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Der Krieg am Ende der Welt

Der Krieg am Ende der Welt

Titel: Der Krieg am Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Vargas Llosa
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er, mit den Lippen über ihre Wangen streichend. »Gleich am ersten Tag, an dem ich dich begehrte, hätte ich es tun sollen. Ich wäre glücklicher gewesen, Estela wäre glücklicher gewesen und vielleicht auch du.«
    Er senkte das Gesicht, suchte die Lippen der Frau, doch sie, in dem angestrengten Versuch, die Lähmung abzuschütteln, in die Angst und Überraschung sie versetzt hatten, wandte sich ab, und der Baron, der das Flehen in ihren Augen las, hörte sie stammeln: »Bitte, um alles in der Welt, ich flehe Sie an ... Die gnädige Frau, die gnädige Frau.«
    »Die gnädige Frau ist da und ich liebe sie mehr als du«, hörte er sich sagen, hatte aber die Empfindung, daß ein anderer sprach und noch zu denken versuchte, daß er selbst nur dieser warm gewordene Körper war, dieses nun ganz wache Geschlecht, das er aufrecht, hart, feucht gegen seinen Körper schlagen fühlte. »Ich tu es für sie, auch wenn du das nicht begreifst.«Beim Streicheln ihrer Brüste hatte er die Knöpfe an ihrem Hemd gefunden, die er nun einen nach dem andern aus den Knopflöchern springen ließ, während er mit der anderen Hand Sebastiana um den Nacken faßte und zwang, den Kopf zu drehen und ihm die Lippen zu bieten. Er fühlte sie kalt, krampfhaft geschlossen und bemerkte, daß die Zähne der Kammerfrau aufeinanderschlugen, daß sie selbst am ganzen Leib zitterte und innerhalb von Sekunden in Schweiß gebadet war.
    »Mach den Mund auf«, befahl er in einem Ton, den er in seinem Leben selten gegen Diener benutzt hatte – oder Sklaven, als er noch Sklaven hatte. »Wenn es sein muß, werde ich dich zwingen, gefügig zu sein.«
    Er fühlte, daß aufgrund einer Gewohnheit, einer Angst oder eines Selbsterhaltungstriebes, der sie aus ältesten Zeiten überkam kraft einer jahrhundertealten Tradition, die der von ihm angeschlagene Ton ihr ins Gedächtnis zurückzurufen vermocht hatte, die Kammerfrau ihm gehorchte, daß sich aber zugleich im blauen Halbdunkel des Hinterzimmers ihr Gesicht zu einer Grimasse verzerrte, in der nun unendlicher Abscheu zur Angst hinzutrat. Aber das war ihm egal, während seine Zunge in ihren Mund eindrang, auf ihre traf, sie von der einen auf die andere Seite schob, ihr Zahnfleisch, ihren Gaumen erkundete und es fertigbrachte, ein wenig von seinem Speichel in ihren Mund zu geben und ihn dann zurückzuholen und zu schlucken. Unterdessen hatte er weitere Knöpfe aufgeknöpft und abgerissen und versucht, ihr das Hemd auszuziehen. Aber obgleich Geist und Mund Sebastianas sich ihm gefügt hatten und ihm gehorchten, leistete ihr Körper weiterhin Widerstand, trotz der Furcht oder vielleicht weil eine noch größere Furcht als die, die sie gelehrt hatte, den Willen dessen zu respektieren, der Macht über sie besaß, sie trieb, das zu verteidigen, was man ihr nehmen wollte. Ihr Körper war immer noch verkrampft und starr, und der Baron, der sich aufs Bett geschoben hatte und sie zu umarmen versuchte, fühlte sich abgehalten von den Armen, die Sebastiana wie einen Schild vor ihren Körper gelegt hatte. Er hörte sie in gedämpftem Flüsterton irgend etwas erbitten und war sicher, daß sie zu weinen begonnen hatte. Doch er war nun ganz auf die Mühe konzentriert, ihr das Hemd über denKopf zu ziehen, das noch an ihren Schultern hing. Es war ihm gelungen, einen Arm um ihre Taille zu legen und sie an sich zu ziehen, so daß sie gezwungen war, sich an seinen Körper zu pressen, und er ihr endlich mit der anderen Hand das Nachthemd abnehmen konnte. Nach einem Gerangel, von dem er nicht wußte, wie lange es dauerte, und bei dem unter dem Schieben und Pressen seine Energie und sein Begehren ständig wuchsen, schaffte er es endlich, sich auf Sebastiana zu legen. Während er sie mit einem seiner Beine zwang, die ihren zu öffnen, die sie fest geschlossen hielt, küßte er sie gierig auf ihren Hals, ihre Schultern, ihre Brust und – lange – auf ihre Brustwarzen. Er spürte, daß er gleich auf ihren Bauch ejakulieren würde, dieses breite, warme, weiche Gebilde, an dem er seinen Schwanz rieb, und schloß die Augen und versuchte angestrengt an sich zu halten. Es gelang ihm, und danach glitt er am Körper Sebastianas hinunter, streichelte, beroch, küßte die Hüften, die Leisten, den Bauch, das Schamhaar, das sich in seinem Mund als dicht und kraus erwies. Mit den Händen, dem Kinn preßte er aus allen Kräften, bis sie, die er schluchzen hörte, die Schenkel so weit öffnete, daß er mit dem Mund ihr Geschlecht erreichte. Als er es

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