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Der Kronrat (German Edition)

Der Kronrat (German Edition)

Titel: Der Kronrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Schwert, das sie wie Leandra auf dem Rücken trug.
    An ihrer Seite stand ein Mann, ein schwarzer Bär mit wildem Haar, kostbaren Gewändern und mit einem Schwert bewaffnet; der rechte Arm endete in einem Haken. Er stand ein wenig hinter ihr, und die Art, wie er seine Brauen zusammenzog, zeigte mir, dass er das nicht mochte.
    Es war eine wahre Invasion der Varländer, und die meisten taten, als wären sie auf dem Weg zu einem guten Fest. Wie ich sie kannte, war das nicht sehr abwegig.
    »Sie sieht aus wie ihre Mutter«, meinte Ragnar leise. »Alfrede war das einzig Gute im Haus meines Vaters. Obwohl er sie fast jede Nacht schlug, hatte sie oft ein Lächeln für mich und brachte mir auch manchmal Bücher. Einmal ließ er sie auspeitschen, weil sie für mich sprach, als ich es ihm wieder nicht recht getan hatte.«
    »Lebt sie noch?«, fragte ich leise.
    »Nein. Ich habe nachgefragt. Hraldir ließ sie vor Jahren von vier Ochsen zerreißen. Sie hat ihm widersprochen, als er Erlaf Vreldas erstes Blut als Gastgeschenk anbot«, sagte Ragnar kalt.
    Ich wusste auch, wie es Ragnars leiblicher Mutter ergangen war. Sie kam als Geschenk an seines Vaters Hof, fesselte eine Weile die Aufmerksamkeit des Königs, aber als sie mit Ragnar schwanger war, verlor sie die Gunst sehr schnell. Nach Ragnars Geburt wurde sie weitergegeben an einen Günstling seines Vaters, danach verlor sich ihre Spur.
    Sosehr es dem Reich auch nützen würde, Ragnar auf dem eisernen Thron zu sehen, ich verstand, warum er das nicht wollte.
    Wo die Schiffe anlegen würden, war leicht zu erkennen: Ein Teil des Kais war frei, und dort stand eine Tenet der Seeschlangen in geputzten Rüstungen, um die Leinen anzunehmen.
    Ich sah zu dem Blumenmädchen. Kurz schaute sie zu mir hinüber und straffte die Schultern.
    Es schien zuerst, als ob eine wilde Horde Askir erobern wollte, doch als alle an Land gegangen waren, fand sich eine Ordnung. Am leichtesten waren die Würdenträger zu erkennen, daran, wie viele goldene Ketten oder Ringe sie trugen, oder indem man sie von Vrelda als Mittelpunkt abzählte.
    Das Blumenmädchen trat vor und reichte mit einem tiefen Knicks jedem eine Blume. Die Königin lächelte, dankte und hob die Rose an, um an ihr zu riechen.
    Einige der tapferen Krieger schienen nicht weniger gerührt, andere machten anzügliche Bemerkungen, wieder andere schienen nicht zu wissen, was sie davon zu halten hatten. Dann war der Korb leer, und die junge Frau trat rasch zur Seite. Schließlich trat ein runder Mann in kostbaren Roben vor und begrüßte die Gesandten der Varlande, lobte Vreldas Schönheit und hieß sie in Askir willkommen. Zwei Jungen brachten eine Kiste aus getriebenem Gold heran, sie ließ sie öffnen, sah hinein und nickte dankend. Die Rose, dachte ich, hatte ihr besser gefallen.
    Der Jarl Erlaf – es konnte kein anderer sein – bot ihr den Arm, und sie schritten voran, dann fiel der Blick der Königin auf Ragnar. Einen Moment lang stockte sie. Der Jarl erkannte ihn nun ebenfalls, und seine Miene verdüsterte sich noch mehr. Er wollte nach Vrelda greifen, doch sie entwand sich ihm, stürzte auf uns zu – und warf sich Ragnar an die Brust.
    »Ich habe dich sofort erkannt, Ragnar.« Sie strahlte ihn an. »Meine Mutter hat mir viel von dir erzählt, ich weiß, dass du mir helfen wirst!«
    »Vrelda«, grollte der Jarl, als er näher kam und uns allesamt mit einem kalten Blick bedachte. »Euer Verhalten ist einer Königin nicht würdig!«
    »Lasst sie ihren Bruder begrüßen«, riet ein älterer Mann mit breiten Schultern und grauem Bart. »Auch eine Königin darf das!« Er lachte und sah uns prüfend an. »Dennoch, Majestät, hat Erlaf recht. Man erwartet uns. Ladet Euren Bruder in die Botschaft ein für morgen Nacht. Er soll kommen, damit Ihr mit ihm sprechen könnt.«
    »Kommst du, Ragnar?«, fragte Vrelda, während Erlaf Ragnar mit hasserfüllten Blicken bedachte.
    »Gern«, sagte Ragnar rau. »Du bist prächtig gewachsen«, sagte er dann leise. »Ein Ebenbild deiner Mutter, wie ich sie kannte. Sie war eine gute, kluge Frau, und du kommst nach ihr.«
    »Danke«, entgegnete sie. »Sie hat auch gut von dir gesprochen.«
    »Jarl Tivstirk hat recht, wir sollten nicht hier im Hafen verweilen«, meinte sie und warf mir, Serafine und Stofisk einen prüfenden und zugleich fragenden Blick zu. Stofisk trat vor, um sich zu verbeugen. »Wir …«, begann er, doch Erlaf ignorierte ihn und griff rüde nach Vreldas Arm. »Kommt«, grollte er. »Ihr haltet

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