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Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
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existiert.« Sie fasste kurz die wichtigsten Aspekte ihrer Argumentation zusammen, so wie sie es auch für Sorcha getan hatte. » Entscheidend ist, dass Sorcha aufgrund ihrer einzigartigen Synästhesie in der Lage ist, diese konservierten Todesmomente wieder abzurufen.«
    Er runzelte die Stirn. » Sie meinen Ihre Todesecho-Synästhesie?«
    » So hat Nathan es genannt, weil sie die Erinnerungen eines Gebäudes durch das Prisma ihrer fünf Sinne zu erleben scheint – und dabei einen sechsten entwickelt. Hat Nathan Ihnen von dem Experiment mit den Umschlägen erzählt, das er in Tranquil Waters durchgeführt hat?«
    » Nein«, sagte Jordache. » Aber ich muss gestehen, ich war wohl nicht besonders empfänglich oder aufgeschlossen, als wir uns das letzte Mal unterhalten haben.« Sie berichtete ihm von dem Experiment und ihrem anschließenden Gespräch mit Fox und Sorcha. » Sie glauben also, es ist tatsächlich möglich, dass sie eine solche Gabe besitzt?«, fragte er.
    Sie nickte. » Die Quantenphysik sagt, dass es nicht nur möglich ist, sondern auch sehr wahrscheinlich. Besonders, da es keine andere Erklärung für ihre Visionen oder sensorischen Halluzinationen gibt.«
    » Könnte es sein, dass auch jemand anders diese Todesecho-Synästhesie besitzt?«
    » Ich sehe keinen Grund, warum Sorcha einzigartig sein sollte. Wie Sie wissen, ist Nathan davon überzeugt, dass der Mörder die gleiche Synästhesie besitzt und ein Mitglied des Kults ihres Vaters war. Deshalb ist er losgefahren, um sie zu warnen.«
    » Ich dachte, Nathan wäre bloß wegen der Sache mit seiner Familie damals von Delaneys Kult besessen. Er hätte nicht allein fahren sollen. Ich habe ihn davor gewarnt.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch. » Sie haben ihm keine Wahl gelassen.«
    » Wann erwarten Sie ihn zurück?«
    » Er hat gesagt, ich soll Sie anrufen, wenn er nicht bis Ende der Woche zurück ist. Soll Sie bitten, ihn zu holen.« Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. » Karl, glauben Sie, dass Nathan in Gefahr ist?«
    » Vielleicht. Ich weiß es nicht«, antwortete Jordache ein bisschen zu rasch. » Ich muss mehr über Regan Delaneys Kult herausfinden. Hat Nathan Ihnen irgendetwas darüber erzählt?«
    » Nur ein bisschen. Wenn Sie mehr wissen wollen, sollten Sie mit seinem Bruder sprechen, Connor Delaney. Er lebt in Sacramento.« Sie stand auf. » Nathan hat mir seine Nummer hiergelassen.« Als sie ihm den Zettel in die Hand drückte, sah sie Jordache fest in die Augen. » Er ist Ihr Freund, Karl. Wenn er in Gefahr ist, bringen Sie ihn mir sicher und wohlbehalten zurück, so wie Sie es schon einmal getan haben.«

55
    Sorcha sank in einen tiefen Schlaf, bis ihre Albträume zurückkehrten und sie noch vor der Dämmerung aufschrecken ließen. Sie war schweißgebadet. Von dem Schlafmittel hatte sie einen trockenen Mund und ihre Schläfen pochten, aber das Chaos in ihrem Kopf machte ihr weit mehr zu schaffen. In ihren Träumen war sie wieder einmal vor ihrem dämonischen Verfolger durch ein verlassenes Hotel voll leerer Räume gejagt worden, die nur von den Geistern der Toten bewohnt waren. Sie wusste jetzt, dass das Hotel der Toten den Turm symbolisierte und ihr dämonischer Verfolger niemand anderer war als Kaidan. Sie lief aus einem ganz speziellen Grund vor ihm davon.
    Aber warum?
    Hatte er sie angegriffen? War er eifersüchtig, weil sie seinen Platz in Delaneys Großem Werk eingenommen hatte? Und wenn ja, wozu brauchte ihr Vater sie jetzt? Ganz offensichtlich hatte Kaidan fast sein gesamtes Leben damit verbracht, den hohen Erwartungen ihres Vaters zu entsprechen, was also war geschehen, dass sie plötzlich wichtiger war als er? Hatte das Große Werk sich verändert? War zwischen Kaidan und Delaney etwas vorgefallen? Oder hatte sie sich verändert?
    Frustriert rieb sie sich die Augen. Sie wusste, dass sie die Antworten auf all diese Fragen kannte – wenn sie sich nur daran erinnern könnte. Sie spürte ihre verlorenen Erinnerungen an der Schwelle ihres Bewusstseins schweben, zerstückelt und ungeordnet, und wusste, dass ihr die Zeit davonlief. Bald würde es Tag werden und Esbat, mit allem, was ihr drohte, wäre gekommen.

Vierter Teil
    Jenseits von Indigo

56
    Nathan Fox wurde von den Schmerzen in seinem gefesselten Handgelenk geweckt, begleitet von einem dumpfen Pochen in seinem Schädel und Schmerzen in Rücken und Bauch von Kaidans Schlägen mit dem Gewehr. Aber zumindest spürte er seinen Körper wieder, was bedeutete, dass die Lähmung

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