Der Kreis der Sechs
draußen schossen, als sie zum Parkplatz hetzten, Gruppen von Studenten schwatzend und lachend an ihnen vorbei. Morgen werden sie nicht mehr so laut lachen, dachte Phoebe, wenn sie erst einmal die Nachricht über Trevor gehört haben.
Während Phoebe den Wagen ein paar Minuten später vom Parkplatz fuhr, warf Glenda auf dem Beifahrersitz den Kopf zurück. »Drei Todesfälle in zwei Jahren«, sagte Glenda. »Ich kann es nicht glauben.«
»Tatsächlich waren es vier Vorfälle«, sagte Phoebe. Sie gab wieder, was sie von Wesley erfahren hatte.
Glenda schüttelte den Kopf und atmete aus. »Nun, zumindest scheint die Polizei der Sache jetzt ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken. Es ging dort heute Abend wie in einem umgestürzten Bienenstock zu.«
»Ich frage mich nur, ob sie darauf eingerichtet sind, mit etwas so Großem umzugehen«, sagte Phoebe.
»Dieselbe Frage könnte ich mir auch stellen«, sagte Glenda. »Weißt du, ich habe an vier Colleges gearbeitet und bin dafür ausgebildet, mit so gut wie allem fertigzuwerden – Budgetkürzungen, Studentenprotesten, Fakultätsmitgliedern, die dabei erwischt werden, wie sie mit Studenten schlafen. Aber nie hat mich jemand beiseitegenommen und gesagt: ›Das musst du tun, wenn ein Ted-Bundy-Verschnitt auf deinem Campus auftaucht.‹«
»Was, wenn es wirklich einen Serienmörder gibt? «, fragte Phoebe ruhig, »aber es kein Ted-Bundy-Verschnitt ist? Was, wenn es jemand ist, den wir kennen?«
»Was meinst du?«, sagte Glenda. Obwohl sie die Augen auf der Straße hatte, konnte Phoebe den Schock ihrer Freundin über die Bemerkung spüren.
»Was ist, wenn es die Sechsen waren?« Phoebe verdeutlichte schnell, was sie von Alexis über die Kreise erfahren hatte, und wie Blair es liebte, Rache zu üben.
»Mein Gott. Das ist schlimmer, als ich dachte. Wir müssen diese Mädchen dingfest machen. Aber du glaubst doch nicht wirklich, dass sie kaltblütige Mörder sind, oder, Fee? Ich kann den Gedanken in Erwägung ziehen, dass sie, als Teil eines schiefgegangenen Streiches versehentlich Lily getötet haben, aber drei Morde? Das erscheint mir unfassbar.«
»Es ist einfach etwas, worüber man nachdenken sollte.« Phoebe wusste, dass sie herausfinden musste, was der fünfte und sechste Kreis beinhaltete und was sie zur Folge hatten. »Wir sollten die Sechsen jetzt endlich gegenüber den Cops erwähnen, denkst du nicht?«
»Lass uns damit fortfahren, Craig noch ein wenig länger Nachforschungen über die Sechsen anstellen zu lassen. Ich will nicht unnötigerweise eine Büchse der Pandora öffnen.«
Phoebe hatte ihre Zweifel, hielt aber den Mund. Sie musste in dieser Sache Glenda folgen.
»Übrigens, warum willst du nicht, dass Tom in dein Haus kommt?«, fragte Phoebe. Aus den Augenwinkeln sah Phoebe, wie Glenda den Kopf schief legte und nachdachte.
»Ich brauche ihn jetzt gerade wirklich auf dem Campus, damit er sich um den Geschäftsbetrieb kümmert, aber ich habe außerdem in letzter Zeit merkwürdige Schwingungen von ihm aufgefangen, als würde er eine Sache sagen und etwas anderes denken. Oder vielleicht hat mich dieser ganze Schlamassel paranoid gemacht.«
»Was ich von ihm auffange«, sagte Phoebe, »ist, dass ihm die Serienmördertheorie wirklich zu gefallen scheint. Als würde er den Gedanken unwiderstehlich finden, dass sie wahr ist.«
»Und warum sollte das so sein, was denkst du?«
»Nun, wäre er ein Anwärter auf deinen Job, wenn dir die ganze Sache um die Ohren fliegen würde?«
Glenda nickte langsam. »Du meinst also, er forciert die Sache, um den Campus in ein noch größeres Chaos zu stürzen?«, fragte sie. »Und dem Ausschuss einen Grund zu geben, mich rauszuschmeißen?«
»Vielleicht«, sagte Phoebe. »Er wirkt auf mich einfach total aalglatt, und so, als wäre es gut, ihn im Auge zu behalten.« Glenda schwieg.
»Also denkst du, dass es morgen Panik in großem Ausmaß geben wird?«, fragte Phoebe.
»Nicht so sehr bei den Kids«, sagte Glenda. »Aber die Eltern werden ausflippen. Glaub mir, einige werden mit Umzugswagen auftauchen, um ihre Kinder abrupt von hier zu entfernen.«
Als sie Glendas Haus erreichten, schaltete Phoebe den Motor in den Leerlauf und beugte sich vor, um ihre Freundin zu umarmen.
»Halte durch, okay?«, sagte Phoebe. »Es gibt nichts, mit dem du nicht fertigwirst.«
Als sie allein im Auto war, fuhr Phoebe nach Hause. Während sie durch die dunklen, leeren Straßen von Lyle fuhr, konnte sie fühlen, wie ihr Unbehagen wuchs. Über
Weitere Kostenlose Bücher