Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Krieg der Trolle

Der Krieg der Trolle

Titel: Der Krieg der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
Vom Netzwerk:
Jagd gingen, beunruhigte Natiole, auch wenn Wlachaken und Trolle theoretisch Verbündete waren. » Wir müssen vorsichtig sein. Viele Menschen fürchten dein Volk noch immer.«
    » Und das ist gut«, erwiderte Kerr. » Je weniger sich Trolle und Menschen begegnen, desto besser.«
    Der Troll sah Natioles fragenden Blick und erläuterte: » So gibt es weniger Zusammenstöße. Menschen und Trolle verstehen einander oft nicht. Ich habe den Stämmen gesagt, dass sie sich von euren Siedlungen fernhalten sollen. Und die meisten Menschen gehen glücklicherweise nicht gern zu den Höhlen.«
    » Ich verstehe.«
    Tarka wischte sich mit dem Unterarm über den Mund und klopfte sich auf den Bauch. So groß sie auch war, ihr Appetit war noch größer, wie Natiole fand. Es erschien ihm immer wieder unglaublich, was Trolle aßen, wenn sich ihnen die Gelegenheit bot. Und von wie wenig sie leben konnten, wenn es sein musste.
    » Wann werdet ihr aufbrechen?«
    Kerr seufzte, dann ging er zu dem Tisch und nahm selbst ein Stück Fleisch. Er biss davon ab, deutlich weniger als Tarka mit jedem Biss in sich hineinstopfte, und kaute nachdenklich. » Ich zumindest würde gern noch warten. Ich hoffe, dass eure Geistseher doch noch mehr erfahren können. Oder dass die Elfen Nachricht senden, wenn sie herausgefunden haben, was das ist, was in den Gebeinen der Welt lauert.«
    » Ha! Spitzohrige Feiglinge«, warf Tarka ein. » Was sollen die uns schon sagen können?«
    » Ich weiß es nicht«, gestand Kerr. » Aber noch kennen wir unseren Feind nicht, und eine Beute zu jagen, die man nicht kennt, ist dumm.«
    » Was immer es ist«, widersprach Tarka, » wir werden es jagen und töten. Lass uns so bald aufbrechen wie möglich.«
    » Hoffen wir, dass es so einfach ist«, entgegnete Kerr, als hätte er Natioles Gedanken gelesen. » Aber bereiten wir uns darauf vor, dass es nicht so sein wird.«

27
    A rtaynis war auf der Flucht vor den Soldaten und ihrer Verstärkung noch nicht weit gekommen, als plötzlich vor ihr Lärm und Rufe durch den Keller hallten. Rasch nahm sie eine andere Abzweigung und schlich davon, so schnell sie konnte, immer am Rand des Lichtscheins von Fackeln und Lampen.
    An den Befehlen konnte sie erkennen, dass die Soldaten ausschwärmten – und dass es viele waren. Sie wusste nicht sicher, warum ein solcher Aufwand betrieben wurde, aber sie konnte es ahnen. Es ging nicht darum, jemanden dingfest zu machen, der ein paar Vorräte gestohlen hatte. Dafür hätte man oben eine Handvoll Wachen postiert. Die ganze Aufregung diente einem bestimmten Ziel, und sie befürchtete, dass sie dieses Ziel war und dass die Suche mit dem zusammenhing, was sie belauscht hatte, auch wenn sie sich selbst noch keinen Reim darauf machen konnte.
    Mehr und mehr Soldaten kamen hinab in die Keller, und bald waren beide ihr bekannten Ausgänge mit Wachen besetzt, und es wurden Suchmannschaften gebildet, die begannen, systematisch durch die Kellerräume zu ziehen und jedes mögliche Versteck aufzuspüren.
    Da sie es nicht wagen konnte, ihre Kerze wieder anzuzünden, denn dann wäre sie sicher entdeckt worden, konnte Artaynis die Suchenden nicht wirklich hinter sich lassen, sonst wäre sie in der Dunkelheit hoffnungslos verloren gewesen.
    Denk nach!, forderte sie sich selbst auf. Wenn ich mich zu erkennen gebe, wird Ionnis wissen wollen, was ich hier tue. Obwohl sie den Gedanken gern weit von sich geschoben hätte, wurde Artaynis bewusst, dass dies ein Wagnis war, das sie nicht eingehen wollte. Die Art, wie Ionnis sich von ihr entfernt hatte, machte ihr Angst, und die Ereignisse der Nacht verstärkten ihre Sorge, dass er unter jemandes Einfluss stand. Vielleicht Octreans oder dem dieser seltsamen Soldatin, die mit selbigem gesprochen hatte.
    Nein, wenn man sie fand oder sie sich stellte, würde das einen Verdacht auf sie lenken, der ganz sicher ihre Handlungsfreiheit einschränken und möglicherweise auch die Wlachaken noch mehr gegen sie aufbringen würde.
    Ihre einzige Hoffnung war, den Häschern zu entgehen. Entweder, indem sie die verwirrende Anordnung der Kellerräume für sich nutzte, oder, indem sie sich geschickt verbarg und so einer Entdeckung entzog.
    Leider war ihre Ortskenntnis für Ersteres kaum ausreichend, auch wenn sie hoffen konnte, dass die meisten Soldaten, die sie suchten, sich noch weniger auskannten. Und für Letzteres mangelte es ihr an Licht und Zeit. So konnte sie nur einen Schritt schneller als ihre Verfolger sein und hoffen, dass sich

Weitere Kostenlose Bücher