Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood
Paz zu tun gehabt. Wir könnten uns mal die Journalisten und Privatdetektive ansehen, auf die unsere Täterbeschreibung passen könnte.«
» Wir müssen da sehr vorsichtig sein, Phil«, sagte Jordache. » Wenn das stimmt, dann gilt das auch für alle aktiven und ehemaligen Polizisten, vor allem im Morddezernat und in der Sitte.« Er wandte sich an Fox. » Was sagst du dazu, Nathan? Ist das plausibel? Denkst du, das Profil macht Sinn?«
Fox nickte zögernd. Bei den wenigen Informationen, die sie hatten, machte das genauso viel Sinn wie alles andere. » Wahrscheinlich besteht zwischen dem Mörder und Jane Doe gar keine echte Verbindung. Aber da er Zugang zu den Details der ersten Morde gehabt haben muss, denke ich auch, ihr solltet euch auf Leute bei der Polizei oder in den Medien konzentrieren. Ich würde noch Sachbearbeiter mit einbeziehen und Leute, die an der Entwicklung der Tatortfotos und an der Erstellung der Ermittlungsakten beteiligt waren. Dabei würde ich bei denen anfangen, die in der Vergangenheit einen schweren Verlust oder ein Trauma erlitten haben, die das Bedürfnis nach brutaler Gerechtigkeit und Rache genährt haben könnten.«
Fox’ Handy klingelte, und er zog es sofort aus der Tasche in der Sorge, es könnten Samantha oder Jane Doe sein. » Entschuldige, Karl, da sollte ich besser rangehen.« Er nahm ab. » Fox.«
» Dr. Fox, hier ist Professor Fullelove. Sie müssen sofort in die Klinik kommen.« Sie klang ungewöhnlich atemlos und aufgeregt.
» Warum? Was ist passiert, Professor?«
Als sie ihm schilderte, was geschehen war, sank er zurück auf seinen Stuhl und ließ die Neuigkeiten einen Moment lang sacken. » Ich komme sofort.« Er steckte das Handy wieder in die Tasche und stand auf. » Tut mir leid, Karl, aber ich muss los.«
» Was ist passiert?«, wollte Jordache wissen. » Gibt es ein Problem?«
» Kein Problem.«
» Was dann?«
» In der Klinik hat jemand nach Jane Doe gefragt. Er sagt, er kennt sie. Er sagt, er weiß, wer Jane Doe ist.«
27
Als Fox an der Klinik ankam, sah er zwei Streifenwagen von Jane Does Polizeischutz in der Einfahrt stehen. Nach den Ereignissen der letzten Nacht hatte Jane Doe sich furchtbar schuldig gefühlt, weil sie Samantha in Gefahr gebracht hatte, und darauf bestanden, wieder nach Tranquil Waters zurückzukehren. Fox betrat das Gebäude durch den Seiteneingang. Professor Fullelove wartete bereits vor seinem Büro. Er hatte sie noch nie zuvor so aufgekratzt erlebt.
» Er sitzt vorne in der Lobby«, sagte sie sofort und ohne Zeit auf eine Begrüßung zu verschwenden. » Er will nicht, dass die Medien irgendetwas erfahren und wird nichts sagen, bevor er nicht mit Jane Does behandelndem Arzt oder demjenigen gesprochen hat, der für sie verantwortlich ist. Wir können mit ihm in einen der Besprechungsräume gehen. Ich schlage vor, dass wir ihr erst Bescheid sagen, nachdem wir mit ihm gesprochen haben.«
» Okay. Ich hole nur schnell ihre Patientenakte.« Er hatte Fullelove bereits über Jane Does totale Synästhesie in Kenntnis gesetzt und ihr erklärt, dass diese wohl auch der Grund für die Halluzinationen war und nicht eine Psychose, wie anfangs vermutet. Über die Todesecho-Synästhesie allerdings hatte er kein Wort verloren. Schließlich hatte Jane Doe darauf bestanden, dass niemand davon erfuhr.
» Enthält die Akte irgendwelche Identifizierungsmerkmale, die nicht in den Medien waren?«
Er nahm die Mappe aus dem Schrank an seinem Schreibtisch. » Jepp. Sie hat am linken Schulterblatt ein Muttermal.«
» Gut. Gehen wir.«
Plötzlich war auch er ganz aufgeregt bei dem Gedanken, dass das Rätsel um Jane Does Identität endlich gelöst werden sollte. Er hatte so viele Fragen, vor allem in Bezug auf ihre einzigartige Form der Synästhesie. Als sie sich der Lobby näherten, bemerkte er, wie Professor Fullelove ihren Rock glatt strich, ihre Frisur richtete und ihren typischen schnellen Schritt zu einem hüftschwingenden Gang verlangsamte. Eine junge Krankenschwester lief an ihnen vorbei und tat dasselbe. Beide hatten diese kleinen unbewussten Gesten genau in dem Moment ausgeführt, als sie den Fremden am Empfangstresen erblickten. Fox sah, wie andere Schwestern miteinander tuschelten und immer wieder zu dem Besucher hinübersahen. Das Objekt ihrer Aufmerksamkeit strahlte eine ruhige Gelassenheit aus und schien sich der Aufregung um ihn herum gar nicht bewusst zu sein.
Sexuelles Charisma, vom griechischen Wort kharisma, » Geschenk Gottes«, ist
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