Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
niemandem sonst. Welche Pläne König Sverker mit seinem neugeborenen Sohn hatte, war nur allzu leicht zu
durchschauen. Währenddessen lebten Erik Jarl und seine jüngeren Brüder mehr als Gefangene denn als königliche Pflegesöhne auf Näs.
Das Gebet bildete den einzigen Weg zu Klarheit und Einsicht, stellte Arn erschöpft fest. Wenn es Gottes Wille war, so würde Sverker im nächsten Augenblick tot umfallen, und alles wäre ohne Krieg vorbei. Wenn Gott etwas anderes wollte, dann war der größte Krieg im Anzug, der je im Westlichen Götaland gewütet hatte.
Den größten Teil des Weges nach Varnhem war Arn ins Gebet versunken. Über Nacht rastete er in einem Wald, machte ein Feuer, legte Bruder Guilbert neben sich und betete weiter um Klarheit.
Zwischen Skövde und Varnhem, wo die Gegend wieder besiedelt war, machten die Leute große Augen, als sie den weiß gekleideten Ritter mit dem Wappen Gottes, der Lanze und dem gesenkten Kopf sahen, der vorbeiritt, ohne jemanden anzusehen oder zu grüßen. Dass die Leiche, die er mit sich führte, in denselben fremdartigen Mantel eingenäht war, den er selbst trug, machte die Sache nicht weniger merkwürdig. So wurden Diebe zum Thing geschafft, aber doch nicht vornehme Herren.
Arn blieb die drei Tage im Kloster Varnhem, an denen die Totenmesse, die Seelenmesse und das Begräbnis stattfanden. Bruder Guilbert wurde mit einer Grabstelle im Kreuzgang geehrt, nicht weit von der Stelle entfernt, an der Pater Henri begraben lag.
Als Arn eine knappe Woche später nach Forsvik zurückkehrte, brachte er auf Bruder Guilberts Pferd einen jungen Mönch mit, Bruder Joseph d’Anjou, der Aldes und Birgers neuer Lehrer werden sollte.
Noch immer hielt der Tod Forsvik in diesem traurigen Jahr 1202 in seinen scharfen Klauen. Kurz vor Allerheiligen lag die Mutter des Vorarbeiters Gure, die webkundige Suom, im Sterben. Gure und Cecilia durften an ihrem Lager wachen, doch den Bruder Joseph wies sie streng zurück, bis ihre Kräfte sie verließen und sie sich von Cecilia und ihrem Sohn dazu überreden ließ, sich taufen zu lassen und vor ihrem Tod ihre Sünden zu bekennen. Gegen die Taufe wehrte sie sich nicht, aber die Beichte schien ihr schwerer zu fallen, da sie meinte, dass sie den größten Teil ihres Lebens als Leibeigene verbracht und kaum Gelegenheit gehabt habe, Dinge zu tun, die die Herrschaft als Sünde ansehe. Schließlich sprach Bruder Joseph mit ihr jedoch unter vier Augen und nahm ihr die Beichte ab, so dass er ihr ihre Sünden vergeben und sie auf das Leben im Jenseits vorbereiten konnte.
Als der junge Mönch aus dem Zimmer kam, war er sehr bleich und sagte zu Cecilia, dass ihm das Beichtgeheimnis zwar die Lippen versiegele, aber dass er sich in diesem Fall nicht sicher sei, ob es nicht vielleicht besser wäre, wenn Cecilia ihr dieses Geheimnis entlockte, als wenn sie es mit ins Grab nähme. Diese halbe Enthüllung, die laut Arn bereits einen Bruch des Beichtgeheimnisses darstellte, ließ Cecilia, wie zu erwarten, keine Ruhe. Was konnte eine Frau, die seit Geburt Leibeigene und erst in den letzten Jahren ihres Lebens frei gewesen war, schon für ein großes Geheimnis haben?
Cecilia versuchte sich einzureden, dass es nicht reine Neugier sei, sondern ein Verlangen nach Klarheit, das sie bewegte, die zusehends schwächere Suom auszufragen. Falls es etwas Schlimmes war, konnten es die Hinterbliebenen vielleicht wiedergutmachen, und das war sie Suom wahrhaftig schuldig, die doch Forsvik mit den Fertigkeiten
ihrer Hände so viel Schönes geschenkt hatte. Ihre Arbeiten hatten ihnen viel Silber eingebracht, und zwei der jungen Weberinnen waren mittlerweile beinahe so geschickt wie ihre Lehrerin. Wenn man etwas wiedergutmachen konnte, was Suom zu verantworten hatte, dann sollte das geschehen, entschied Cecilia.
Was sie schließlich erfuhr, machte sie jedoch sehr nachdenklich. Jetzt hatte sie ein Geheimnis geerbt, das sie keinesfalls für sich behalten konnte. Ihr war bewusst, dass es ihr nicht leichtfallen würde, Arn davon zu erzählen, insbesondere da sie von dem Gehörten sofort überzeugt gewesen war und mit ihrem Mann nicht darüber streiten wollte. Denn zum Streit konnte es kommen, das sah sie ein.
Zuerst ging sie zur Kirche und betete zur Heiligen Jungfrau, dass sie das Richtige tun und nicht nur aus selbstsüchtiger Sorge um das Weltliche handeln möge. Da sie zu wissen glaubte, dass die Heilige Jungfrau nicht nur ihr, sondern auch Arn ständig Güte bewiesen hatte,
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