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Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren

Titel: Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren Kostenlos Bücher Online Lesen
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Königin.«
    »Birger Brosa hat also verfügt, dass ich kommen durfte?«
    »Er und sonst niemand. Auf ihn kannst du bauen. Als er dir seinen Folkungermantel um die Schultern legte, wollte er dich vermutlich nicht nur vor der Kälte schützen.«
    Sie verstummten, weil die Lachsalven durch die Dielenbretter drangen. Gleichzeitig schienen sie bedrückt über die jähe Wendung, die ihr Gespräch genommen hatte, als hätte sie der Königinnenmantel neben ihnen gezwungen, etwas anderes zu sein als liebste Freundinnen. Und wenn die Nacht auch lang war, so würde sie doch einmal ein Ende nehmen wie alle Nächte, sogar die Nächte im Karzer. Dann würden sie sich für lange Zeit trennen müssen, für sehr lange Zeit, vielleicht sogar für immer. Da musste es doch anderes zu besprechen geben als die Machtkämpfe der Männer.
    »Findest du, dass er ein schöner Mann ist? Sieht er aus wie in deiner Erinnerung?«, fragte Cecilia Rosa schließlich.

    »Wer? Knut Eriksson? Nun, gewiss war er jünger und schöner, wir haben uns schließlich vor etlichen Jahren zuletzt gesehen, und auch da nicht oft. Er ist groß und stattlich, aber sein Haar wird schon dünn. Bald sieht er wohl aus wie ein Mönch, obwohl er noch nicht so alt ist. Ein Tattergreis aus Linköping ist er nicht gerade, aber es hätte auch besser kommen können. Außerdem ist er nicht so klug wie Birger Brosa. Summa summarum: Es hätte besser kommen können, aber auch viel schlimmer. Ich bin also recht zufrieden.«
    »Recht zufrieden?«
    »Ja, das muss ich zugeben. Aber das ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dass er König ist.«
    »Aber liebst du ihn denn nicht?«
    »Wie ich die Jungfrau Maria liebe oder wie man sich im Märchen liebt? Nein, natürlich nicht. Warum sollte ich?«
    »Hast du denn nie einen Mann geliebt?«
    »Keinen Mann. Aber da war einmal ein Stallbursche … ich war damals erst fünfzehn. Mein Vater hat uns erwischt, das war fürchterlich. Der Stallbursche wurde mit der Peitsche fortgejagt und schwor, eines Tages mit einer Menge Getreuer zurückzukommen oder so ähnlich. Ich habe tagelang nur geweint, und dann bekam ich ein neues Pferd.«
    »Wenn ich hier herauskomme, bin ich siebenunddreißig Jahre alt«, flüsterte Cecilia Rosa, obwohl sie inzwischen ziemlich laut reden mussten, weil von unten solch ein Lärm kam.
    »Da hast du vielleicht noch das halbe Leben vor dir«, antwortete Cecilia Blanka mit wesentlich lauterer Stimme. »Dann kannst du zu mir und zum König kommen, wir bleiben ein Leben lang Freundinnen, daran kann auch Mutter Rikissa nichts ändern.«

    »Aber ich komme vermutlich nur hier heraus, wenn Arn zurückkehrt, so wie er es geschworen hat. Sonst werde ich hier den Rest meines Lebens vertrocknen«, sagte Cecilia Rosa mit etwas kräftigerer Stimme.
    »Willst du bis zu diesem Tag jeden Abend für Arn beten?«, fragte Cecilia Blanka und nahm die Hand ihrer Freundin fester in die ihre. »Ich verspreche dir, dass auch ich für ihn beten werde. Vielleicht können wir gemeinsam und mit Beharrlichkeit die heilige Muttergottes bewegen.«
    »Ja, vielleicht können wir das. Denn man sagt, dass sich die Heilige Jungfrau viele Male von den Fürbitten Verliebter hat bewegen lassen, wenn diese nur hartnäckig genug waren. Ich weiß von solch einer Geschichte. Sie ist sehr schön.«
    »Wenn ich nun dieselbe Frage, die du mir gestellt hast, an dich richte: Liebst du Arn Magnusson wirklich? Ist er nicht nur ein Steg über diesen Graben namens Gudhem? Liebst du ihn, wie du die Jungfrau Maria liebst oder wie man sich im Märchen liebt?«
    »Ja, das tue ich«, antwortete Cecilia Rosa. »Ich liebe ihn so stark, dass ich befürchte, eine Sünde zu begehen, da ich einen Menschen mehr liebe als Gott. Ich liebe ihn in alle Ewigkeit, und wenn diese verdammten zwanzig Jahre vorbei sind, werde ich ihn immer noch lieben.«
    »Auf eine Art, die du nicht verstehen wirst, beneide ich dich«, erwiderte Cecilia Blanka nach einer Weile, drehte sich heftig im Bett um und umarmte ihre Freundin.
    Sie lagen eine Weile so da, und beiden kamen die Tränen. Erst ein nach einem Gastmahl nicht unübliches Bedürfnis beendete ihre Umarmung. Cecilia Blanka musste aufstehen und in einen Holzeimer, den man umsichtig unter ihr Lager gestellt hatte, ihr Wasser lassen.

    »Ich muss dich zwei Dinge fragen, die man nur seine liebste Freundin fragen kann«, fuhr Cecilia Blanka fort, nachdem sie wieder unter die Schaffelle gekrochen war. »Wie ist es, einen Sohn zu haben und doch keinen

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