Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
eher bescheiden war und ein wenig an eine norwegische Stabkirche erinnerte, war es durchaus vorstellbar, dass die Ostermessen in diesem Jahr dort schöner gesungen wurden als in allen anderen Kirchen des Westlichen Götalands, mit Ausnahme der Klosterkirchen vielleicht.
Als sie am dritten Tag die Auferstehung des Herrn gepriesen hatten, fand im neuen Festsaal das Osterlammessen statt. Die Art und Weise, wie die Sarazenen das Lammfleisch zubereitet hatten, stieß auf allgemeine Bewunderung.
Auf einmal schienen sich die Trauerwolken zu verziehen, und das hatte nicht nur damit zu tun, dass die Fastenzeit vorüber und der Erlöser auferstanden war.
Erst jetzt konnten sie feiern, dass auch Marcus Wachtian eine deutsche Ehefrau gefunden hatte. Sie hieß Helga und stammte ebenfalls aus Lübeck. Als sein Bruder Jacob Kinder bekommen und keine Lust mehr gehabt hatte, zweimal im Jahr lange Reisen in die deutschen Städte zu unternehmen, war Marcus überaus bestrebt gewesen, diese Aufgabe zu übernehmen. Er hatte Dinge mitgebracht, die allen auf Forsvik Freude machten und außerdem nützlich waren, angefangen von riesigen Ambossen, die sie nicht selbst gießen konnten, bis hin zu Schwertrohlingen aus einem Ort namens Passau. Diese Schwertrohlinge waren aus sehr gutem Stahl und ließen sich schnell und einfach zu richtigen Schwertern schleifen. Cecilia hatte ausgerechnet, was es gekostet hätte, die Schwerter ganz und gar selbst herzustellen, und war zum Ergebnis gelangt, dass sich das nicht lohnte. Sie berücksichtigte dabei nicht nur das Silber, sondern auch die Arbeitszeit, die eingespart wurde und für andere Schmiedearbeiten verwendet werden konnte, die wiederum Silber einbrachten. So zu rechnen war neu, aber die Brüder Wachtian und Arn hielten es für richtig.
Von all dem, was Marcus aus den deutschen Städten mit nach Hause gebracht hatte, schätzte er Helga am meisten, und das lag nicht nur daran, wie er selbst im Scherz meinte, dass er nur für sie bei der Ausfuhr keinen dänischen Zoll habe zahlen müssen.
Es war ein gutes Fest, bei dem zum ersten Mal seit langem auf Forsvik wieder gelacht wurde. Arn saß zwischen den beiden Cecilien auf den Ehrenplätzen, und vor ihm hatten Alde und der kleine Birger Platz genommen.
Neben den Brüdern Wachtian und ihren deutschen Frauen saß der Vorarbeiter Gure, der sich bereits bei seiner Freilassung hatte taufen lassen, zusammen mit Bruder Guilbert. An zwei langen Tafeln speisten annähernd sechzig Jungherren in den Farben der Folkunger und machten, je mehr Zeit verging und je mehr Bier ihre Kehlen hinunterlief, immer größeren Lärm.
Daraufhin ließ Cecilia Wein und Gläser in das Haus bringen, das sie und Arn bewohnten, und lud alle Älteren ein, das Ostermahl dort fortzusetzen, da die Ausgelassenheit der Jungherren vermutlich noch zunehmen würde.
Sie tranken und unterhielten sich bis spät in die Nacht, aber dann entschuldigte sich Arn damit, dass er am nächsten Morgen früh aufstehen müsse und einen schweren Arbeitstag vor sich habe. Alle schauten ihn verwundert an, und er erklärte, dass er direkt nach der Dämmerung mit sämtlichen Jungherren eine harte Übung zu Pferde durchführen wollte. Da sie ganz offensichtlich gelernt hätten, Bier zu trinken wie die Männer, sollten sie nun auch lernen, was es an Kopfschmerzen koste, bereits am nächsten Morgen wieder seinen Mann stehen zu müssen.
Es waren Alde und Birger, die Bruder Guilbert entdeckten. Er saß mit der Schreibfeder in der Hand still zurückgelehnt in seiner Sakristei, in der er die Morgensonne zu genießen pflegte, und sah aus, als schliefe er. Doch als es den Kindern nicht gelang, ihn zu wecken, gingen sie klagend zu Cecilia, und bald war auf Forsvik die Aufregung groß.
Als Arn hörte, was geschehen war, ging er wortlos in seine Kleiderkammer und holte den weitesten Tempelrittermantel,
den er finden konnte. Dann besorgte er sich in den Werkstätten eine Nadel und groben Zwirn und nähte den Toten eigenhändig in den Mantel ein. Er ließ Bruder Guilberts Lieblingspferd satteln, einen kräftigen Fuchs von der Sorte, die man für die schwere Reiterei verwendete, und band seinen toten Freund in dem weißen Mantel über dem Sattel fest, so dass die Arme auf der einen und die Beine auf der anderen Seite herabhingen. Während Abu Anaza gesattelt wurde, legte er sein eigenes Tempelrittergewand an. An den Sattelknauf hängte er einen Wasserschlauch, wie sie nur von den Reitern in Forsvik verwendet wurden,
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