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Der Krieg Der Diebe

Titel: Der Krieg Der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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»Nehmt ihn wieder mit, ich will ihn nicht. Ich will gar nicht fragen, was Ihr Stiefsöhne von mir denkt. Aber billig werde ich nie sein.«
    Crit ließ den jungen Mann los. Er wand sich jetzt in Stratons Griff, der ihn weiterhin festhielt und dabei dachte, daß Ischade zweifellos die schönste Frau war, die er je gesehen hatte, und der Falkenmaskenmann sich glücklich schätzen sollte. Wenn der Tod ein Tor zum Himmel war, war sie eine Torhüterin, von der er sich gern einweisen ließe, wenn seine Zeit gekommen war.
    Obwohl er nicht laut gesprochen hatte, bemerkte sie, daß das zu machen wäre.
    Bei diesen Worten blickte Crit auf, dann schüttelte er den Kopf. »Geh und wart bei den Pferden, Straton, ich glaube, sie sind unruhig.«
    So fand Straton nie genau heraus, was zwischen dem Abwehroffizier und der Vampirfrau ausgemacht worden war - wenn überhaupt etwas. Aber als er die Pferde erreichte, bekam er beide Hände voll zu tun, bis er sie beruhigt hatte. Es war, als hätte sein Grauer Nikos Rappen gewittert, den er mehr als alle anderen Hengste haßte. Als die beiden in derselben Scheune untergebracht gewesen waren, hatten die beiden immer wieder versucht, ihre Boxen einzuschlagen, um auf einen Kampf zueinanderzugelangen, und der Krach, den sie dabei machten, war ohrenbetäubend gewesen. Pferde lieben und hassen wie Menschen. Die beiden Hengste wollten einander an den Hals wie Strat dem Standortkommandanten oder Vashanka dem ilsiger Gott Ils.
    Bald darauf kam Crit allein und schweigend den Gartenweg entlang.
    Straton hätte gern gefragt, was ausgemacht worden war, doch die finstere Miene seines Offiziers ließ ihn davon Abstand nehmen. Und eine Stunde später, als sie in der Sicherheitsstation in der Schlachterstraße waren und ein Spitzel herbeigeeilt kam und berichtete, daß es ein Unglück gegeben hatte, und Tempus nicht zu finden war, weshalb Crit die Sache in die Hand nehmen mußte, war es dafür zu spät.
    Was sie allerdings gegen plötzliche Strudel außerhalb des Hafens unternehmen sollten, war ihnen unklar.
    Als Straton und Crit weggeritten waren, führte Niko seinen Rappen vorsichtig aus seinem Versteck. Die Geistspur, der er gefolgt war, hatte sie hierher geführt; Tamzen und ihre Freunde befanden sich im Innern. Die Spur hatte sich vor der Schenke Zum Schweinsohr der blaßblauen Besitzerin dieses Hauses angeschlossen und sich auch nicht mehr davon getrennt. Blau war keine Farbe eines Menschen, außer, dieser Mensch war ein Magier oder eine Hexe, ob nun guter oder böser Art. Sowohl Niko wie Janni wußten, wem dieses Haus gehörte, doch was Crit und Straton hier zu schaffen hatten, wollte keiner von ihnen auch nur raten.
    »Wir können das Haus nicht stürmen, Katzenpfote. Du weißt, wer sie ist.«
    »Ich weiß es.«
    »Warum wolltest du dann nicht, daß ich mich an die anderen wende? Vier wären besser als zwei, um dieses Problem zu lösen.«
    »Ich will lieber nicht wissen, was sie hier wollten. Und wir haben unsere Tarnung heute nacht schon einmal gebrochen.« Niko schlang ein Bein nach Art der Kavallerie über den Hals seines Pferdes. Janni rollte sich einen Rauchstengel und bot ihm ebenfalls einen an. Katzenpfote nahm ihn und zündete ihn mit einem Feuerstein aus seinem Gürtelbeutel an, gerade als zwei Männer auf einem Wagen von Abwind mit polternden Rädern und klappernden Hufen über die Schimmelfohlenbrücke gefahren kamen.
    »Zuviel Verkehr«, brummte Janni. Sie zogen ihre Pferde zurück in die Schatten und sahen zu, wie die Männer das Gespann vor dem Tor des ungewöhnlichen Hauses anhielten. Die Vorhänge der Kutsche waren zugezogen, so war es unmöglich zu sehen, ob noch jemand in ihr saß.
    Die beiden Männer betraten das Haus, und als sie wieder herauskamen, hatten sie drei kleine vermummte Leute bei sich. Sie wurden in die Kutsche gehoben, die daraufhin sofort abfuhr und der Wagenstraße folgte, die südwärts von der Brücke wegführte - doch an ihrem Ende war nichts, nur Sumpf und Öde, und dahinter das Fischerviertel und das Meer - das heißt, nichts, außer dem befestigten Landhaus der Hexe Roxane.
    »Katzenpfote, glaubst du - das waren sie?«
    »Sei still, verdammt! Ich versuche es herauszufinden.« Es wäre schon möglich. Sein Herz war alles andere als ruhig, und die Fahrgäste, die er spürte, waren drogenbetäubt, und ihr Geist schlief.
    Doch aus dem Haus spürte er jetzt die Spuren der Mädchen nicht mehr unter den blauen/erzmagischen/gequälten ihrer Besitzerin und jenen der

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