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Der Kuss Des Daemons

Der Kuss Des Daemons

Titel: Der Kuss Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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ein Vampir bist .«
    Mit beiden Händen fuhr ich mir übers Gesicht und zuckte zusammen, als meine Handflächen mich an meine Abschürfungen erinnerten. Warum konnte ich mich nicht einfach
    in
    irgendeinen
    normalen
    Jungen
    aus
    der
    Nachbarschaft verlieben? Mit Neal zum Beispiel wäre alles wunderbar einfach gewesen. Aber nein, ich musste mir ja Julien DuCraine aussuchen.
    Je länger ich über die ganze Sache nachdachte, umso mehr kam ich zu dem Schluss, dass ich mit Julien reden musste. Ich musste ihm zumindest die Möglichkeit geben, etwas zu alldem zu sagen. Daran, dass er mir etwas tun würde, wenn ich ihn mit meinem Wissen konfrontierte, verschwendete ich keinen Gedanken. Erneut fuhr ich mir übers Gesicht, dann stand ich entschlossen auf und machte mich auf den Weg zurück nach Ashland Falls - genauer gesagt zum Hale-Anwesen.
    Erst jetzt merkte ich, wie weit ich in den Wald hineinmarschiert war. Und auch wenn ich zu Anfang noch relativ schnell ging, wurden meine Schritte immer langsamer, je näher ich dem alten Haus kam. Als ich schließlich aus dem Wald hinaustrat und es vor mir auf der Lichtung liegen sah, klopfte mein Herz in meinem Hals. Ich musste mich geradezu zwingen, die letzten Meter zurückzulegen. Am Fuß der Treppe zögerte ich erneut, doch dann stieg ich hinauf. Meine Hände waren schweißfeucht. Ich wischte sie an meinen Jeans ab. Meine aufgeschürften Handflächen protestierten. Auf dem Weg hierher hatte ich unzählige Varianten durchgespielt, was ich zu Julien sagen würde - jetzt, da ich vor der Tür stand, konnte ich mich an keine mehr erinnern. Ich holte tief Luft und klopfte. Nichts rührte sich. Ich zählte langsam bis zwanzig und klopfte erneut. Wieder blieb es still. Erst nach dem dritten Klopfen erklangen Schritte und einen Moment später öffnete Julien mir die Tür. Seine Brauen hoben sich, als er mich sah.
    »Bedeutet das, dass ich dich nicht mehr in Ruhe lassen soll?«, erkundigte er sich zynisch.
    Ich zog die Schultern hoch und wich seinem Blick aus.
    »Ich muss mit dir reden. Darf ich reinkommen?«
    Er musterte mich eine Sekunde, dann trat er zur Seite. Ich folgte seiner Geste, ging an ihm vorbei und den Flur hinunter. Als er die Tür schloss, presste ich die Handflächen zusammen, zwang mich aber weiterzugehen. Im hinteren Wohnzimmer setzte ich mich nach einem letzten Zögern auf das Sofa. Julien war mir gefolgt und blieb einen Moment unschlüssig an der Tür stehen. Doch anstatt sich neben mich zu setzen und mich in den Arm zu nehmen, wie er es sonst immer tat, ließ er sich dieses Mal mir gegenüber auf dem Sessel nieder. Irgendwie war ich ihm dankbar dafür. Schweigen senkte sich über uns. Ich mied seinen Blick und spürte doch, dass er mich unverwandt ansah.
    »Also: Worüber willst du nach deinem Auftritt von heute Morgen mit mir reden?«, fragte er schließlich in die Stille hinein. Seinem Tonfall war deutlich anzuhören, dass er sauer auf mich war. Auch wenn ich es mir anders gewünscht hätte, konnte ich ihn doch verstehen. Unsicher, wie ich anfangen solle, sog ich die Lippe zwischen die Zähne. Mein Kopf war plötzlich wie leer gefegt. Schließlich nahm ich die Ausdrucke aus der Tasche und gab sie ihm. Mit einem fragenden Blick faltete er die Blätter auseinander - und erstarrte. Ein Kaleidoskop an Gefühlen glitt über seine Züge: Schreck, Schmerz, Ärger, doch als er mich wieder ansah, war sein Gesicht vollkommen ausdruckslos. Er ließ die Seiten sinken.
    »Was soll das werden?«, fragte er bedrohlich ruhig.
    »Ich erinnere mich daran, was letzte Nacht geschehen ist«, brachte ich nach einem harten Schlucken hervor. Seine Augen wurden schmal. »Und das wäre?«
    »Dass du gestern Nacht auf dem Schuttgelände warst und mich vor diesem Typen gerettet hast.« Ich hoffte, dass er das Zittern in meiner Stimme nicht zu deutlich hörte.
    »Wenn du dich daran erinnerst, dass ich dich gerettet habe, muss ich dann verstehen, warum du vorhin nicht mit mir reden wolltest und was das mit diesem Zeug hier«, er wedelte mit den Ausdrucken, »zu tun hat?«
    Ich holte langsam Luft. »Ich habe gesehen, dass du den Mann in den Hals gebissen und sein Blut getrunken hast. Danach hast du ihm das Genick gebrochen. - Deine Eckzähne waren ... zu lang für einen Menschen.«
    Er stand abrupt auf und trat hinter den Sessel. Seine Hände umklammerten die Lehne. »Du weißt nicht, was du sagst.«
    »Spiel keine Spielchen mit mir, Julien, bitte. - Dein Trick mit Alles andere wirst du vergessen!

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