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Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Witterung mein Haar völlig ausbleicht? Außerdem habe ich nicht mit Naíb gesprochen – soweit ich mich nämlich erinnere, hat meine Mutter ihr Vertrauen in Euch gesetzt! Hier –“ Wütend nahm sie ein längliches Objekt hervor, das zuvor an ihrem Satteldorn festgemacht war, und reichte es ihrem Landsmann, der den Gegenstand eifrig und pflichtbewusst entgegen nahm. „Und jetzt macht endlich Eure Arbeit, dann will ich bei meiner Rückkehr Eure Ungeschicklichkeit vielleicht unerwähnt lassen.“
    „Aber mit der allergrößten Freude, Eure Hoheit, einen besseren Schirmhalter als mich werdet Ihr zwischen diesem unseligen Ort und Taliska schwerlich finden können“, sprachs und faltete den mit feiner Seide bespannten Sonnenschirm aus. Man konnte nicht umhin zu bemerken, dass der Graf offenbar Übung im Umgang mit solchen Utensilien hatte.
    Und so setzte die Fahrtgesellschaft ihren Weg fort, während Monsegur Pandialo dicht neben der Prinzessin ritt, die vorerst besänftigt wirkte, und mit größter Hingabe versuchte, ihr mithilfe des edlen, in dieser Umgebung allerdings völlig unpassend anmutenden Schirmes die Sonne aus dem Gesicht zu halten. Was einen glattweg köstlichen Anblick abgab, wie man sich denken konnte.
    Gegen Mittag gelangen sie an den südwestlichsten Punkt der Hügelkette, die die Geisterwüste beschirmte. Von hier aus machte der Gebirgszug eine Kehre, wand sich in beinahe geradem Verlauf nach Osten und strebte auf den Andoluín zu. An der Stelle, an der sie nunmehr weilten und Rast hielten, befand sich außerdem eine für Wanderer ganz besonders vorteilhafte Landmarke: eine blühende Oase. Wie Naíb ihnen versicherte, war diese außerdem die einzige Wasserstelle, die sie auf ihrem weiteren Weg finden würden, bis sie das fruchtbare Gelände südlich des Vulkans erreicht haben würden. Und dass es dort fruchtbar sein sollte, wusste er übrigens auch nur vom Hörensagen.
    Die Gefährten ließen sich von dem sprudelnden Quellwasser erquicken, tränkten ihre Reittiere, füllten ihre Wasserschläuche und aßen von den getrockneten Früchten, dem Getreide und dem übrigen Proviant, den ihnen die Talúregs mitgegeben hatten. Neimo und Fredi wurde es dabei rasch zu langweilig, und sie sprangen davon, um die nahe Umgebung zu erforschen. Die Drohungen der anderen, nötigenfalls ohne sie aufzubrechen, wenn sie sich wieder mal verirren sollten, erwiderten sie mit Beteuerungen, dass man sich auf sie – wie stets – verlassen könne.
    „Unerhört, was man sich als Mucklin so alles anhören muss!“, schimpfte Fredi. „Wann haben wir uns denn schon jemals verirrt?“
    „Oder sonst welchen Ärger heraufbeschworen?“, feixte Neimo. „Diese bösartigen Unterstellungen solltest du dir auf alle Fälle merken und in dein Buch aufnehmen, Fredi.“
    „Was gibt’s dabei zu grinsen, Neimo? Vielleicht schreib’ ich wirklich ein Buch! Ist das so abwegig?“
    „Mit deinen Noten im Schreibunterricht? Kaum ...“
    Der kleinere der beiden ging nicht auf diesen Seitenhieb ein. Er wusste selbst, dass er in der Schule keine große Leuchte gewesen war, was er aber natürlich ausschließlich auf seine Bequemlichkeit und nicht auf sein Talent zurückführte. Allenfalls auf das mangelnde Talent seiner Lehrer. „Ich könnte zum Beispiel über dich und deine Abenteuer schreiben. Du erzählst mir einfach alles, was du bei deinen Ausflügen erlebt und gesehen hast, ich bring’ es zu Papier, und wir werden dann beide berühmt. Na ja, vielleicht sollte ich es anschließend Hermeline noch einmal zur Überarbeitung geben ...“
    „Das solltest du wohl. Aber wenn du mich zu meinen Abenteuern befragen willst: bitte schön! Aus Verbundenheit zu einem alten Schulfreund sozusagen will ich mal nicht so sein ... Zunächst einmal – und das solltest du dir wortwörtlich notieren – fragen sich sicher viele Leser, ob Hermeline, du und ich – da wir meistens zu dritt unterwegs sind – bei der Bewältigung unserer vielen Aufgaben den gleichen Stellenwert besitzen. Auf den ersten Blick könnte man das zugegebenermaßen ja vermuten, aber in Wahrheit ist dem natürlich keineswegs so. Tatsächlich bin ich es, der die meiste Arbeit macht und der als einziger den schwierigen Rätseln und Gefahren, die uns nur allzu oft in Lebensgefahr bringen, gewachsen ist“, schwadronierte Neimo mit sichtlichem Spaß.
    „Aber du willst doch wohl nicht ernsthaft behaupten, dass wir beide keinen Anteil an deinen Erfolgen hätten!? Die Leute sind ja nicht

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