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Der Kuss des Killers

Der Kuss des Killers

Titel: Der Kuss des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Sie sind so furchtbar altmodisch. Ich habe Sie in Kanal 75 gesehen.«
    »Bist du etwa hier, um mich um ein Autogramm zu bitten?«
    »Wenn ich Ihre Unterschrift auf einem Scheck bekäme, könnte ich Ihre alte Kiste ein bisschen aufmotzen.« Er sah an ihr vorbei zum Geschäft. »Ich habe die Hexe durchs Schaufenster beobachtet. Sie hat heute jede Menge Kundschaft.«
    Eve schaute zurück und bemerkte die Kunden, die zwischen den Regalen stöberten. »Du hast sie schon einmal gesehen. «
    »Ja, ein paar Mal, wenn ich Alice verfolgt habe.«
    »Ist dir dabei jemals etwas Interessantes aufgefallen?«
    »Nee. Da drinnen sind immer alle angezogen.« Er wackelte mit seinen Brauen. »Ein Kerl muss ständig hoffen. Ich habe mich ein bisschen mit Hexerei befasst. Früher sind sie meistens ohne Kleider rumgehüpft. Einmal habe ich gesehen, wie die Oberhexe einen Typen aus dem Laden geschmissen hat.«
    »Ach, tatsächlich?« Jetzt lehnte sich Eve selbst gegen die Kühlerhaube ihres Wagens. »Und warum?«
    »Keine Ahnung, aber sie war wirklich sauer. Ich konnte sehen, dass die beiden miteinander stritten und dachte, gleich haut sie ihm noch eine rein. Vor allem, als er sie geschubst hat. «
    »Er hat sie also geschubst.«
    »Ja. Ich habe überlegt, ob ich ihr helfen soll. Obwohl sie viel größer war als er, gehört es sich nicht, wenn ein Typ eine Frau durch die Gegend schubst. Aber was auch immer sie zu ihm gesagt hat, hat dazu geführt, dass er den Rückzug angetreten hat. Schob sich rückwärts durch die Tür. Und dann ist er wie von Furien gehetzt davongerannt. «
    »Wie sah der Kerl aus?«
    »Ziemlich mager, vielleicht einsfünfundsiebzig groß, sechzig Kilo. Ein paar Jahre älter als ich. Lange schwarze Haare mit roten Spitzen. Längliches Gesicht, angespitzte Eckzähne, rote Augen, bleicher Teint. Enge Lederhose, kein Hemd, ein paar Tattos, aber ich war zu weit von ihm entfernt, um sie genau zu sehen.«
    Sein Lächeln wirkte grimmig. »Klingt ziemlich bekannt, finden Sie nicht auch? Als ich ihn zum letzten Mal gesehen habe, war er nicht mehr ganz so fit.«
    Lobar, dachte Eve und tauschte einen Blick mit ihrer Assistentin. Der Junge hatte eine solide, beinahe professionelle Beschreibung abgegeben. »Und wann war das? Wann hast du den Streit zwischen den beiden verfolgt?«
    »Einen Tag – «, seine Stimme krächzte und er räusperte sich leise, »einen Tag vor Alices Tod.«
    »Und was hat Isis nach dem Streit mit Lobar getan?«
    »Sie hat telefoniert. Kurz darauf kam der Typ, mit dem sie zusammenlebt, im Laufschritt angerannt. Sie haben ein paar Minuten hektisch miteinander gesprochen, dann hat sie den Laden geschlossen und die beiden sind ins Hinterzimmer gegangen und ich habe die ganze Sache abgehakt.« Nach einer Pause fügte er hinzu: »Natürlich hätte ich dem Typen in Leder nachgehen können.«
    »Du solltest besser aufhören, die Leute zu verfolgen, Jamie. Wenn sie dich dabei erwischen, reagieren sie für gewöhnlich ziemlich sauer.«
    »Die Leute, die ich verfolge, bemerken mich nicht. Dazu bin ich schlichtweg zu gut.«
    »Du hast auch gedacht, du wärst ein guter Einbrecher«, erinnerte sie ihn und brachte ihn dadurch tatsächlich dazu zu erröten.
    »Das war etwas anderes. Hören Sie, der Typ, der erstochen wurde, war auf Alices Totenwache. Es muss also eine Verbindung zwischen ihm, Alice und diesem unheimlichen Lobar geben, und ich habe ein Recht, zu wissen, wie diese Verbindung aussieht.«
    Sie straffte ihre Schultern. »Du willst also wissen, wie weit ich mit meinen Ermittlungen bin?«
    »Ja, genau.« Er rollte mit den Augen. »Wie weit also sind Sie?«
    »Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen«, erklärte sie ihm knapp. »Und jetzt mach endlich die Biege.«
    »Ich habe ein Recht darauf, alles zu erfahren«, beharrte er auf seinem Standpunkt. »Schließlich bin ich mit zwei der Opfer verwandt. «
    »Du bist der Enkel eines Cops«, erinnerte sie ihn. »Du weißt, dass ich dir nichts sagen werde. Außerdem bist du noch nicht volljährig. Ich brauche mich nicht mal mit dir zu unterhalten. Also zisch ab und spiel woanders, Kleiner, sonst lasse ich dich von Peabody wegen Herumlungerns festnehmen. «
    Seine Wangenmuskeln zuckten. »Ich bin nicht Ihr Kleiner. Und wenn Sie sich nicht um Alices Mörder kümmern, tue ich es selbst.«
    Ehe er Gelegenheit bekam, davon zu stürmen, packte ihn Eve am Ärmel. »Lehn dich besser nicht zu weit aus dem Fenster«, erklärte sie ihm ruhig und zwang ihn, ihr ins Gesicht zu

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