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Der Kuss der Göttin (German Edition)

Der Kuss der Göttin (German Edition)

Titel: Der Kuss der Göttin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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seinen. »Es ist okay .« Ich will nicht fragen, aber ich weiß, ich muss. »Ist das der Grund, warum du Quinn nicht leiden kannst?«
    Benson schluckt trocken, bevor er antwortet. »Er hat jetzt einen Namen?«
    »Ja.«
    »Das ist einer der Gründe«, gibt er schließlich zu. »Aber die anderen sind genauso stichhaltig.«
    Mein Kopf hat echte Probleme, rational zu denken. »Was ist mit Dana McCraven?«
    Benson wird so rot, dass er beinahe braun aussieht. »Ich habe sie erfunden«, gibt er zu. »Ich wollte nicht, dass du siehst, wie liebeskrank ich war.«
    »Ist das wahr?«, frage ich ehrlich geschockt.
    Und erfreut.
    »Du hast irgendwann einmal gefragt und ich habe einfach … den Namen erfunden. Es sollte keine so große Lüge werden. Es sollte mir nur helfen, Abstand zu halten«, murmelt er. Dann trifft sein Blick einen kurzen Moment meinen, und das Gefühl, das ich sehe, lässt mein Herz hämmern. »Hat wohl nicht funktioniert.«
    »Na ja, ich hab’s geglaubt«, sage ich mit einem Kichern.
    »Dana McCraven kann dir nicht das Wasser reichen«, murmelt Benson grinsend.
    »Warum hast du mir das nicht vorher gesagt?« Wir hätten uns schon seit Monaten so küssen können! , möchte ich am liebsten schreien.
    »Ich wollte nicht verlieren, was wir hatten«, murmelt er. »Ich fand es wirklich schön, dass du jeden Tag vorbeigekommen bist.«
    Ich fange an zu grinsen wie eine alberne Idiotin.
    Benson mag mich.
    Mich!
    Und das hat er schon immer.
    Das ist eine winzige gute Sache in meiner Welt, die in letzter Zeit so verwirrend geworden ist, dass ich das Gefühl habe, ich hätte vergessen, was ich mit guten Neuigkeiten anfangen soll.
    Aber genau in diesem Moment beschließen meine Augen natürlich, den Labello auf dem Boden zu bemerken. »Benson!«, keuche ich und umklammere seine Finger so fest, dass ich ihm wahrscheinlich wehtue. »Sie sind weg!«
    Jetzt liegt nur noch ein einsamer Labello unschuldig auf dem Teppich.
    Ich sehe wieder Benson an und widerstehe dem Drang, ihn vorn am Hemd zu packen und zu schütteln. »Du hast sie doch auch gesehen, oder? Ich bilde mir das nicht ein. Es waren sechs , stimmt’s?« Meine Stimme wird hoch und laut, und Benson streicht mit den Händen an meinen Armen auf und ab, während er versucht, mich zu beruhigen.
    »Ja, ich habe sie gesehen. Sie waren da.« Seine Augen sind jetzt wieder aufgerissen, sein Kiefer ist angespannt, während wir beide auf den Teppich starren, wo die Lippenstifte lagen, als würden sie plötzlich wieder erscheinen.
    Wir reißen die Köpfe hoch, als Maries Stimme die Bibliothek über die Lautsprecheranlage erfüllt. »Die Bibliothek schließt in fünf Minuten. Bitte bringen Sie Ihre Bücher zur Ausleihe. Die Bibliothek schließt in fünf Minuten.«
    »Ich muss gehen. Ich habe Reese gesagt, ich wäre gleich wieder da.«
    Benson beißt so fest die Zähne zusammen, dass ich am liebsten mit dem Finger über seine Kiefermuskeln streicheln würde, damit er sich entspannt. Aber nach einer Sekunde sagt er: »Wir müssen darüber reden. Morgen.«
    »Sollen wir uns morgen Nachmittag einfach …«
    »Nicht hier«, sagt Benson fest. »Vielleicht bei mir?«
    Bei ihm – bei dem Gedanken läuft mir ein angenehmer Schauder über den Rücken. Doch als Benson sich bückt, um den übrig gebliebenen Labello aufzuheben, bin ich wieder vollkommen nüchtern.
    »Ich melde mich krank, wenn es sein muss«, sagt Benson, streicht mir mit den Fingern durch die Haare und blickt in die Ferne. »Ich komme schon noch dahinter«, sagt er leise. Dann dreht er sich zu mir um und nimmt vorsichtig meine Hand. » Wir kommen dahinter.«
    Ich nicke, um seine Zuversicht zu stärken. Meine ist weg.
    »Hier«, sagt er und gibt mir wahllos irgendein Buch. »Leih das aus. Dann stellt Marie keine Fragen.«
    »Okay.« Ich drücke das Buch an die Brust und will gehen, dann wende ich mich wieder ihm zu. Ich will ihn unbedingt noch einmal küssen.
    Er beugt sich fast unmerklich vor.
    Aber irgendwie ist es einfach nicht richtig. Ohne die Leidenschaft des wilden Augenblicks ist es, als gäbe es da eine Barriere, die wir nicht überwinden können. Ich belasse es dabei, seine Hand zu drücken, bevor ich wortlos um die Ecke verschwinde. Ich zwinge mich, nicht zurückzuschauen, als hätte sich hinter dieser Reihe alter, staubiger Bücher nicht gerade die ganze Welt auf den Kopf gestellt.
    Erst als ich das Auto vom Parkplatz lenke, fällt mir auf, dass ich Benson nicht von Quinn erzählt habe. Dass ich seit dem

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