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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Athrawes auf Aufklärer-Satelliten zugreifen konnte.
    »Ich hoffe, die Spion wird nicht zu wagemutig«, sagte Merlin dann. Cayleb blickte ihn an, und Merlin zuckte mit den Schultern. »Sie weiß nicht, dass sie nur dort draußen ist, um erklären zu können, wie wir die Flotte überhaupt haben finden können. Wenn ihr Skipper denen zu nahe kommt, um auch über Nacht nicht den Kontakt zu verlieren, dann könnte sie in ernstliche Schwierigkeiten geraten.«
    »Er kennt seine Aufgabe, Merlin«, erwiderte Cayleb. »Und es ist ja auch nicht so, als hätten wir hier die Wahl. Nach all dieser Zeit würde Domynyk Eure Visionen wahrscheinlich akzeptieren, ohne mit der Wimper zu zucken, und das Gleiche gilt auch für die meisten Captains aus dem Experimentalgeschwader. Aber eben nicht für den ganzen Rest.«
    »Und selbst wenn, bleiben immer noch sämtliche Gründe, es niemand anderem zu erzählen, nach wie vor gültig«, stimmte Merlin zu und seufzte.
    »Ganz genau.« Nun war es an Cayleb, die Achseln zu zucken.
    »Und jetzt noch mehr denn je, nachdem die Kirche uns den Krieg erklärt hat. Wir brauchen denen nicht noch zusätzliche Munition zu liefern, noch überzeugender behaupten zu können, wir hätten uns mit Dämonen eingelassen! Was nun die Spion betrifft, rechne ich nicht damit, dass sie in Schwierigkeiten gerät, Merlin. Aber wenn dem doch so ist, dann ist dem eben so. Derartige Dinge geschehen im Krieg nun einmal.«
    Merlin schaute ihn an und achtete sorgsam darauf, sich nicht die sardonische Belustigung anmerken zu lassen – und auch nicht seine Trauer. Beides hätte Cayleb niemals verstanden. Der Kronprinz war nicht kaltherzig, er war nur realistisch, und so jugendlich er auch sein mochte, er kannte sehr wohl den Unterschied zwischen den wahren Gegebenheiten des Krieges und der romantischen Verklärung der Heldenballaden. Er konnte nur einfach nicht wissen, dass der Mann, mit dem er gerade sprach, in Wirklichkeit das kybernetische Avatar einer jungen Frau war, die hatte miterleben müssen, wie die gesamte Zivilisation ihrer Spezies in Schutt und Asche gegangen war. Wenn es irgendjemanden auf dem ganzen Planeten Safehold gab, der genau wusste, dass ›derartige Dinge im Krieg nun einmal geschehen‹, dann war es Merlin Athrawes.
    »Also«, sagte er dann und wechselte so das Thema, »seid Ihr angesichts der Lage zuversichtlich genug, Euch die Zeit zu nehmen, Domynyk für eine letzte Einsatzbesprechung an Bord zu holen?«
    »Ja«, erwiderte Cayleb. »Ich gehe davon aus, dass, wenn die Spion sie gesichtet hat, das umgekehrt genau so der Fall sein wird. Aber selbst wenn dem wirklich so sein sollte, können sie dagegen nur wenig tun. Ich bin mir sicher, dass Vaters Bemerkungen darüber, wie sich unser plötzliches, unerwartetes Auftauchen auf die Moral der gegnerischen Truppe auswirken wird, zutreffen werden. Aber letztendlich haben sie ja nur zwei Möglichkeiten: Sie können uns auf See bekämpfen, oder sie suchen sich irgendeinen Ankerplatz, um uns zu zwingen, ihnen dorthin zu folgen.
    Nachdem Ihr berichtet habt, wie versprengt deren Flotte ist, werden die uns gewiss nicht bekämpfen wollen. Zumindest nicht, solange sie sich nicht wieder ordentlich gesammelt haben. Und wenn die Abschätzung ihrer Geschwindigkeit, die uns die Spion gemeldet hat, zutrifft, dann würde es wahrscheinlich fast einen ganzen Tag dauern, bis sie überhaupt wieder richtig in Formation sind.« Der Kronprinz schüttelte den Kopf. »Wenn das das Beste ist, was sie bei diesem Wind schaffen, dann müssen deren Schiffsrümpfe noch viel verrotteter sein, als ich gedacht hätte.«
    Merlin nickte und rief sich ins Gedächtnis zurück, dass ›fünf Knoten‹ auf Safehold nicht ganz das Gleiche waren wie seinerzeit auf Terra – dort hatten ›nautische Meilen‹ und ›Landmeilen‹ unterschiedliche Distanzen beschrieben. Für Nimue Alban entsprachen ›fünf Knoten‹ etwas mehr als neuneinviertel Kilometer oder fünfdreiviertel Meilen in der Stunde. Hier waren ›fünf Knoten‹ exakt fünf Meilen pro Stunde, so einfach war das.
    Angesichts der Tatsache, dass der Wind derzeit mit Windstärke Vier bis Fünf auf der alten Beaufort-Skala wehte, war das eine ziemlich schwache Leistung. Die Windgeschwindigkeit lag stetig bei achtzehn bis neunzehn Meilen in der Stunde, und Caylebs Galeeren konnten unter derartigen Bedingungen mit Leichtigkeit neun oder zehn Knoten erreichen.
    »Die beste Möglichkeit, wieder ein gewisses Maß an Ordnung herzustellen,

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