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Der Krieg der Trolle

Der Krieg der Trolle

Titel: Der Krieg der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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    » Die Trolle. Genauer gesagt, die Trollin. Sie hat den Stall gefunden, und jetzt hat der Stallmeister Angst, dass sie alle Pferde verspeist.«
    Natiole seufzte. » So etwas in der Art musste wohl passieren. Gut, gehen wir.«
    Er schritt schnell voran, und Radu folgte ihm.
    » Wie sich Trolle vermehren, ist mir ein Rätsel«, murmelte der junge Wlachake neben ihm. » Ich würde mich jedenfalls nicht nahe genug an Tarka heranwagen.«
    » Ich bin froh zu hören, dass es überhaupt weibliche Wesen gibt, bei denen dir das so geht.«
    Das Problem mit dem Stallmeister war schnell gelöst. Natiole besänftigte den aufgebrachten Mann und ließ für die Trolle frisches Fleisch auftischen, während Kerr auf Tarka einredete, die schließlich unter knurrendem Protest auf selbst erlegte Beute verzichtete.
    Während Tarka schmatzend einen halben Ochsen verzehrte, zogen sich Natiole und Kerr in eine Ecke des Raums zurück. Radu entschuldigte sich, um für sich selbst etwas zu essen zu suchen. » Solange sie uns noch ein paar Vorräte übrig lassen «, wie er anmerkte.
    » Was werdet ihr tun?«, erkundigte sich Natiole bei Kerr und versuchte, dabei nicht allzu sehr Tarka anzustarren, die gerade eine mächtige Keule in der Pranke hielt und sich das Blut von den Lippen leckte, bevor sie ihre Fänge wieder in das Fleisch schlug und ein großes Stück herausriss.
    » Wir werden bald in die Tiefen zurückkehren. Ich werde meinen Stamm suchen und Tarka wohl ihren. Sie ist gerade auf einer einsamen Reise; ich weiß nicht, ob es dafür bei euch ein Wort gibt. Etwas, was junge Trolle machen, um sich als Jäger zu beweisen.«
    » Sie ist jung?«
    Kerr musste das Erstaunen in seiner Stimme gehört haben, denn er fletschte die Zähne zu einem Troll-Lächeln. Auf andere hätte es vermutlich einschüchternd gewirkt, aber Natiole hatte sich vor langer Zeit daran gewöhnt.
    » Nein. Deshalb ist es merkwürdig, dass sie allein unterwegs ist. Ich habe noch nicht herausgefunden, wieso sie das macht. Sie kann sehr schweigsam sein, wenn sie will. Und stur. Vielleicht hat sie das von ihrem Vater.«
    Skeptisch blickte Natiole zu der Trollin hinüber, die laut rülpste und ein weiteres Stück Fleisch verschlang. » Wer ist ihr Vater?«, fragte er abgelenkt.
    » Pard«, antwortete Kerr knapp.
    Das zog Natioles ganz Aufmerksamkeit auf sich. » Pard war ihr Vater? Nun, das erklärt zumindest ihre … Proportionen.«
    Als Kerr ihn verständnislos anblickte, schickte er hinterher: » Ihre Größe«, ehe er sich erkundigte: » Aber sollte sie dann nicht selbst einen Stamm anführen, wenn Pard ihr Vater war?«
    » Das ist nicht immer so«, erklärte Kerr. » Die Stämme werden von den stärksten Trollen geführt. Nicht wie bei euch Menschen, wo immer Kinder auf ihre Väter folgen.«
    Natiole blickte den Troll an, um zu sehen, ob sich in dessen Worten eine Beleidigung verbarg, aber Kerr schien nichts dergleichen beabsichtigt zu haben.
    » Ich weiß nicht, warum sie nicht bei ihrem Stamm ist, und ich glaube, wir werden es erst herausbekommen, wenn sie es uns sagen will.«
    Natiole musste ihm im Stillen zustimmen.
    » Was wirst du tun, wenn du unter die Erde zurückkehrst?«
    » Ich denke, ich werde mit meinem Stamm andere Stämme aufsuchen und mit ihren Anführern reden. Ich muss so viele wie möglich warnen. Noch sind diese Wesen in den tiefen Höhlen, wo Andas Trolle hausen, doch wenn die Elfen Recht behalten und es noch eine andere, viel größere Gefahr gibt, dann muss ich meine Leute warnen.«
    » Hält der Frieden mit den Tiefentrollen?«
    » Nicht immer.« Kerr kratzte sich am Kopf und fuhr mit den Klauen eines seiner Hörner entlang. » Sie sind kriegerisch und lieben die Jagd und den Kampf. Es gab Streit und auch Tote, aber das sind nur einzelne Probleme. Im Großen und Ganzen leben sie einfach getrennt von uns in den untersten Tunneln, wo wir Trolle selten hingehen.«
    » Wenn diese Biester mehr werden sollten, könnte das selbst für sie gefährlich werden«, stellte Natiole fest. Sein Wissen über das Leben unter der Erde hatte er hauptsächlich aus zweiter Hand, aus Erzählungen und Geschichten, aber er glaubte es gut genug zu verstehen. » Es könnte die Tiefentrolle nach oben treiben.«
    » Ja. Einige unserer Stämme ziehen deswegen auch schon in die Höhlen weiter oben. Seit die Zwerge sie aufgegeben haben, ist die Gefahr dort gering, und die Oberfläche lockt mit reicher Beute.«
    Der Gedanke, dass ganze Trollstämme in Wlachkis auf die

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