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Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren

Titel: Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren Kostenlos Bücher Online Lesen
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Angriff in Kauf nehmen, dass ihnen die Sonne in die Augen schien. Der Feind verfügte über zehnmal so viele Soldaten wie sie. Alles hing davon ab, ihn zu überraschen, und außerdem von der Schnelligkeit und Schwere der ersten Attacke.
    Nach dem Gebet ritten sie so leise und langsam, wie es nur ging, durch den spärlicher werdenden Wald, dessen Ausläufer fast bis nach Askalon reichten. Arn machte halt, als er nicht mehr weiterreiten konnte, ohne gesehen zu werden. Vorsichtig ritt der Waffenmeister an ihn heran, und schweigend betrachteten sie das Lager des Feindes, das sich an der ganzen östlichen Mauer von Askalon entlang ausbreitete. Die meisten Pferde standen etwas abseits von der Stadtmauer auf großen Koppeln.
    Sie mussten nicht lange nachdenken, wie der Angriff ablaufen sollte. Arn rief seine acht Schwadronsführer zu sich und gab ein paar kurze Befehle. Nachdem alle auf ihre Plätze zurückgekehrt waren, beteten sie ein letztes Mal zur hohen Beschützerin der Templer. Anschließend holten sie ihre Standarte hervor, die zusammen mit der schwarz-weißen Fahne der Templer ganz vorn neben Arn flattern sollte.
    »Deus vult! Gott will es!«, rief Arn, so laut er konnte. Sein Ruf wurde sofort von allen aufgenommen.
    Arn und die Ritter neben ihm ritten langsam vor, während die hinteren nach links und rechts ausschwärmten. Als die Templer aus dem Wald kamen, hatte es daher den Anschein, als stehe ihre Mitte still, während sich
zwei gewaltige Flügel aus weiß und schwarz gekleideten Rittern zu beiden Seiten entfalteten. Als die gesamte Truppe auf einer Linie lag, schwoll das Geräusch der Hufe zu einem gewaltigen Donnern an. Alle ritten im Galopp und überrannten das Feindeslager in seiner ganzen Länge.
    Nur wenigen der Feinde war es gelungen, sich in den Sattel zu werfen, und diese wurden die ersten Opfer der angreifenden Templer. Die Pferdekoppeln der Mamelucken wurden niedergeritten und die Pferde mit Lanzen gestochen, sodass sie in Panik gerieten und in wilder Flucht auf das Lager zugaloppierten. Bald war das Durcheinander vollkommen: Panische Pferde und Soldaten, die nach den Waffen griffen oder versuchten, zwischen eingestürzten Zelten und Küchenfeuern, aus denen in alle Richtungen Funken sprühten, der schweren feindlichen Reiterei zu entkommen.
    Askalons Tore waren geöffnet worden, und von dort griff jetzt das weltliche Heer des Königs an. Man hielt in zwei Linien auf den Mittelpunkt des Feindeslagers zu. Als Arn das bemerkte, rief er Armand de Gascogne zu, mit der Fahne geradewegs nach Süden zu reiten. Bei diesem Angriff sollten ihm alle Templer folgen, damit für das königliche Heer Platz war.
    Bald ritten die Templer wieder in einer Linie quer durch das feindliche Heer. Sie stachen, hauten und trampelten alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellte. Der Feind hatte keine Zeit gehabt, sich von seinem Schrecken und seiner Überraschung zu erholen, und daher auch nicht verstanden, dass er eigentlich von einer kleinen Truppe angegriffen worden war. Da es nur wenigen Mamelucken gelungen war, auf ihre Pferde zu springen, hatte sich kaum einer einen Überblick verschaffen können. Daher
hatte es den Anschein, als hätte sich ein vollkommen übermächtiger Feind auf sie geworfen.
    Es gab ein Blutbad, das bis lange nach Sonnenuntergang andauerte. Anschließend wurden über zweihundert Gefangene durch die Tore von Askalon geführt. Das Schlachtfeld überließ man der Dunkelheit und den Beduinen, die wie die Geier in erstaunlicher Zahl aus dem Nichts kamen. Die Christen schlossen die Stadttore hinter sich, als wollten sie ihren Augen den Anblick dessen ersparen, was draußen bei Fackelschein die ganze Nacht vorgehen würde.
    Auf dem größten Platz der Stadt führte Arn einen Appell durch, eine Schwadron nach der anderen marschierte auf. Es fehlten vier Mann. In Anbetracht der Größe des Sieges war das ein sehr geringer Preis. Im Augenblick war es das Wichtigste, die gefallenen oder verletzten Brüder wiederzufinden. Arn stellte eilig eine Schwadron zusammen, die aus sechzehn unverletzten Männern bestand, und schickte sie mit Reservepferden los, um die fehlenden Brüder zu holen, damit diese versorgt oder wenigstens christlich begraben werden konnten.
    Danach begab er sich in das kleine Stadtviertel der Templer, betrachtete seine Wunden, Schrammen und blauen Flecken, wusch sich und fragte sich zum Großmeister durch. Wie erwartet fand er diesen in der Kapelle, die der Muttergottes geweiht war. Beide

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