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Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren

Titel: Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren Kostenlos Bücher Online Lesen
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er Chamsiin, der bereits vor Eifer zitterte, die Sporen und warf sich den Lanzen der Franken entgegen. Ibrahim stolperte eilig durch den Sand zurück zu seinem Zelt, um das zu tun, was Arn ihn geheißen hatte.
    Harald hatte keinen Bogen gefunden, obwohl er lange gesucht hatte, und wartete jetzt wie gelähmt, was geschehen würde. Sein Jarl ritt, das Schwert in der Hand, auf die drei Ritter mit den zum Angriff gesenkten Lanzen zu.
    Bald verstand er, warum Arn gemeint hatte, Norweger seien zu Pferd nicht viel wert.
    Alle, auch Harald, konnten jetzt sehen, dass Arn Magnussons Pferd viel schneller war als die der anderen. Bis zuletzt schien es so, als würde sich Arn in die drei Lanzen stürzen, die ihm entgegenkamen. Gerade noch rechtzeitig wich er jedoch scharf nach rechts aus. In der Kurve schien sich Chamsiin fast auf die Seite zu legen. Die drei Ritter trafen daneben. Sie verlangsamten ihr Tempo und sahen sich um, so gut es eben durch die schmalen Helmspalten ging. Da war Arn bereits um sie herumgeritten. Mit einem Hieb auf den Hals schlug er den ersten Ritter nieder. Sofort sank dieser in sich zusammen, verlor Lanze und Schild und glitt schließlich langsam vom Pferd. Schon sah sich Ritter Nummer zwei Arn gegenüber und versuchte sich mit seinem Schild zu verteidigen. Dem dritten Ritter war der Kamerad im Weg. Er musste daher erst ein Stück ausweichen, um wieder in Angriffsposition zu kommen.
    Arn schlug dem Pferd seines nächsten Feindes auf das Kreuz. Dieses sackte wie gelähmt zusammen. Die Hinterbeine
gaben einfach nach. Der Ritter verlor das Gleichgewicht, und Arns Schwert traf ihn direkt auf dem Helm in Höhe des Sehschlitzes. Auch er krachte zu Boden.
    Jetzt waren nur noch zwei Mann zu Pferde: Arn und der dritte Franke. Es schien, als wollte Arn mit dem Dritten verhandeln, ihn dazu bringen, sich zu ergeben. Aber stattdessen senkte der Franke erneut die Lanze und griff wieder an. Bald trudelte sein Kopf, immer noch vom Helm umschlossen, durch die Luft und fiel scheppernd zu Boden. Der blutige Torso folgte. Arn schien sehr verwundert, zügelte sein Pferd und strich mit einem Finger vorsichtig über die Klinge seines Schwerts. Dann schüttelte er den Kopf und ritt im Schritt zu dem mittleren der drei fränkischen Ritter, der noch lebte. Er stieg von Chamsiin und half dem Gestürzten beim Aufstehen. Der benommene Ritter nahm Arns Hand, stand auf und ließ sich den Helm abnehmen. Sein Gesicht war blutig, er schien aber nicht ernsthaft verletzt zu sein.
    Arn drehte sich um. Er wollte nach dem Ersten sehen, den er zu Boden geschlagen hatte. In diesem Moment zog der Blutige sein Schwert und stieß es Chamsiin mit voller Kraft in den Bauch.
    Mit fürchterlichem Gewieher bäumte sich Chamsiin auf, sprang dann beiseite und schlug aus. Das Schwert steckte bis zum Griff im Körper des Tiers. Einen Augenblick stand Arn wie versteinert da, dann machte er einen Sprung auf den Frevler zu. Dieser fiel auf die Knie und hob flehend die Hände. Aber er fand keine Gnade.
    Danach tat Arn, was getan werden musste. Er holte sein eigenes Schwert, schob das heilige Sarazenenschwert unter den Gürtel und lockte Chamsiin zu sich, liebevoll und beruhigend. Trotz seines Entsetzens kam dieser schwankend auf ihn zu. Das Weiß seiner Augen glänzte,
und das fränkische Schwert, das in seinem Bauch steckte, wippte bei jedem Schritt. Arn streichelte ihn, küsste ihn und trat dann zwei Schritt schräg hinter ihn. Plötzlich drehte er sich voller verzweifelter Wut um und schlug Chamsiin mit einem einzigen Hieb den Kopf ab.
    Dann ließ er sein Schwert zu Boden sinken, ging bleich vom Lager weg und setzte sich ein wenig abseits auf die Erde.
    Frauen und Kinder kamen aus allen Richtungen angelaufen und begannen hastig, im Sand zu graben. Andere fingen an, die Zelte abzubauen und Kamele, Ziegen und Pferde zusammenzutreiben. Harald fühlte sich überflüssig: Seinen Jarl wollte er jetzt wahrhaftig nicht stören, und nützlich machen konnte er sich auch nicht.
    Der alte Mann zog Arns Schwert aus dem Sand, wischte es ab und ging mit langsamen und bestimmten Schritten auf diesen zu. Harald war überzeugt, dass er sich da lieber heraushalten sollte.
    Ganz steif und mit einem abwesenden Gesichtsausdruck saß Arn da und hielt das heilige Schwert des Islam in der Hand. Als Beduine verstand Ibrahim Arns Trauer. Er setzte sich neben ihn, ohne ein Wort zu sagen. Wenn es nötig sein sollte, würde er zwei Tage und Nächte so dasitzen, denn Arn musste jetzt als

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