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Der Krieger und der Prinz

Der Krieger und der Prinz

Titel: Der Krieger und der Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merciel Liane
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goldenen Ärmelschlitzen und einem aus schwarzem Samt mit rotem Saum zu entscheiden versuchte. Das volle Grün verbesserte seine Gesichtsfarbe, soweit bloßer Stoff das vermochte, aber die förmlichen Farben von Bullenmark würden ihm heute wahrscheinlich bessere Dienste erweisen. Seine Lehnsmänner mussten immer und immer wieder daran erinnert werden, dass er ihr Lord war. Also fand er sich damit ab, einen weiteren Tag mit einem teigigen Gesicht herumzulaufen, und griff nach dem schwarzen Wams. »Seine Erben?« Es gab zwei Söhne, die alt genug waren, um Ärger zu machen. Auch zwei Töchter, aber die waren von geringer Bedeutung; niemand scharte sich um eine Frau, wenn er eine Feste zurückerobern wollte. Ein Königreich vielleicht, aber keine Feste.
    »Seine Ehefrau ist nach Isencras gegangen und will sich dort den Töchtern der Sonne anschließen. Die jüngere Tochter hat sie begleitet. Die ältere ist zurückgeblieben; Sir Merguil bittet um Eure Erlaubnis und Euren Rat bei der Suche nach einem passenden Ehemann für sie. Ein reizloses Mädchen, wie ich hörte, und ohne große Vorzüge, aber sie möchte lieber heiraten, als ihr Leben der Strahlenden zu widmen, und Sir Merguil sieht keinen Schaden darin, ihre Bitte zu erfüllen.«
    »Wir finden gewiss einen landlosen Ritter, der sie nimmt«, erwiderte Leferic. Er wählte eine goldene Kette mit drei dunklen Granatsteinen aus und legte sie über den Umhang. »Vielleicht weiß Lady Vanegild von jemandem, der eine Ehefrau sucht.« Er wollte, dass das Mädchen nicht in seinem eigenen Reich blieb – und weit entfernt von irgendwelchen treuen Anhängern Sir Gerbrands, die sich vielleicht noch in Kleinwald aufhielten –, aber nahe genug, dass er sie im Auge behalten konnte. Mauerbruch würde diesen Zweck bestens erfüllen.
    »Sie hat keine Mitgift«, bemerkte der Gesith . Ein hübsches Mädchen aus guter Familie mochte ohne Mitgift einen Ehemann finden, aber ein reizloses Mädchen, dessen Vater in Schande hingerichtet worden war, würde ein kleines Säckchen Silber brauchen, damit sie auch nur einen Ritter ohne eigene Ländereien zum Mann bekäme.
    Leferic suchte nach irgendeinem Vorwand, sich zu weigern, und fand keinen. Das Letzte, was er brauchte, war eine weitere Belastung für seine Schatztruhe, die bereits allmählich austrocknete. Aber er hatte dem Mädchen eine Ehe versprochen, und ihr Vater hatte sein Leben dafür gegeben. »Arrangiert etwas Passendes … passend und bescheiden. Ich will auf diese Wohltat so wenig Silber wie nur möglich verschwenden. Was ist mit ihren Brüdern?«
    »Sir Merguil hat sie als Soldaten in seine Dienste genommen.«
    »Hat er? Interessant.« Leferic grübelte darüber nach und kam zum Schluss, dass Merguil ein kluger Mann war. Drücke deine Feinde enger an dich als deine Geliebte, hatte Inaglione geschrieben. Wenn Gerbrands Söhne sich als loyal erwiesen, hätte er zwei gute Soldaten dazugewonnen; wenn nicht, würde man sich ihrer mühelos durch eine öffentliche Gerichtsverhandlung entledigen können oder durch einen leisen Wink an einen seiner anderen Halsabschneider. Die meisten von Merguils Männern waren Söldner und keinem der niederen Häuser in diesem Teil von Eichenharn verpflichtet. Sie hätten keine Bedenken, Gerbrands Söhne beim ersten Anzeichen von Verrat zu töten. Zweifellos wussten die Jungen das ebenfalls, wenn sie auch nur halb so viel Verstand hatten, wie die Götter den Rüben schenkten. Den einen konnte man dadurch in Schach halten, dass man den anderen bedrohte.
    Ja, Merguil war ein kluger Mann.
    »Es gibt noch andere Neuigkeiten.« Heldrics Stimme klang schwer, und daraus schloss Leferic, dass es keine guten Neuigkeiten waren.
    »Welche?«
    »Ihr erinnert Euch an die Feiern im Anschluss an die Geburt Eures Neffen?«
    »Natürlich.« Leferic verzog den Mund. »Galefrid hat eine Menge Geld ausgegeben, damit es niemand vergäße.« Entzückt über die Geburt seines ersten Sohns hatte sein Bruder das vielleicht üppigste Fest gegeben, das Bullenmark je gesehen hatte. Es hatte gebratene Ochsen gegeben, überzuckerte Pasteten und Ströme von Wein; Sänger und Jongleure und sogar drei Mondbrüder in Silber und Blau. Galefrid hatte die Kosten für ein ganzes Turnier bestritten, mit einer fetten Börse voller Goldrayels für den Sieger. Zwar hatte Leferic wegen der Kosten protestiert, aber sein Bruder hatte nur gelacht.
    »Maritya ist reich«, hatte Galefrid gesagt, zu glücklich, um vernünftig zu sein. »Warum sollte

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