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Der Krieg der Trolle

Der Krieg der Trolle

Titel: Der Krieg der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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erst als Rask schnaubte, wurden sie wieder still.
    » Das war wie beim letzten Mal«, erklärte der Anführer. In seiner Stimme schwang etwas mit, was Kerr kaum deuten konnte.
    » Vielleicht ist es gar kein Balaur, sondern Magie?« Alle sahen Kerr an. » Als sich die Zwerge mit den Masriden-Menschen verbündet haben, haben die Sonnenmagier auch Erdbeben gemacht.«
    Rask schüttelte den Kopf. » Was weiß ich. Wir müssen jedenfalls weiter.«
    Sie reihten sich hinter Rask ein und folgten ihm. Kerr freute sich auf die Rückkehr zu seinem Stamm. Dort würde es so viel Wasser geben, dass er den Staub von seiner Haut spülen konnte.
    » Wo das Zeug überall reinkriecht«, beschwerte sich Zetem, der sich am Hintern kratzte. Dabei war er so abgelenkt, dass er fast in Rask hineingerannt wäre, der plötzlich anhielt. Kerr schloss auf und sah, warum der erfahrene Anführer stehen geblieben war.
    Vor ihnen öffnete sich ein gewaltiges Loch im Boden. Ein ganzer Teil des Tunnels und der anschließenden Höhlen musste in eine darunterliegende Kaverne gesackt sein. Vor ihnen lag Geröll, das bis weit in die Dunkelheit hinabreichte.
    » Umkehren?« Kerr blickte über die Schulter zurück.
    » Da kommen wir nicht mehr durch«, stellte Rask fest. » Das war schon scheißeng, bevor die Decke runter kam. Nee, wir müssen da runter und sehen, wie wir weiterkommen.«
    Vorsichtig machten sie sich an den Abstieg. Der Geröllhang war schwieriges Terrain. Immer wieder rutschten unter ihren Füßen Steine weg, lösten kleine Lawinen aus. Die Trolle hielten einander fest, verhinderten, dass einer von ihnen es den Steinbrocken gleichtat. Hier und da ragten größere Felsen aus dem Schutt hervor, an denen sie sich festhalten konnten. Jeder Schritt, jedes kleine Abrutschen ließ Staub aufwirbeln.
    Raga fluchte die ganze Zeit vor sich, ging aber ganz vorn und suchte ihnen einen halbwegs sicheren Weg von Fels zu Fels. Als der Abhang flacher wurde, atmete Kerr erleichtert auf.
    Sie befanden sich in einer tiefen Spalte, in die das Geröll gerutscht war. Weiter unten in den Gebeinen der Welt mussten die dampfenden Teiche sein, große Höhlen, in denen sich Wasser sammelte, das teilweise so heiß war, dass es kochte. Die Höhlen waren mit Stalagmiten und Stalaktiten übersät. Es war ein Ort, an dem sich Andas Trolle manchmal trafen, wie Kerr wusste.
    » Zur Not müssen wir weiter runter«, erläuterte er im Gehen. » Von da aus kenne ich einen Weg.«
    » Wer weiß, ob es den noch gibt«, murmelte Zetem, aber Rask schnauzte ihn an: » Halt’s Maul.«
    » Ich mein’ ja nur.« Zetem klang beleidigt. » Ist ja nicht so, als ob es hier nicht grad noch anders ausgesehen hätte.«
    » Wir finden einen Weg«, erklärte Tarka ruhig. Sie war die meiste Zeit erstaunlich still. Kerr vermutete, dass sie schwieg, um Rasks Autorität nicht anzuzweifeln.
    Kerr konnte sich nicht erinnern, jemals an diesem Ort gewesen zu sein. Vielleicht hatte es ihn auch einfach bislang nicht gegeben.
    Immer wieder lief Raga ein Stück vor, erkundete die Gegend, suchte nach Gängen, Höhlen, Schächten. Jedes Mal kehrte sie ohne gute Nachrichten zurück. Der Boden der Spalte war mit Geröll bedeckt. Immerhin verlief sie recht gerade und war breit genug, dass drei Trolle nebeneinander hergehen konnten.
    Endlich zeichnete sich ein Ende ab. Raga fand zwei schmale Gänge, und Rask entschied sich für den linken. Er war enger, aber dafür hatte Kerr das Gefühl, schon einmal hier gewesen zu sein.
    Erneut sandte Rask Raga aus. Sie verschwand in der Dunkelheit, leise und geschickt.
    » So eine Zwergenscheiße!«
    Ihre Stimme sandte Echos durch den Tunnel. Kerr seufzte. Nehmen die schlechten Nachrichten denn kein Ende?
    » Was ist?«, erkundigte sich Rask.
    » Hier ist ein Loch.«
    Sie holten die Späherin ein. Tatsächlich war ein breites Loch im Boden des Ganges, zu breit, um es mit einem Sprung zu überwinden. Es führte in die Finsternis hinab. Ein leiser Luftzug wehte Kerr ins Gesicht, als er sich darüber beugte.
    » Da geht es richtig weit runter«, stellte Tarka fest. » Scheint eine Höhle zu sein.«
    » Wir müssen umkehren.« Rask blickte zurück, dann trat er vor und strich über die Wand. » Oder wir klettern an der hier weiter. Runter geht nicht, außerdem will ich nicht noch tiefer. Aber hier findet man genug Halt.«
    » Es ist nur ein kurzes Stück«, stellte Raga fest, auch wenn Zetem grimmig dreinblickte.
    Rask nickte, dann deutete er voraus. » Dann los.«
    Er machte den

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