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Der Krieg der Trolle

Der Krieg der Trolle

Titel: Der Krieg der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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Gesteinsbrocken und rutschten donnernd ins Wasser. Zetem bekam die Kante gerade noch zu fassen, und mit Rasks Hilfe erreichte er den Vorsprung.
    » Gar nicht übel, Alter«, sagte er schwer atmend zu Rask.
    » Nenn mich noch mal so, und ich schmeiße dich selbst wieder runter«, brummte Rask zurück.
    Dann stießen beide ein tiefes Lachen aus, froh darüber, noch am Leben zu sein.
    » Ich kenne den Fels hier«, rief Raga aufgeregt aus dem Tunnel, den sie bereits ein Stück weit entlanggerobbt war.
    » Ich glaube, der Weg führt zu den roten Höhlen. Von dort aus finden wir bestimmt zurück!«
    Rask stieß erleichtert den Atem aus. Er kannte die roten Höhlen ebenfalls, die aus dem weichen, roten Gestein geformt und von Salzkristallen durchdrungen waren, die die Trolle gelegentlich als Leckerei für die Kinder verwendeten.
    » Das ist eine verdammt gute Nachricht«, knurrte Zetem, und Rask stimmte ihm aus tiefstem Herzen zu.
    Als sie die Salzhöhlen durchquert hatten, wurde Rask die Umgebung immer vertrauter. Es war zwar nicht der Weg zu seinem Stamm, den sie gingen, aber es wusste, dass ihn diese Gänge zu Res’ Stamm führen würden, der nicht allzu nah an der Oberfläche, doch recht weit weg vom Herzen sein Gebiet hatte. Rask hob den Kopf. Ja, wir sind hier richtig. Es riecht bereits nach Trollen.
    Die ersten Jäger des Stammes kamen gerade in Sicht, als Rask eine dröhnende Stimme hörte, die seinen Namen rief: » Rask!«
    Ein gewaltiger Trollumriss schoss aus dem nächstgelegenen Tunnel auf ihn zu, und dann hatte Tarka ihn in ihre mächtigen Arme gezogen und drückte ihn so fest an sich, dass alle Luft aus seinen Lungen gepresst wurde. Rask stöhnte auf, erwiderte ihre Umarmung aber. » Tarka!«
    Zetem und Raga waren als Nächste dran, von der Trollin beinahe zerquetscht zu werden. » Wir dachten schon, dass ihr tot seid«, murmelte sie dabei.
    » Ach was, kann ja nicht jeder so zart gebaut sein wie du«, gab Zetem zurück.
    Tarka nahm auf Armeslänge Abstand von ihm. » Bist du unterwegs vielleicht noch geschrumpft?«, fragte sie den Jäger, der wohl drei Fingerbreit kleiner als sie selbst war.
    Zetem nahm ihr den Spott offenbar nicht übel, sondern boxte sie nur spielerisch in die Seite.
    » Was machst du hier?«, wollte Rask wissen.
    » Dasselbe könnte ich euch fragen. Kommt mit, der Stamm wird euch begrüßen wollen.«
    Sie liefen mit Tarka gemeinsam in die große Höhle, in der Res’ Stamm lagerte. Die meisten Trolle waren schon auf den Beinen und versammelten sich, um zu sehen, was der entstandene Aufruhr bedeutete.
    » Wir haben gedacht, dass ihr es nicht geschafft habt«, sagte Res und schlug Rask und den übrigen Neuankömmlingen zur Begrüßung auf den Rücken. » Wir sind alle froh, euch zu sehen. Aber wo ist der Rest?«
    Rask schüttelte den Kopf. » Das weiß ich nicht. Wir waren nicht bei ihnen, als die Erde gebebt hat. Wir waren unterwegs, um Schlinger zu jagen. Borag, Mdag, Dinka und Kro sind tot. Die anderen habe ich seitdem nicht mehr gesehen.«
    Einige Trolle stießen ein klagendes Heulen aus, als sie die Namen der Toten hörten. Manche der Jäger hatten einander gekannt, das wusste Rask.
    Neben Res erschien nun noch ein weiterer Troll, der eine Vielzahl von Beuteln bei sich trug und kleiner und wendiger als der Anführer war. Res deutete respektvoll auf ihn. » Das ist Kerr.«
    » Ich bin mit Tarka gereist«, sagte der kleinere Troll und musterte sie alle mit scharfem Blick.
    Kerr der Kluge, dachte Rask, doch laut sagte er bloß: » Ich habe deinen Namen schon oft gehört.«
    » Was ist euch passiert?«, fragte Kerr.
    » Wir sind sehr weit unten gewesen«, erzählte Raga. » Weil so viele Stollen und Tunnel eingestürzt waren, konnten wir nur wenige Wege nehmen, und sie haben uns nahe an das Herz herangeführt.«
    » Zu den Tiefentrollen?«, wollte Res wissen.
    Zetem schüttelte den Kopf. » Nein, zu den bärtigen Bastarden.«
    » Zu einer Zwergenstadt. Sehr weit unten im Fels«, erklärte Rask.
    Er konnte sehen, dass die umstehenden Trolle große Augen bekamen, bis auf Kerr, der den Kopf zur Seite geneigt hatte und sich ganz auf das zu konzentrieren schien, was ihm berichtet wurde.
    » Aber sie war völlig zerstört. Ein gewaltiges Feuer hat alles vernichtet.«
    » Ist die Erde aufgebrochen und hat Feuer gespien?«, vermutete eine Trollin aus der Menge.
    Wieder schüttelte Rask den Kopf. » Nein.«
    Er hielt einen Moment inne, überlegte, welche Worte er wählen sollte, um den anderen

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