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Der Kruzifix-Killer

Der Kruzifix-Killer

Titel: Der Kruzifix-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Angestellten. Wir ermuntern alle, selbst zu trainieren, und jeder hat ein eigenes Schließfach.«
    »Das ist gut. Können wir es sehen?«
    »Es hat ein elektronisches Schloss, für das man eine vierstellige Geheimnummer eingeben muss. Die kennt nur sie selbst.«
    »Aber es wird doch bestimmt einen Universal-Code für Notfälle geben?«, warf Garcia ein.
    Bowman verzog den Mund und überlegte anscheinend, ob die Sache in Ordnung war. »Brauchen Sie nicht einen Durchsuchungsbefehl, um sich ihre Sachen anzusehen?«
    »Wir wollen sie finden, nicht ins Gefängnis sperren. Eine richterliche Genehmigung würde wieder einen Tag in Anspruch nehmen, dadurch verlieren wir kostbare Zeit«, erwiderte Hunter in dringlichem Ton.
    »Es ist in der Damenumkleide.«
    »Wir brauchen nur fünf Minuten. Geben Sie einfach den Frauen, die gerade drin sind, kurz Bescheid, dass sie sich was überziehen sollen«, sagte Garcia.
    Schweigen.
    »Wir verlieren hier Zeit«, drängte Hunter.
    »Okay«, sagte Bowman schließlich. »Geben Sie mir ein paar Minuten. Ich werde eins der Mädchen vom Empfang bitten, eine Ankündigung zu machen.«
    Hunter musterte Bowman, während der mit dem Empfang telefonierte. Als er den Hörer auflegte, fragte Hunter: »Sind Sie sicher, dass wir uns nicht schon mal begegnet sind? Sie kommen mir wirklich bekannt vor.«
    »Ich war in einigen Bodybuilding-Magazinen. Ich bin Profi. Sie sehen selbst ziemlich fit aus. Lesen Sie solche Magazine?«, fragte Bowman zurück.
    Hunter schnippte mit den Fingern. »Ab und zu mal, ja. Das muss es wohl sein, wahrscheinlich habe ich Sie da gesehen.«
    Bowman lächelte halbherzig.
    Zehn Minuten später standen sie vor dem Schließfach Nummer 365 im Damenumkleideraum. Joe gab eine sechsstellige Nummer ein, die Vickis Geheimnummer umging. Die Leuchtdiode auf dem Schloss sprang von Rot auf Grün, und die Tür ging auf. Garcia hatte ein paar Latexhandschuhe aus dem Auto geholt, und Hunter übernahm es, die Sachen durchzusehen.
    Es war nicht viel. Ein paar Joggingschuhe, zwei Paar Socken, Sport-Shorts, ein Sport-Top und ein paar Lederhandschuhe mit abgeschnittenen Fingern zum Gewichtheben. Im oberen Fach fand er, wonach er suchte: ein Deo-Spray und eine Haarbürste. Er steckte beides in separate Klarsichttüten.
    Bowman sah schweigend zu und fragte sich, warum sie nur die zwei Dinge mitnahmen und den Rest daließen.

52
     
    U m acht Uhr am selben Abend machte sich Dr. Winston gerade fertig, um nach Hause zu gehen, als er einen Anruf von Hunter erhielt. Die Deo-Spraydose und die Haarbürste mussten auf Fingerabdrücke und DNA untersucht werden. Hunter wusste, dass es fünf Tage dauern würde, bis die Ergebnisse der DNA-Analyse eintrafen, vielleicht drei, wenn es als höchst dringlich eingereicht wurde, doch die Fingerabdrücke konnten noch an diesem Abend überprüft werden. Dr. Winston bot an, im Institut auf sie zu warten.
    Hunter war froh, dass sie diesmal nicht in dem Kellerraum waren, wo die beiden ersten Leichen aufbewahrt wurden. Das rechtsmedizinische Institut war ohnehin kein Ort, wo er sich gerne aufhielt, aber von diesem Kellerraum bekam er eine Gänsehaut. Das forensische Labor lag im ersten Stock, und Dr. Winston hatte Ricardo Pinheiro, einen der Forensiker, gebeten, noch dazubleiben und ihm mit den Fingerabdrücken zu helfen. Hunter reichte Pinheiro die Dose und sah zu, wie er das Spurensuchpulver aus Titaniumdioxid auftrug, um die Fingerabdrücke sichtbar zu machen. Die hohe Kontrastwirkung des Pulvers auf der glatten, metallischen Oberfläche brachte sofort ein Resultat: Mehrere Fingerabdrücke wurden sichtbar.
    Ricardo staubte das überschüssige Pulver ab und übertrug die Abdrücke auf Fingerabdruckfolie.
    »Auf den ersten Blick und mit bloßem Auge würde ich sagen, wir haben hier drei verschiedene Abdrücke.« Ricardo lag selten falsch. Er ging mit den Folienobjektträgern zum Mikroskop und untersuchte sie genauer.
    »Genau, dreierlei Abdrücke, aber einer ist vorherrschend«, sagte er, nachdem er eine Minute durchs Mikroskop gesehen hatte.
    »Sehen wir uns den Vorherrschenden zuerst an«, wies Dr. Winston ihn an. »Können Sie die Abdrücke auf den Computer übernehmen?«
    »Klar«, sagte Ricardo und ging mit den Folien zu einem der Videomikroskope, die bereits an die Laborcomputer angeschlossen waren. Er fotografierte die Abdrücke ab, und sofort erstellte die Fotoanalyse-Software ein vergrößertes Bild davon.
    »Soll ich sie mit den Fingerabdrücken der polizeilichen

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