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Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
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Trimethylaminurie litt, einer seltenen Stoffwechselstörung, aufgrund derer die Patienten in den meisten Fällen nach Fisch oder manchmal auch nach Verwesung rochen.
    » Ich weiß jetzt, warum Ihr Vater Sie Ihrer Halbschwester vorgezogen hat, Kaidan. Schließlich waren Sie der erstgeborene Sohn und Sorcha bloß ein wertloses Mädchen. Aber was ich nicht verstehe: Warum ist Sorcha plötzlich so wichtig? Was haben Sie falsch gemacht? Was ist passiert, dass Ihr Vater seine Meinung über Ihre Halbschwester geändert hat?«
    Kaidan wandte sich an seine Begleiter. » Bringt ihn runter.«
    Die Männer zogen Fox an den seidenen Handfesseln auf die Füße und zerrten ihn zur Treppe. Kaidan ging voran. » Wo bringen Sie mich hin?«, wollte Fox wissen.
    » An einen Ort, wo Sie sich auf heute Abend vorbereiten können«, sagte Kaidan. In seinen kalten Augen funkelte es. » Sie sollten sich geehrt fühlen. Der Seher hat sie als einen der beiden Pfadfinder auserwählt.«
    » Was ist mit Sorcha?«
    » Sie wird Ihnen Gesellschaft leisten.«
    » Und Sie? Spielen Sie überhaupt noch eine Rolle im Opus Magnum Ihres Vaters?«
    Ein leichtes Lächeln kräuselte Kaidans Lippen, ohne jedoch seine Augen zu erreichen. » Oh ja. Ich spiele noch eine Rolle.« Die Männer zogen Fox die Treppe hinunter, aus dem Turm und durch das noch stille Dorf zu einer Hütte hinter dem großen Saal. Der Raum bestand aus einem kleinen Zimmer mit einer Gebetsmatte auf dem Boden, einem Badezimmer und einem angrenzenden größeren Raum mit einer Couch, Tisch und Stühlen. Der Tisch war reichhaltig mit Essen und Getränken gedeckt. Am Fenster, das mit einem schmiedeeisernen Gitter versehen war, brannten zwei Räucherstäbchen. Kaidan zog wieder sein Messer heraus und zerschnitt Fox’ seidene Handfesseln. » Reinigen Sie sich und machen Sie es sich gemütlich. Die anderen fasten bis zum Festmahl heute Abend, aber Sie werden dann nichts essen, also nehmen Sie sich jetzt, was Sie mögen.«
    » Warum werde ich heute Abend nicht essen?«
    » Pfadfinder nehmen am Festmahl nicht teil.«
    Fox rieb sich die Handgelenke. » Ist das meine letzte Mahlzeit?«
    Kaidan ignorierte die Frage. » Alle Pfadfinder werden hierhergebracht. Hier, von allen anderen isoliert, bieten wir ihnen Ruhe und Frieden und allen körperlichen Komfort. Betrachten Sie es als Gelegenheit, sich zu reinigen und auf Esbat vorzubereiten.« Kaidan befahl den beiden Männern, draußen Wache zu halten. Sobald sie die Tür hinter sich verschlossen hatten, hielt er Fox sein Messer unter die Nase. Zum ersten Mal zeigten seine Augen die weiße Glut seines Zorns. » Wagen Sie es nicht noch einmal, vor den Wächtern meine Autorität infrage zu stellen«, fauchte er. » Sorcha ist nicht bedeutender als ich. Wir sind beide gleich wichtig.«
    Fox konnte nicht umhin sich zu fragen, ob die Klinge wenige Zentimeter vor seinem rechten Auge wohl dieselbe war, die dem Mann in Portland den Kopf abgetrennt hatte. Aber er sprach mit ruhiger Stimme, in dem Ton, den er gegenüber Patienten – und Mordverdächtigen – anwandte. Er musste Kaidan dazu bringen weiterzusprechen, wenn er wissen wollte, was es mit den Morden in Portland auf sich hatte. » Ich verstehe«, sagte er. » Es muss sehr schwer für Sie sein.«
    Kaidan schob das Messer noch etwas näher an sein Auge. » Wie könnten Sie das verstehen? Ich habe alles getan, was der Seher von mir verlangt hat. Nur ein einziges Mal habe ich ihn enttäuscht – und heute Nacht werde ich es wiedergutmachen.«
    » Ich verstehe, dass Sie den Zielen Ihres Vaters Ihr gesamtes Leben gewidmet haben. Sie haben schreckliche Dinge getan, unvorstellbare Opfer gebracht und all Ihre Hoffnungen und Träume diesem Ziel untergeordnet. Es muss ein niederschmetterndes Gefühl sein, jetzt, wo das Projekt vor seinem Höhepunkt steht, so von ihm behandelt zu werden, und das nach all der Loyalität und Hingabe, die Sie ihm entgegengebracht haben. Dass er ausgerechnet Hilfe bei Ihrer Schwester sucht, wenn sie nicht einmal Teil des Großen Werks sein will.«
    Kaidan blinzelte verblüfft. » Aber er braucht mich immer noch.«
    » Da bin ich mir sicher. Aber wieso gehorchen Sie ihm?«
    » Er ist der Seher«, antwortete Kaidan.
    » Sorcha hat mir erzählt, Ihre Aura ist genauso rein wie seine, wenn nicht reiner. Also stehen Sie ihm in Ihren Fähigkeiten doch sicher in nichts nach. Sie sind offensichtlich sehr wütend auf ihn. Warum erlauben Sie ihm, so mit Ihnen umzuspringen?«
    Kaidan sah ihn an, als

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