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Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Währenddessen kniff der Drache einen Augenblick lang seine Augen zu Schlitzen zusammen, was die Menschen, die Mucklins und den Elben befürchten ließ, er würde die Geduld verlieren und sie nun ratzfatz in ein paar weitere leuchtende Fackeln verwandeln. Doch ihr Gastgeber behielt seine Beherrschung einstweilen bei, was hieß, dass sie vorläufig noch einmal Glück gehabt hatten.
    „Ihr seid wahrlich zu beneiden um diesen Schatz, Herr Gorgon, den Ihr Euren anderen bescheidenen Reichtümern nun noch hinzufügen könnt“, sagte der ältere Mensch in der grauen Robe, während er sich hastig zurückzog. „Wenn Ihr mich fragt, so fehlt Euch nur noch eine einzige Winzigkeit zu Eurem vollkommenen Glück und zu einer Macht, wie sie in Arthilien und Orgard niemand außer Euch besitzen würde: Ihr braucht auch noch den dritten den sogenannten Steine Aldus, bei dem es sich angeblich um einen ockergelben Jaspis mit weißlicher Äderung und einer Strahlkraft, die derjenigen der Sonne gleichkommt, handeln soll! Sagt uns nur, wo wir Euch diesen Schatz beschaffen sollen, und wir alle wollen unserem Freund Neimo dabei helfen, Euch auch diesen Gefallen zu tun!“
    „Ihr wollt nach Orgard gehen für mich? Das ist der beste Witz, den ich heute gehört habe, hohoho! Nicht, dass ich am Mut und am Geschick dieses Mucklins zweifeln würde, er hat sich, ganz wie der Schwarze Zauberer es vorhergesagt hat, als außerordentlich nützlich erwiesen. Aber den langen Weg durch das wüste Land des südlichen Kontinents, vorbei an Orks, Wargen, Geistern, Ungeheuern und diesen Talúreg, die den Zauberstein bewachen? Nein, das ist nichts für Euch, und außerdem haben wir dafür bereits alles Notwendige in die Wege geleitet!“, sagte Gorgon.
    „Nun, dann habt trotzdem Dank, dass wir Euch behilflich sein durften. Wir sollten uns nun verabschieden, denn wir wollen nicht länger stören“, sagte Neimo nun und verbeugte sich erneut so tief er nur konnte. „Und wenn Ihr Eure Meinung über unsere weitere Hilfe ändern solltet, dann sagt es nur, wir sind Euch und dem Schwarzen Zauberer immer wieder liebend gerne zu Diensten!“
    Mit diesen Worten wandten sich alle zehn um und wollten gerade zum Höhlenausgang zurückgehen, als die laut grollende Stimme des Drachen sie zurückhielt. „Nicht so schnell, Ihr kleinen Mäuse! Ihr wart mir zu Diensten, das ist wahr, doch es ist ebenso wahr, dass ich Euch nicht ganz durchschaue und nicht weiß, ob Ihr nicht irgendein durchtriebenes Spiel beabsichtigt! Ein Drache hat ein Gespür für so etwas, wie Ihr vielleicht schon gehört habt, ansonsten wären einige von uns sicher nicht so alt geworden!“
    Ertappt!
, dachten die Gefährten alle zusammen und hielten den Atem an.
    „Was haltet Ihr davon, Euch Euer freies Geleit ehrlich zu verdienen? Denn wenn es Euch gelingt und Ihr gehen dürft – und Ihr wisst, dass Drachen zu ihrem Wort stehen –“, an dieser Stelle setzte der Drache ein vielsagendes Grinsen auf, „dann könnt Ihr Euch immerhin überall damit brüsten, dass Ihr Kull-Falûm und den Hort Gorgons mit eigenen Augen gesehen habt und mit dem Leben davongekommen seid! Und dies ist eine Ehre, die bislang nicht vielen zuteil wurde, das kann ich Euch versichern, hohoho!“
    „Und was versteht Ihr so unter
verdienen
, wenn die Frage gestattet ist, Herr Drache?“, fragte Neimo zögerlich.
Jetzt ist doch noch alles schief gegangen!
, dachte er immer wieder und war ziemlich verbittert.
    „Ganz einfach. Wir spielen das älteste Spiel, das es überhaupt gibt – das Rätselspiel, dessen Ausgang selbst von den ältesten und ruchlosesten Wesen respektiert wird! Ich stelle Euch drei Rätsel, und wenn Ihr die richtigen Antworten wisst, dürft Ihr gehen. Wenn nicht – nun, dann dürft Ihr eben nicht gehen ... hoho!“ Der Drache schwenkte sein riesiges, grünes Haupt nach rechts und sah dorthin, wo die Überreste der früheren Schatzsucher und Störenfriede einen makabren Anblick boten.
Drachenfutter
– so könnte man die Alternative zur angeblichen Freiheit wohl nennen.
    „Also schlagt Ihr ein?“, fragte Gorgon und schnaubte bedrohlich, sodass heiße Dunstwolken aus seinen kraterartigen Nüstern wie Magmagase aus einem Vulkan strömten.
    „Da wir Ehrenleute sind, wollen wir uns dieser Prüfung gerne unterwerfen und fürchten uns nicht vor ihrem Ausgang! Also schießt los!“, sagte Lotan der Heiler.
    Die anderen straften ihn dafür mit Blicken, die
vorwurfsvoll
zu nennen wohl noch zu milde war. Doch was

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