studentin gestorben war, erwartete sie, eine Szene mit schrillenden Telefonen und angespannter Aktivität vorzufinden, aber der Raum war ruhig, und es waren nur zwei Personen da – eine hübsche, junge Frau, die die Anmeldung besetzte, und ein älterer Mann, vermutlich Anfang siebzig, auf der anderen Seite. Er trug einen Parka, der mit Strähnen gelben Hundehaars bedeckt war. Es war klar, dass Phoebe eine Unterhaltung zwischen den beiden unterbrochen hatte, aber der Mann trat zur Seite, um Phoebe sprechen zu lassen, als hätte er Zeit zu warten. Er war groß, breit gebaut, aber da war etwas Bescheidenes in seiner Haltung.
    »Ist Mr Ball zu sprechen?«, fragte Phoebe das Mädchen hinter dem Schreibtisch.
    »Es tut mir leid. Das ist er nicht«, sagte sie mit einem leichten Südstaatenakzent. »Aber wenn Sie eine Nachricht hinterlassen, werde ich dafür sorgen, dass er sie bekommt.«
    Phoebe gab ihren Namen und ihre Nummer an, die das Mädchen in den Desktopcomputer tippte, wobei ihre Nägel gegen die Tasten klickten. Phoebe wollte gehen, drehte sich dann aber noch einmal um. »Oh, nur eine Sache noch«, sagte sie. »Ich brauche einen Schlüsseldienst. Können Sie mir einen empfehlen?«
    »Hm, lassen Sie mich nachsehen«, sagte das Mädchen und öffnete die oberste Schublade an ihrem Schreibtisch. »Ich habe hier drin ein paar Karten.«
    »Haben Sie sich ausgesperrt?«, sagte der alte Mann. Die Stimme war barsch, aber seine beinahe durchsichtig blauen Augen waren gütig.
    »Nein, ich will nur eines meiner Schlösser austauschen«, sagte Phoebe.
    »Da ist ein Laden, drüben auf der Broad Street, der sich Reliable Locks nennt. Sagen Sie Ihnen, Hutch schickt Sie.«
    »Vielen Dank«, sagte Phoebe. Ihr wurde klar, dass das Hutch Hutchinson sein musste, der Leiter der Sicherheitsabteilung, den Ball aus seinem Job verdrängt hatte.
    Als Phoebe die Tür aufstieß, um zu gehen, konnte sie spüren, wie der alte Mann sich wieder an den Schreibtisch heranschlich.
    »Nun, sagen Sie Craig, dass ich wieder vorbeigekommen bin«, hörte sie ihn sagen. Seiner Bemerkung folgte das Geräusch, das er verursachte, als er den Reißverschluss seines Parkas hochzog.
    »Das werde ich, Hutch«, sagte das Mädchen beinahe zärtlich. »Es tut mir so leid, dass er noch nicht die Gelegenheit hatte, Sie zurückzurufen. Es war einfach verrückt hier, wissen Sie.«
    Draußen auf dem Weg rief Phoebe die Telefonauskunft auf ihrem Mobiltelefon an und erfuhr die genaue Adresse des Schlüsseldienstes. Ich könnte sofort dort vorbeischauen, dachte sie. Sie packte ihr Telefon zurück in ihre Tasche, als sie fast mit Hutchinson zusammengestoßen wäre. Im hellen Tageslicht sah sie, dass sein Gesicht ledrig vom Alter war, doch dank seiner bemerkenswerten blauen Augen und dem dicken, grauen Haar war er immer noch ein gut aussehender Mann.
    »Sie sind der frühere Chef der Campussicherheit, richtig?«, sagte Phoebe. »Ich bin Phoebe Hall, eine alte Freundin von Glenda. Ich unterrichte hier ein paar Kurse in diesem Semester.«
    »Freut mich, Sie kennenzulernen«, sagte Hutch und schüttelte ihre Hand mit festem Griff.
    »Glenda hat mir erzählt, dass Sie hier großartige Arbeit geleistet haben.«
    »Nun, ich habe es auf jeden Fall genossen, mit Dr. Johns zusammenzuarbeiten«, sagte Hutch. »Sie ist eines der besten Dinge, die dem College jemals widerfahren sind.«
    »Haben Sie noch mit vielen Leuten auf dem Campus Kontakt?«, sagte Phoebe bei dem Gedanken an die Bemerkung, die er drinnen darüber gemacht hatte, dass er wieder vorbeigekommen war.
    »Nicht so viel. Aber weil dieses Mädchen ertrunken ist, dachte ich, sie könnten bei der Untersuchung zusätzliche Unterstützung gebrauchen.« Er fügte nicht hinzu, dass Craig offensichtlich nicht auf seine Bemühungen reagierte. Sie wettete, dass Craig sich lieber dabei erwischen lassen würde, einen Cocktail mit einem pinkfarbenen Schirm darin zu trinken, als Hilfe von seinem früheren Boss anzunehmen.
    »Wie sehen Sie die Situation?«, fragte

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