Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
auf den Gliedern lagen und für sie jede Rast mehr eine Qual als ein Ausruhen war.
Von Forsvik aus kam Arn Magnusson an der Spitze von achtundvierzig jungen Reitern, denen die eisige Kälte als Einzigen nichts auszumachen schien, obwohl sie in voller Rüstung ritten. Sie besaßen besondere Winterrüstungen, in denen sich weder Eisen noch Stahl in Körpernähe befanden. Nicht einmal ihre eisengepanzerten Füße schienen ihnen kalt zu werden.
König Sverker kam nicht nach Varnhem. Darüber konnte man geteilter Meinung sein. Er hätte nur zweihundert Mann als Gefolge aufgebracht, was sich verglichen mit dem der Folkunger kümmerlich ausgenommen hätte. Manche Trauernde waren beim Leichenschmaus unberechenbar, und wer konnte schon vorhersagen, was geschehen wäre, wenn jemand in einem roten Mantel etwas Unbedachtes gesagt hätte und daraufhin die ersten Schwerter gezogen worden wären? Betrachtete man die Sache von
dieser Seite, so war es klug und vorsichtig von König Sverker, nicht bei der Beerdigung des alten Jarls zu erscheinen. Andererseits bewies der König nicht nur Birger Brosa, sondern auch allen anderen Folkungern seine Geringschätzung, indem er den Tod des Jarls einfach nur als Familienangelegenheit betrachtete.
Birger Brosa wurde in der Nähe des Altars in der Kirche von Varnhem begraben, nicht weit von König Knut, dem er für Frieden und Wohl des Reiches so lange gedient hatte. Seine Totenmesse war lang, besonders für diejenigen, die keinen Platz in der Kirche gefunden hatten, sondern zwei Stunden draußen im Schnee aushalten mussten.
Kaum waren alle von der Beerdigung wieder heimgekehrt, mussten dreihundert von ihnen erneut nach Varnhem reisen, um einem anderen Verwandten das letzte Geleit zu geben. Der alte Herr Magnus auf Arnäs hatte die kalte Reise zum Begräbnis seines Bruders nicht vertragen. Bereits am Tag seiner Rückkehr nach Arnäs hustete und zitterte er so sehr, dass er neben ein großes Feuer im Obergeschoss des neuen Wohnhauses gelegt wurde. Er erholte sich nicht mehr, und sie hatten kaum Zeit, um den Geistlichen aus Forshem zur Letzten Ölung und Sündenvergebung zu holen, ehe Herr Magnus starb, da er die ganze Zeit von den schlimmsten Befürchtungen nichts hatte wissen wollen. Etwas Kälte müsse ein Folkunger aushalten können, versicherte er immer wieder. Irgendjemand behauptete sogar, das seien seine letzten Worte gewesen.
Schwer lag während der vierzigtägigen Fastenzeit vor Ostern die Trauer über Forsvik. Im Mühlenhaus und in den Werkstätten wurde zwar wie immer gearbeitet, aber anders als sonst war nur selten ein Lachen oder
ein Scherz zu hören. Die Trauer der Herrschaft steckte alle an.
Arn verbrachte weniger Zeit als sonst mit dem Unterrichten der Jungherren. Da viele von ihnen inzwischen erwachsene Männer waren und bereits seit einigen Jahren mit ihren jüngeren Verwandten übten, konnten sie einiges von Arns Unterricht übernehmen. Sune, Sigfrid und Bengt hatten es vorgezogen, als Lehrer auf Forsvik zu bleiben, und waren nicht auf ihre eigenen Höfe zurückgekehrt, ein Weg, der zumindest Bengt und Sigfrid offengestanden hätte.
Dass es unter den Jungherren neue Lehrer gab, hatte auch den Verlust von Bruder Guilbert beim Reitunterricht und bei den Schwertübungen erträglicher gemacht. Meist saß Bruder Guilbert in der Sakristei der neu gebauten Kirche, wo er Alde und Birger Magnusson unterwies. Bereits jetzt fanden alle Lektionen auf Latein statt.
Bruder Guilberts Unterricht war allerdings auf einen gewissen Widerspruch gestoßen, seit Cecilia herausgefunden hatte, dass er in den Werkstätten zwei kleine Bögen verfertigt und dann mit Alde und Birger hinter der Kirche gestanden hatte, um sie auf einen winzigen Lederball, der an einer Schnur hing, schießen zu lassen. Vor Cecilia hatte er sich damit gerechtfertigt, dass Bogenschießen die Sinne schärfe und man von dieser Fähigkeit sehr profitieren könne, was die Logik oder die Grammatik angehe. Als Cecilia misstrauisch zu Arn gegangen war, um sich danach zu erkundigen, hatte dieser den Worten seines Freundes nur allzu eifrig zugestimmt, was sie nur noch misstrauischer gemacht hatte.
Cecilia meinte, es bestehe ein großer Unterschied zwischen Alde und Birger. Ihre Tochter solle einmal Herrin
von Forsvik oder von einem anderen Hof werden. Was Birger Magnusson in Zukunft erwartete, ließ sich natürlich noch nicht mit Sicherheit sagen, aber die Vorstellung war naheliegend, dass er als ältester Sohn einer der
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