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Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
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über einen langen Gang, an dessen Ende er eine Tür aufschloss, die in das unterste Stockwerk des Turms führte, wo er eine weitere Tür öffnete. Im Grunde war es unnötig, die Türen abzuschließen – nur ein Wahnsinniger würde es wagen, in seinen persönlichen Angelegenheiten herumzuschnüffeln –, doch es war nicht seine Art, etwas dem Zufall zu überlassen. Der kleine Raum war vollgestopft mit der neusten elektronischen Ausrüstung, die in einem krassen Widerspruch zu ihrer Umgebung stand. An der einen Wand reihten sich Überwachungsmonitore und zeigten Bilder von versteckten Kameras, die über das gesamte Dorf verteilt waren. Die Aufnahmen wurden auf eine Festplatte kopiert und regelmäßig von ihm kontrolliert. Doch jetzt ignorierte er die Bildschirme und öffnete einen Safe in der Ecke des Zimmers. In seinen Fächern stapelten sich Geldscheine, Dokumente, Schlüssel, Handys und andere Dinge, die den Dorfbewohnern verboten waren. Er überlegte kurz, was er davon brauchen würde, griff dann in seine Satteltasche, holte ein Satellitentelefon heraus und stellte es in das Aufladegerät neben dem Safe. Ein paar Stunden Schlaf würden seinem Körper guttun, aber vorher musste er einen klaren Kopf bekommen.
    Er schloss die Tür zum Turm und ging in sein Schlafzimmer, wo Zara nackt dastand und auf ihn wartete, ihre Gewänder ordentlich auf dem Bett zusammengefaltet. Sie wirkte nervös, aber gleichzeitig aufgeregt, und ihre jugendliche Schönheit gefiel ihm. Er sah, dass ihre Brüste etwas praller waren als sonst, ein Zeichen, dass sie wohl ebenfalls schwanger war. Schweigend entledigte er sich seiner Kleider und stieg in die Dusche im angrenzenden Badezimmer. Während das Wasser auf ihn niederprasselte, begann Zara, seinen Körper zu massieren und einzuseifen. Sie führte ihre Hände von seinem Scheitel an seiner Wirbelsäule hinab zu seinen Lenden und nach vorn zu seiner Leiste. Ihre großen Augen blickten zu ihm auf, als sie ihn in die Hand nahm, doch sein schlaffes Glied blieb immun gegen ihre Zärtlichkeiten. Sie kniete sich hin und führte es in den Mund, doch er hielt sie zurück und stellte das Wasser ab. In letzter Zeit hatte er festgestellt, dass es zunehmend mehr Stimulation bedurfte, um ihn zu erregen – sehr viel mehr. Er zog ein Gewand über und führte sie über den langen Gang zu der verschlossenen Tür zum Turm. Er sah, wie ihre Augen sich vor Aufregung weiteten, als sie begriff, wohin sie gingen.
    Sobald er begonnen hatte, die Stufen des Turms hinaufzusteigen, spürte er, wie seine Sinne erwachten – und seine Kraft zurückkehrte. Schon konnte er das Flüstern der Echos hören, die Düfte riechen und die Geister sehen. Doch statt ihn zu verwirren oder zu beunruhigen, gab dieser sinnliche Ansturm ihm neue Energie und erregte ihn. Er führte Zara über die Treppe, die sich im Inneren des Turms emporschlängelte, in einen der obersten Räume und ließ sie vor ihm niederknien. Als seine Sinne sich der Lawine von Sinnesreizen ergaben, die ihn durchströmten, lösten sich seine mondänen weltlichen Sorgen auf, der Nebel in seinem Kopf lichtete sich und er konnte den Pfad sehen, der vor ihm lag.

17
    Am nächsten Morgen
    Fox, dem sehr wohl bewusst war, dass er sich auf unbekanntes Terrain vorwagte, hatte es geflissentlich vermieden, Professor Fullelove oder irgendjemand anderen, der mit dem Fall Jane Doe betraut war, zu informieren, bevor er nicht selbst wusste, womit er es hier zu tun hatte. Das Letzte, was Jane jetzt brauchte, war es, untersucht und erforscht zu werden wie ein Versuchskaninchen. Am nächsten Morgen gab er ihr eine große Baseballkappe und eine dunkle Sonnenbrille und fuhr mit ihr zu der Person, der Fox nicht nur sein Leben anvertrauen würde, sondern von der er sich auch eine Erklärung für Jane Does Visionen erhoffte.
    Samantha stand an der Haustür und begrüßte sie mit einem Lächeln. » Sie müssen wirklich etwas Besonderes sein, Jane. Nathan hat noch nie eine Patientin mit hierhergebracht.« Der Tag war warm und klar nach dem Gewittersturm der letzten Nacht, und Samantha führte die beiden ins Sommerhäuschen hinten im Garten. Fox hatte den kleinen Schuppen mit dem schimmeligen Glasdach, dem Tisch und den Stühlen aus Teakholz und der alten Couch, die man in ein Bett verwandeln konnte, immer schon geliebt. Hierher hatte er sich in der ersten Zeit nach dem Tod seiner Familie vor der Welt geflüchtet. Damals hatte er viele warme Sommernächte auf der Couch verbracht, der Anblick

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