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Der Kuss Des Daemons

Der Kuss Des Daemons

Titel: Der Kuss Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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nur einen Schluss zu: Er wurde ermordet.« Er hieb so jäh gegen die Wand, dass ich zusammenzuckte. »Aber ich weigere mich, das zu glauben. Wir sind Zwillinge. Ich würde wissen, wenn Adrien tot wäre. - Er lebt.« Seine quecksilbergrauen Augen starrten ins Leere. »Er lebt«, wiederholte er verzweifelt. Da ich nicht wusste, was ich sagen sollte, nahm ich ihn in den Arm. Für einen Moment regte er sich nicht, doch dann schlang er die Arme um mich und zog mich an sich. Minutenlang standen wir einfach nur da. Julien klammerte sich an mich und ich ertappte mich dabei, wie ich ihm über den Rücken strich. Doch schließlich lockerte er seine Umklammerung ein wenig, jedoch ohne mich gänzlich loszulassen.
    »Was wird jetzt?«
    Ich brauchte eine Sekunde, bis ich den Sinn seiner Frage begriff. Dann zuckte ich möglichst lässig die Schultern.
    »Was soll schon werden? Du bist zwar nicht ganz das, was ich dachte, was du bist«, ich ignorierte sein indigniertes Schnaufen, »aber das ist okay für mich. Und außerdem: Wenn ich, nach dem, was ich über dich weiß, ohnehin ermordet werde, dann kann ich auch weiter mit dir zusammen sein.« Entschlossen sah ich ihm in die Augen.
    »Du hast mir nie etwas getan, Julien. Im Gegenteil. Du hast mich beschützt und mir das Leben gerettet. Du sagst selbst, dass du meinetwegen Gesetze brichst. Warum sollte ich mit dir Schluss machen?«
    »Ich bin ein Lamia.«
    »Und weiter? Ich bin ein Mensch.«

»Ich trinke Menschenblut.«
    »Aber meines hast du bisher nicht angerührt. Wo ist das Problem?«
    Er schüttelte den Kopf und nahm meine Hand in seine.
    »Du bist verrückt, Dawn Warden. Hat dir das schon mal jemand gesagt?«
    »Ich habe schon nettere Komplimente bekommen. - Wann hast du eigentlich von Susan und Beth getrunken?«
    Die Frage traf ihn vollkommen unvorbereitet. Doch nach einem Moment wich er meinem Blick aus.
    »Komm schon, wenn es nichts bedeutet, kannst du mir auch noch die Details dazu verraten«, bohrte ich.
    Für eine Sekunde sah er mich von der Seite an, schließlich stieß er ein übertrieben ergebenes Seufzen aus.
    »Von Beth an dem Abend, als ihr Käfer liegen geblieben war und ich sie mitgenommen habe. Und von Susan nach dieser Sache in Chemie, als du deinen Wagen geholt hast.«
    Er bedachte mich mit einem bitteren Lächeln. »Wenn ich das damals nicht getan hätte, wäre ich spätestens in deinem Auto über dich hergefallen.«
    Ich schloss die Augen und schluckte. Und ich war die ganze Zeit stur in seiner Nähe geblieben, obwohl er mich hatte loswerden wollen. »Es tut mir leid«, murmelte ich zerknirscht. Er hob eine Braue und nickte. Dann kam mir ein anderer Gedanke. »Wie trinkt ihr Lamia eigentlich?«
    Überrascht sah er mich an. »Du weißt schon ...«, begann er, verstummte aber, räusperte sich und kämmte sich mit den Fingern durchs Haar, ehe er fortfuhr. »Wie in den Filmen.«
    »Ihr beißt eure Opfer«, sprach ich aus, was er offenbar vermeiden wollte.
    Julien holte zischend Atem. »Ja«, gab er nach einem Zögern unwillig zu.
    Ich musterte ihn nachdenklich. »In den Hals?«
    Erneut ein Zischen. »Hals oder Handgelenk. Darüber spricht man unter den Lamia nicht.«
    »Oh. Entschuldige. - Wenn du von Beth und Susan getrunken hast, warum waren dann keine Spuren davon zu sehen?« Ich stellte die Frage auch auf die Gefahr hin, dass es unschicklich war. Wie zuvor zögerte Julien, ehe er mir antwortete.
    »Wenn wir die Wunden, die unsere Zähne hinterlassen, lecken, schließen sie sich und verschwinden ziemlich schnell.«
    Erstaunt riss ich die Augen auf. »Ich könnte mir vorstellen, dass die medizinische Forschung ein Vermögen dafür zahlen würde, um herauszufinden, wie das funktioniert.«
    Der Ausdruck auf Juliens Gesicht wurde bitter. »Es gibt vieles an uns, für das die verschiedensten Stellen Unsummen bezahlen würden. Deshalb ist es auch so wichtig, dass niemand von unserer Existenz erfährt.« Seine Worte holten mich auf den Boden der Tatsachen zurück.
    »Ich werde keinem etwas verraten! Ich schwör's!«, versicherte ich ernst.
    Juliens quecksilbergraue Augen fixierten mich. »Wenn ich mir dessen nicht sicher wäre, hätte ich dir das alles nicht erzählt, Dawn.« Erst als er meinen Blick wieder freigab, fiel mir auf, dass meine Hand immer noch in seiner war. Ich schaute auf unsere ineinander verschränkten Finger. Er folgte meinem Blick, ehe er wieder mich ansah. Um seine Lippen spielte ein Lächeln, doch dann runzelte er plötzlich die Stirn.
    »Hieß

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