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Der Krieg der Trolle

Der Krieg der Trolle

Titel: Der Krieg der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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sandte Feinde gebrochen zu Boden. Aber auch sie konnte der Flut nicht Einhalt gebieten, die sich aus dem Höhleneingang ergoss. So viele Menschen!, wunderte sich Rask nicht zum ersten Mal in seinem Leben. Konnte überhaupt jemand einen so großen Stamm führen?
    Eine Bestie glitt zwischen zwei Trollen hindurch, sah sich suchend nach Beute um.
    » Hier! Ich!« Rask schlug sich auf die Brust, dass es klatschte. » Komm her, ich reiß dich in Stücke!«
    Sein Feind ließ sich nicht zweimal bitten. Er war geschickt, wich Rasks Tritt aus, grub seine Fänge in das Bein des Trolls. Rask heulte vor Schmerz auf, wollte das Viech an den Kiefern packen, aber die Bestie ließ von ihm ab, zog sich zurück.
    Blut lief an Rasks Bein herab, troff dunkel auf den Höhlenboden. Er ballte die Fäuste.
    » Du bist so tot!«
    Er rannte auf die Bestie zu, die weiter zurückwich. Sie glitt geschmeidig ins Wasser, und Rask folgte ihr blind vor Zorn. Er schlug um sich, ließ das fahl leuchtende Nass aufspritzen. Sein Blut zog dunkelrote Schlieren.
    » Feiges Mistvieh!«
    Sein Gegner tauchte auf, griff von der linken Seite an. Rask wandte sich ihm zu, sah aus dem Augenwinkel einen zweiten und einen dritten.
    » Dich nehme ich mit«, brüllte der Troll und warf sich auf den ersten Gegner. Diesmal war sein Feind nicht schnell genug, und Rask bekam ihn zu fassen. Er ignorierte die Klauen, die über seinen Arm fuhren, beugte sich hinab und biss zu. Seine Fänge bohrten sich in Fleisch, rissen große Brocken heraus. Warmes Blut sprudelte in seine Kehle, der Geschmack des Sieges.
    Krallen rissen seinen Rücken auf. Er bäumte sich auf, ließ von seinem Gegner ab. Eine Klaue erwischte ihn an der Seite, er sah nichts, alles war hell, Wasser spritzte, seine Feinde schienen überall zu sein, so wie die Schmerzen.
    Dann ließen sie von ihm ab. Er taumelte zurück, die Pranken erhoben.
    » Ärger?«
    Raga stützte sich auf einen Speer und wackelte dabei seltsam hin und her. Es dauerte einen Moment, bis Rask erkannte, dass sie eine der Bestien mit der Waffe unter Wasser drückte.
    Eine Wasserfontäne ergoss sich über Rask, als Zetem schnaufend und prustend auftauchte. » Ist entkommen«, knurrte der Troll. » Die schwimmen wie Fische und sind doppelt so glitschig.«
    » Der hier nicht mehr«, stellte Raga ruhig fest, als die Bewegung im Wasser erstarb.
    » Zurück an Land«, befahl Rask.
    » He, du bist doch vorgeprescht«, protestierte Zetem, zog sich allerdings zurück.
    » Und habe dafür ein paar hübsche Narben bekommen.«
    Raga sicherte ihren Weg, suchte das Wasser ab, während sie rückwärts aus dem See ging, den langen Speer vor sich haltend.
    Obwohl seine Seite brannte, als habe jemand Feuer unter seiner Haut gemacht, zwang Rask sich, die Wunde nicht zu berühren. Als sie das Ufer erreichten, blickte er sich um. Die Trolle hielten dem Angriff der Bestien stand. In ihren Reihen gab es Lücken, doch noch mehr ihrer Feinde lagen tot zu ihren Füßen oder trieben als leblose Kadaver im Wasser, das sich vom Blut dunkel färbte.
    Von dem anderen Kampf konnte er nur Schemen erkennen. Die müssen ihre Schlacht gewinnen und wir unsere, dachte er grimmig, als er sich umdrehte und den Feinden erneut stellte. Sein Blut mochte den Boden besudeln, aber in seinem Leib steckte noch eine Menge Kraft.
    Doch die Bestien wurden mehr und mehr. Stück für Stück, Troll um Troll gewannen sie an Boden. Rask konnte nicht mehr sagen, wie viele Feinde er erschlagen hatte. Er kämpfte einfach weiter, Seite an Seite mit seinen Trollen. Aber als eine weitere Jägerin direkt neben ihm fiel, ahnte er, dass sie nicht mehr lange gegen die Bestien bestehen konnten.
    Ein ganzer Pulk der Feinde schwamm durch den See auf sie zu. Rask zählte ein Dutzend, dann zwei, drei. Viel zu viele. Sie sind alle hier zusammengekommen. Sie wussten, dass wir uns sammeln, dass wir kämpfen wollen. Und sie haben nur zu gern gewartet, bis wir alle hier sind. Er brüllte voller Zorn auf.
    Dann entdeckte er eine Bewegung hinter den Bestien. Mehr Gestalten, die durch den See auf sie zukamen. Noch mehr Feinde.
    Doch diese waren anders. Rask traute seinen Augen nicht. Es waren Trolle, eine große Gruppe Trolle, ein ganzer Stamm. Und dahinter kamen sogar noch größere Leiber. Andas Trolle, aus den Tiefen der Welt, groß wie Tarka, mit dunkler Haut und schwarzen Augen. Brüllend fielen sie über die Bestien her. Hörner bohrten sich in Feinde, Pranken umschlossen Kehlen und ein lauter Schlachtgesang

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