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Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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die Mitglieder unserer Gilde seit einiger Zeit Geldhäuser, sogenannte Banken oder Kontore, in denen jeder Bürger Goldstücke und Silberlinge deponieren kann. Gegen Vorlage der entsprechenden Schuldscheine kann das Eingezahlte nebst Zinsen dann nach Belieben an gleicher Stelle oder bei anderen Niederlassungen, etwa in Awidon oder in Rhodrim, wieder abgehoben werden. Dies dient zum einen der Sicherheit, des Weiteren ...“
    „Banken? Was ist das schon wieder für ein neumodischer Unfug? So etwas werde ich in Lemuria niemals erlauben!“, fiel ihm der König ins Wort und donnerte mit der Faust auf die Thronlehne.
    „Aber... das habt Ihr uns doch schon längst erlaubt, und unsere Häuser in Pír Cirven verwalten selbst für die lemurische Krone inzwischen größere Beträge, Herr“, meinte der dicke Gildemann.
    Da hat dieser Fresssack ausnahmsweise recht
, dachte Arnhelm. Trotzdem war Nukrems blöder Gesichtsausdruck die Bemerkung allemal wert. „Gut, gut, und weiter?“
    „Nun, solcherlei Aktivitäten schützen den Einzelnen sehr wohl vor Verlust und Raub“, sagte Gildagar nun, „machen es umgekehrt jedoch erforderlich, dass die gildenahen Geldhäuser hin und wieder größere Mengen an Gold über weite Strecken transportieren. Dies stellt für gemeine Diebesbanden verständlicherweise eine große Verlockung dar und hat in der jüngsten Vergangenheit wiederholt zu Übergriffen geführt, bei denen einige unserer Mitarbeiter ernstlich verletzt oder sogar getötet wurden. Bedauerlicherweise haben sich die meisten dieser schlimmen Vorfälle auf dem Grund und Boden Lemurias ereignet, wofür es einen bestimmten Grund gibt.
    Außerhalb der Tôl Womin nämlich, die Euer Reich umfriedet, werden unsere Karawanen durch größere Aufgebote an vertrauenswürdigen Wachleuten geschützt, die wir eigens zu unserem Schutz anwerben und gut bezahlen. In Lemuria hingegen hat man uns dieses Recht bislang verwehrt, da man den Angehörigen und allen Bediensteten unserer Gilde das Tragen von Waffen verbietet. Ich darf dazu anmerken, dass es sogar auf unsere Bankgebäude, zum Beispiel in Isandretta, Einbrüche und Überfälle gegeben hat, wogegen wir uns ohne geeigneten Schutz leider kaum zur Wehr setzen konnten.“
    „Ihr braucht gar nicht weiterzureden, denn an dieser Bestimmung, die Ihr angesprochen habt, wird sich auch so schnell nichts ändern!“, sagte der König klipp und klar. „Ich habe schon davon gehört, dass Ihr in Awidon dabei seid, Euch eine Privatarmee aufzubauen! Daran vermag ich nichts zu ändern, da sich Awidon der Lehnstreue gegenüber meiner Krone verwehrt! Wohl aber kann ich verhindern, dass auch innerhalb der Großen Mauer und in den Marken Rhodrims schwer bewaffnete Soldaten mit dem Banner der Händlergilde patrouillieren, denn dies ist meiner Ansicht nach allein die Aufgabe der Obrigkeit! Von da an wäre es nämlich nur noch ein kleiner Schritt dahin, dass Eure Leute in die Versuchung geraten,
Eure eigenen
Gesetze mit Waffengewalt durchzusetzen!
    Ihr wollt Schutz für Eure Abgesandten und Eure Geldhäuser, die Ihr Banken nennt? Dann geht zum jeweiligen Gouverneur und bringt Euer Anliegen mitsamt Beweisen für Eure Bedürftigkeit hervor, dann wird man prüfen, ob lemurische Soldaten zu diesem Zweck abkömmlich sind oder nicht! Glaubt jedoch nicht einen Moment, dass für Euch jemals Sonderrechte gelten werden, die Euch über andere Bürger meines Landes erhaben machen!“
    „Nun, wir danken Euch auf jeden Fall für Eure Aufmerksamkeit, die Ihr uns geschenkt habt“, meinte Gildagar und verneigte sich leicht. „Vielleicht lässt Eure begrenzte Zeit es dennoch zu, über unsere besondere Problematik nachzusinnen. Und außerdem hat unser werter Magister, Herr Amfred, der Neffe des seligen Benelot von Engat Lum, in Bälde ebenfalls einen Besuch in Euren Hallen geplant, wenn wir recht unterrichtet sind. Bei dieser Gelegenheit vermag er unseren Standpunkt vielleicht trefflicher auszuführen als es unserer Wenigkeit möglich ist.“
    „Das ist gut, denn für gewöhnlich spreche ich gerne mit dem Kopf des Pferdes und nicht mit seinem Hinterteil!“
    Die beiden Gildevertreter verbargen ihre Empörung, auch wenn Gildagars Ohren vor Wut schon wieder feuerrot anliefen und Nukrems dicker Bauch vor Erregung bebte. Stattdessen standen sie einfach auf und schritten in Richtung der Pforte.
    „Ohhh, jetzt hätten wir doch um ein Haar unser Geschenk vergessen! Wir dumm von uns!“, sagte Hoss Nukrem plötzlich und blieb abrupt

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