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Der Kugelfaenger

Der Kugelfaenger

Titel: Der Kugelfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. S. Rydell
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Taxi verlassen zu müssen. Aber auf keinen Fall kampflos, so viel steht für sie fest. Sie zerrt ihre Handtasche aus dem Fußraum des Wagens und durchwühlt sie hastig. Sie benötigt irgendwas, das sie benutzen kann, um sich zu verteidigen. Aber sie empfindet weder den Kamm, noch die Tube Handcreme als geeignet. Sie schüttelt die Sprühdose Deo mit Kokosduft. Leer. Verdammt. In den Augen dieses Widerlings hätte sich das Deo mit Sicherheit gut gemacht.
    Der Typ kommt wieder zurück zum Taxi und diesmal hat er eine rostige, ungefähr einen Meter lange Eisenstange dabei. Evelyn spürt, wie sich die Panik in ihr ausbreitet. In letzter Sekunde schließen sich ihre Finger um eine Haarspange, von der sie nicht mal wusste, dass sie diese besitzt. Sie ist dunkelblau und hat einen metallischen, spitz zulaufenden Verschluss, der stabil aussieht. Sie lässt den Verschluss aufschnappen und versteckt die Spange in ihrer Hand.
    Der Kerl draußen vor dem Wagen hebt die Eisenstange an und schwingt sie wie einen Baseballschläger in der Luft, dann kracht das Eisen gegen die Heckscheibe. Das Glas wird rund um die Aufschlagstelle von einem Netz aus groben und feinen Rissen durchzogen, ohne aber zu brechen. Als er Evelyns verschrecktes Gesicht sieht, beginnt er zu grinsen. Er wandert wieder zum Seitenfenster und holt mit der Stange ein weiteres Mal schwungvoll aus. Als das Metall gegen die Scheibe kracht, gibt das Glas nach und die Scherben rieseln ins Innere des Wagens. Evelyn verkriecht sich im Fußraum des Taxis und zwickt ihren Kopf zwischen die Knie, die Hände legt sie schützend darüber. Aber trotzdem verursacht eine der vielen Glasscherben eine kleine Schnittwunde in ihrem Gesicht.
    Der Mann fasst durch das in der Scheibe entstandene Loch, zieht die Türverriegelung nach oben, reißt die Tür auf und packt Evelyn am Handgelenk und zerrt sie heraus, die sich sofort zur Wehr setzt. Zuerst versucht sie sich noch loszureißen, doch als das nichts gegen den festen Griff an ihrem Arm hilft, greift sie den Kerl mit der Haarspange an, deren metallischer Verschluss einen tiefen Kratzer an dessen Hals hinterlässt. Eigentlich wollte sie die Halsschlagader treffen, verfehlt sie aber deutlich. Überrascht reißt der Kerl seine Augen auf, tastet nach der Wunde, aus der langsam Blut sickert und betrachtet die rote Flüssigkeit zwischen seinen Fingern. Dann schlägt er ihr ohne Vorwarnung mit der flachen Hand ins Gesicht, die einen glühenden, roten Abdruck auf ihrer Wange hinterlässt.
    „Du verdammte Schlampe!“, brüllt er sie an. Dann schlägt er sie so fest, dass ihr schwindelig wird, sie das Gleichgewicht verliert und zu Boden stürzt. Sie schürft sich nicht nur die Knie auf, sondern auch ihr Kinn. Er packt sie mit einer Hand am Genick, zerrt sie wieder auf die Beine und hält sie fest. Mit der anderen zerrt er ihre abgenützte Handtasche aus dem Taxi und wirft sie in Richtung der Koffer. Denn obwohl die Kerle so wenig Zeit hatten, haben sie es trotzdem geschafft, die Koffer und Taschen aus dem Kofferraum zu holen und neben dem Wagen abzustellen.
    Während die beiden noch mit Evelyn beschäftigt sind, nutzt Tom deren kleine Unachtsamkeit aus, packt einen der Hartschalenkoffer, wirbelt einmal herum und schlägt dem einen Kerl damit die Waffe aus der Hand. Dann dreht er sich noch einmal herum und schleudert ihn dem anderen verbleibenden Räuber, mit voller Wucht an den Schädel, wobei er Evelyn nur um haaresbreite verfehlt. Benommen sinkt dieser zu Boden und bleibt liegen.
    Das war dafür, dass du sie geschlagen hast.
    Dann tritt er mit seinem Fuß noch nach.
    Und das für deine widerliche Beleidigung.
    Dann haut er dem anderen Kerl Evelyns Koffer ins Gesicht, als der Tom von hinten angreifen will. Er fällt stöhnend auf die Knie, aus seiner Nase tropft Blut. Tom lässt den Koffer sinken. Er ist schwer. Doch er hat nicht mit dem dritten Typen gerechnet, dem mit den zerschmetterten Beinen, der noch immer am Taxi lehnt. Ihm ist die Waffe sozusagen direkt vor die Füße geflogen. Jetzt richtet er sie auf Tom.
    „Keine Bewegung, Arschloch, sonst blase ich dir dein Hirn aus deinem beschissenen Schädel.“ Er hat große Mühe, das Ding in die Höhe zu halten.
    Der eine der Männer, den Tom auf die Nase getroffen hat, stemmt sich wieder auf die Beine und gibt Tom einen kräftigen Tritt in den Rücken, dass er nach vorne zusammenfällt. Der andere rappelt sich auch wieder auf. Sein Kopf brummt gewaltig.
    „Macht den Kerl fertig“, keucht

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