Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
vornehmsten Folkungerfamilien und mit einer Mutter von königlichem Geblüt ein Leben führen werde, in dem Bogenschießen, Pferde und Lanzen eine große Rolle spielen würden. Aber daraus folgerte schließlich nicht, dass ihre Tochter Alde sich ebenfalls auf den Krieg vorbereiten musste.
Arn versuchte Cecilia damit zu beruhigen, dass man das Bogenschießen nicht nur für den Krieg, sondern auch zur Jagd verwenden könne und dass viele Frauen auch gute Jägerinnen seien. Keine Frau brauche sich dafür zu schämen, wenn bei ihr Enten oder Hirsche auf den Tisch kämen, die sie selbst geschossen habe. Und was Birger angehe, so werde sich seine Schule fürs Leben von seinem dreizehnten Geburtstag an sehr verändern, denn da werde er in die Gruppe der Neuanfänger bei den Jungherren aufgenommen.
Cecilia begnügte sich mit dieser Erklärung, bis sie Bruder Guilbert dabei erwischte, wie er Alde und Birger nach Herzenslust mit zwei kleinen Holzschwertern aufeinander losgehen ließ, während er ihnen eifrig gestikulierend das eine oder andere erklärte.
Arn war ganz ihrer Meinung, dass ihre Tochter nicht unbedingt zu lernen brauchte, sich mit dem Schwert zu verteidigen. Aber die Schule war nicht leicht und Bruder Guilbert ein Lehrer, der sehr viel forderte, das wusste er aus eigener Erfahrung. Und es war wahrlich nicht falsch, ab und zu von der Grammatik aufzustehen und zu spielen. Denn ein gesunder Geist erforderte einen gesunden Körper, so lautete eine alte Weisheit.
Tränen und Streit hatte es ebenfalls gegeben, als Birger im Alter von sieben Jahren sein erstes Pferd bekommen hatte. Gleichzeitig hatte Cecilia Alde verboten zu reiten, ehe sie nicht mindestens zwölf war. Pferde waren keineswegs ein ungefährliches Spielzeug, das wusste man gerade auf Forsvik besonders gut, da sich dort im Laufe der Jahre viele junge Reiter bei Stürzen verletzt hatten, gelegentlich so schwer, dass sie einige Zeit das Bett hatten hüten müssen. Junge Männer, die Krieger werden wollten, mussten sich einer solchen Gefahr aussetzen. Aber das galt wahrlich nicht für Alde.
Arn war zwischen eine entschlossene Mutter und eine ebenso entschlossene Tochter geraten, die es beide gewohnt waren, ihren Willen bei ihm durchzusetzen. Aber in der Frage, wann Alde ihr erstes Pferd bekommen würde, konnte nur eine der beiden gewinnen, und das war Cecilia.
Er versuchte Alde zu trösten, indem er sie bei Ausritten mitnahm, sie vor sich in den Sattel setzte und ruhig und gemächlich ritt, solange sie sich in Sichtweite von Forsvik befanden. Doch sobald man sie vom Hof aus nicht mehr sehen konnte, setzte er sein Pferd in einen schwindelerregenden Galopp, zu dem nur Araberhengste fähig waren. Da kreischte Alde vor Vergnügen und war jedenfalls für den Moment besänftigt. Arn hatte ein schlechtes Gewissen, dass er Alde so in Versuchung führte. Ganz eindeutig war die Gefahr gegeben, dass sie dasselbe versuchen würde, sobald sie ein eigenes Pferd bekam, und das war als Anfängerin wirklich gefährlich.
Zu Ostern war die kleine Holzkirche von Forsvik mit dunklen Wandbehängen von Suom geschmückt worden, die das Leiden unseres Erlösers in Golgatha zeigten, seine Wanderung auf dem Leidensweg und das Abendmahl mit
den Jüngern. Arn fiel es immer noch schwer, sich mit einem Jerusalem abzufinden, das aussah wie Skara, und mit Jüngern, die wirkten, als hätte man sie vom nächsten Thingplatz im Westlichen Götaland geholt. Dummerweise hatte er das erwähnt und sich von Cecilia wieder einen Vortrag darüber halten lassen müssen, dass es in der Kunst nicht darum gehe, was man sehe, sondern darum, dass die Bilder den Betrachtern wahrhaftig erschienen. Widerwillig gab er nach, aber in erster Linie, weil er keine Lust auf einen Streit hatte, und weniger, weil er wirklich überzeugt gewesen wäre. Mit Bildern in Gotteshäusern hatte er noch immer seine Schwierigkeiten, da er der Meinung war, dass sie die Reinheit der Gedanken störten.
In dem Jahr, das als das Jahr des Todes ins Gedächtnis der Menschen eingehen sollte, kam der Frühling erst spät, und das Eis auf den Seen und Flüssen bei Forsvik trug zwar nicht mehr, schmolz aber auch nicht. Deswegen feierten die Christen die Ostermesse auf Forsvik. Bruder Guilbert konnte alle Aufgaben eines Priesters versehen und wurde außerdem von sehr guten Sängern unterstützt, da nicht nur Arn, sondern auch die beiden Cecilien die Psalmen genauso sicher beherrschten wie er selbst. Auch wenn die Kirche von Forsvik
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