Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
Vom Netzwerk:
besichtigt hatte, und tatsächlich ein Muster erkannt.
    Die fieberhafte Suche in alten Polizeiberichten hatte bestätigt, dass an allen drei Tatorten vorher bereits beinahe identische Morde geschehen waren. Allerdings waren alle drei der älteren Opfer weiblich gewesen und zuvor vergewaltigt worden. Der jüngste Mord lag elf Jahre zurück, der älteste fast ein Vierteljahrhundert. Die Frauen hatten beinahe exakt die gleichen Kleidungsstücke getragen und waren auf die gleiche Weise getötet worden wie ihre männlichen Gegenstücke. Die ersten Mordfälle waren nie aufgeklärt worden. Man hatte die Mörder nie gefunden.
    Jordache setzte sich nicht zu ihnen an den Tisch. Stattdessen lief er im Zimmer auf und ab wie ein Löwe im Käfig. » Wie zum Teufel konnte Jane Doe von den alten Mordfällen wissen?«
    » Sie wusste es nicht«, entgegnete Fox, bemüht, Jane Does Geheimnis zu wahren. » Es war bloß eine Vermutung.«
    » Und was für eine Vermutung«, sagte Kostakis und stand auf. Er nahm eine der Aktenmappen vom Stapel und ging damit zum Whiteboard an der Wand. Das Board war in drei Teile unterteilt worden – jeweils ein Drittel für jeden Tatort – und diese jeweils noch einmal in fünf Spalten – » Opfer«, » Verdächtiger/Täter«, » Tatort«, » Tathergang«, » Uhrzeit/Datum« – und zwei Zeilen – » neu«, » alt«. Kostakis zeigte auf den ersten Block. » Der Mord im ersten ungelösten Fall fand an exakt derselben Stelle statt wie der Mord an Vince Vega: im Treppenhaus des leer stehenden Wohnblocks.« Er öffnete die Aktenmappe. » Ich hab da was Interessantes entdeckt.« Kostakis nahm das Foto einer Frau aus der Mappe und heftete es in die mit » Opfer« überschriebene Spalte des ersten Blocks. » Das Opfer war eine Prostituierte, Nancy Luce. Man hatte nicht genügend handfeste Beweise, um ihn zu verurteilen, aber ratet mal, wer der Tatverdächtige war?«
    » Vince Vega«, sagte Fox, als Kostakis ein weiteres Foto aus der Mappe zog und Vegas’ Fahndungsfoto in die Spalte der Verdächtigen heftete.
    » Richtig spannend wird es, wenn man sich die Liste der Verdächtigen für die anderen beiden Tatorte ansieht«, erklärte Jordache. » In allen Fällen war das Opfer des späteren Mordes ein Verdächtiger im vorangegangenen.« Der Detective blieb stehen und schlug mit der Handfläche auf das Whiteboard. » Das Muster ist ganz eindeutig.«
    » Scheint, als wäre unser Täter in irgendeiner göttlichen Mission von Selbstjustiz unterwegs«, sagte Kostakis und hielt ein Foto der mit Filzstiften geschriebenen Botschaften in die Luft. » Er betrachtet sich als Racheengel, der über die Dämonen dieser Welt richtet.«
    » Aber wieso gerade jetzt?«, fragte Allen und strich sich über seinen Ziegenbart. » Das sind uralte Mordfälle. Und was soll die Verbindung zu Jane Doe?«
    » Vielleicht hat sie ihn inspiriert – wie eine Art Trigger«, überlegte Fox. » Ihre Geschichte steht in allen Zeitungen. Er liest sie, sieht in ihr den Racheengel, der in die Hölle hinabsteigt, um diese Mädchen vor der Russenmafia zu retten, und ist von ihr besessen. Er denkt, dass er sie kennt und möchte es ihr gleichtun. Also schnappt er sich die Verdächtigen in ähnlichen ungelösten Fällen: Vergewaltigungsmord.«
    » Das würde erklären, warum er den Polizisten letzte Nacht betäubt, aber nicht getötet hat«, bestätigte Kostakis nickend.
    » Der Mörder kennt Jane Doe nicht persönlich?«, warf Jordache ein. » Er kennt ihr Bild, aber nicht sie?«
    » So sieht es jedenfalls aus«, sagte Fox.
    » Was wollte er dann letzte Nacht von ihr? Und in der Nacht davor?«, überlegte Kostakis.
    » Ich weiß es nicht«, sagte Fox, » aber wir müssen davon ausgehen, dass er gefährlich ist. Obsession kann plötzlich völlig grundlos von Liebe in Hass umschlagen.«
    Jordache runzelte die Stirn. » Wenn seine Taten die exakten Kopien früherer Morde sind, woher wusste er davon? Woher hatte er all die Informationen über die Opfer, den Tathergang und die Hauptverdächtigen?«
    Allen klopfte auf den Aktenstapel auf dem Tisch. » Er muss Zugang zu solchen Akten hier haben.«
    » Man kann ’ne ganze Menge davon im Internet finden, wenn man weiß, wo man suchen muss«, warf Kostakis ein. » Aber ich denke eher, er hatte Insider-Informationen – was bedeuten würde, dass er wahrscheinlich als Polizist oder Reporter arbeitet oder gearbeitet hat. Vielleicht kannte er eines oder alle der ersten Opfer und hat mit Vince Vega oder Kovacs oder

Weitere Kostenlose Bücher