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Der Kuss Des Daemons

Der Kuss Des Daemons

Titel: Der Kuss Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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ich irgendwann in einen unruhigen Halbschlaf fiel.

    Er ließ die Leiche in sicherer Entfernung zur Vette auf den Kies am Flussufer fallen, dann ging er noch einmal zum Wagen zurück und holte den Kanister aus dem Kofferraum. Der Geruch nach Benzin drang scharf in seine Nase, während er den Inhalt über dem Toten verteilte. Innerlich verfluchte er sich dafür, dass er sich von seiner Wut hatte hinreißen lassen. Aber er hatte keine andere Wahl mehr gehabt, als ihn zu töten, nachdem er gedroht hatte ... Er schüttelte den Kopf. Was geschehen würde, wenn die Fürsten davon erfuhren, dass er... Er wollte es sich gar nicht vorstellen. Er biss die Zähne zusammen, stellte den Kanister beiseite, fischte ein Feuerzeug aus der Hosentasche, ließ die Flamme aufflackern und hielt sie an die vollgesogenen Kleider der Leiche. Eine Sekunde später leckte das Feuer gierig nach dem Benzin und die Flammen schlugen jäh in die Höhe. Wenn jemand den Feuerschein aus der Ferne sah, würde er vermutlich annehmen, ein paar Jugendliche feierten eine Party. Und nach den Regenfällen der letzten Tage bestand keine Gefahr, dass unvermittelt der ganze Wald brannte. Minutenlang verfolgte er den Tanz der Flammen, dann hob er den Benzinkanister auf und kehrte zur Vette zurück, wo er ihn wieder an seinen Platz räumte. Die Hand an der offenen Fahrertür beobachtete er noch eine Weile, wie das Feuer die Spuren dieser Nacht tilgte. Eine Leiche in den Straßen von Ashland Falls zurückzulassen war möglich. Eine zweite jedoch konnte auch für ihn Probleme mit sich bringen. Und das Letzte, was er brauchte, war ein Vourdranj, der es auf ihn abgesehen hatte. Als er sicher war, dass das Feuer auch dann, wenn man es jetzt noch löschen sollte, alle Hinweise vernichtet hatte, stieg er in die Corvette, wendete und fuhr zurück in die Stadt. Selbst wenn er jedes Tempolimit überschritt, würde er erst nach Sonnenaufgang dort ankommen.

    Von der Vergangenheit eingeholt

    Die Sonne stand schon als fahler Ball an einem grauen Himmel, als ich am Morgen aus einem Albtraum aufschreckte, an den ich mich nicht mehr erinnern konnte. Ein Blick auf den Wecker offenbarte mir, dass ich trotz allem fast fünf Stunden geschlafen hatte. Ich fühlte mich müde und zerschlagen, aber mich noch einmal unter meine Decke zu verkriechen war mir einfach nicht möglich. Meine Zahnschmerzen erschienen mir schlimmer denn je und zu allem Überfluss enthüllte das Tageslicht die Spuren, die ich in der Nacht mit meinen schlammverschmierten, durchweichten Sachen hinterlassen hatte. Mit einem leisen Fluch zog ich hastig das schmutzige Bettzeug ab, stopfte es zusammen mit den verdreckten Kleidern von heute Nacht in die hinterste Ecke meines Kleiderschrankes, damit Ella sie nicht fand, ehe ich eine Chance hatte, sie zu waschen, und bezog Decke und Kissen neu. Die ganze Zeit kreisten meine Gedanken um vergangene Nacht.
    Als ich endlich fertig war, schlüpfte ich in meinen Bademantel, ging in die Küche und machte mir eine Tasse Tee. Während ich ungeduldig darauf wartete, dass er ein klein wenig abkühlte, versuchte ich erneut in meinem Kopf auf die Reihe zu bekommen, was gestern Abend geschehen war und was ich über Julien herausgefunden hatte. Es wollte mir nicht gelingen - zumindest nicht hier. Ich musste hier raus! Jetzt sofort! In großen Schlucken leerte ich meine Tasse, lief hinauf in mein Zimmer und zog mich an. Die Ausdrucke faltete ich zusammen und steckte sie in meine Hosentasche, warum, wusste ich selbst nicht. Ein hastig gekritzelter Zettel auf der Anrichte sagte Ella, dass ich wieder mit Freunden unterwegs war, dann stürmte ich aus dem Haus. Von der Garage her rief Simon mir nach, wohin ich wolle und was zum Teufel ich auf der Beifahrerseite des Audi angestellt hätte. Ich gab vor, ihn nicht gehört zu haben, und war die Auffahrt hinunter, ehe er auf den Gedanken kam, mir nachzulaufen.
    Da ich mich nicht zum Peak hinauf traute, aus Angst, ich könnte dort oben vielleicht Julien begegnen - und er der Letzte war, den ich im Augenblick sehen wollte -, streifte ich ziellos durch die Straßen. Ich ignorierte die kalten Böen, die immer wieder die rotgoldenen Blätter auf dem Gehweg aufwirbelten, schlug nur den Kragen meiner Jacke in die Höhe, zog die Schultern hoch und rammte die Hände tiefer in meine Taschen. Gelegentlich fuhr ein Auto an mir vorbei, doch die meisten Bewohner von Ashland Falls schienen bei diesem Wetter gemütlich zu Hause zu sitzen. Als mein Handy

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