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Der Kuss des Killers

Der Kuss des Killers

Titel: Der Kuss des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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sich jedoch das neben ihr liegende Messer schnappen wollte, fiel es krachend auf die Erde.
    Und sie hatte eine Sekunde lang das Gefühl, als bräche endgültig die Hölle um sie los.
    Wie ein Wolf sprang Roarke mit wild gebleckten Zähnen knurrend durch die sich öffnende Wand. Die Wucht seines Angriffs ließ Alban nach hinten krachen und die umstürzenden schwarzen Kerzen zischend in den Blutlachen erlöschen.
    Eve richtete sich auf, befreite ihre andere Hand und schrie, als sie Jamie erblickte: »Um Himmels willen, beeil dich. Hol das Messer und mach mich los. Schnell!«
    Jamie schluckte die aufkommende Übelkeit herunter, beugte sich über Selinas Leiche, schnappte sich das Messer und hackte, ohne den Blick von Eves Armen zu lenken, auf die Fesseln ein.
    »Gib es mir. Den Rest schaffe ich alleine.« Sie verfolgte gebannt den Kampf der beiden Männer auf dem blutgetränkten Boden. In einer Ecke steckte eine umgefallene Kerze die Vorhänge in Brand. »Das sind meine Kollegen«, sagte sie, als sie das Heulen der Sirenen hörte. »Geh und lass sie rein.«
    »Die Tür ist offen«, erklärte er mit ruhiger Stimme, trat an ihre Füße und zerschnitt das Seil an ihren Knöcheln.
    »Dann tu etwas gegen das Feuer in der Ecke«, wies sie ihn, während sie die Beine von dem Marmor schwang, mit barscher Stimme an.
    »Nein, lassen Sie es brennen. Lassen Sie dieses ganze verdammte Haus bis auf die Grundmauern abbrennen.«
    »Lösch das Feuer«, schnauzte sie erneut, ehe sie wie eine tollwütige Hündin auf Albans Rücken sprang. »Du Hurensohn, du Bastard.« Während sie Albans Kopf nach hinten zerrte, schoss Roarkes Faust nach oben und traf den Schurken krachend voll ins Gesicht.
    »Weg da «, verlangte Roarke von ihr. » Der Kerl gehört mir. «
    Mit verschlungenen Gliedmaßen rollten sie über den Boden und bemerkten erst nach einer ganzen Weile, dass der Dritte im Bunde gar nicht mehr bei Besinnung war.
    »Hat er dich verletzt?« Roarke packte ihre Arme und sah sie mit weit aufgerissenen, wilden Augen an. »Hat er Hand an dich gelegt?«
    »Nein.« Sie musste Ruhe bewahren, dachte sie, denn er war völlig von Sinnen und sie war sich nicht ganz sicher, wozu er in diesem Zustand fähig war. »Er hat mich nicht angerührt. Dafür hast du gesorgt. Es ist alles in Ordnung.«
    »Weil du dir wie üblich, als ich ankam, bereits selbst geholfen hattest.« Er nahm ihre Hand, starrte auf das Blut, das aus den Abschürfungen an ihren Handgelenken tropfte und hob die Wunde sanft an seinen Mund. »Dafür, bereits dafür, könnte ich ihn umbringen.«
    »Hör auf. Das gehört zu meinem Job.«
    Er versuchte, es zu akzeptieren. Sein Jackett war nur noch ein bluttriefender Fetzen, doch er zog es aus und hüllte Eve zärtlich darin ein. »Du bist vollkommen nackt.«
    »Das ist mir auch aufgefallen. Ich habe keine Ahnung, was sie mit meinen Kleidern gemacht haben, aber wenn meine Kollegen kommen, hätte ich doch gerne etwas an.«
    Sie stand auf und merkte, dass sie in der Senkrechten noch nicht wieder ganz stabil war. »Sie haben mir irgendwelche Drogen verpasst«, erklärte sie und schüttelte den Kopf, als Roarke sie in Richtung einer sauberen Ecke führte, wo sie ermattet in sich zusammensank.
    »Hol erst mal in Ruhe Atem. Ich lösche zwischenzeitlich das Feuer.«
    »Gute Idee.« Während er mit einer der Roben die über den Boden züngelnden Flammen löschte, holte sie tief Luft. Plötzlich jedoch sprang sie schreiend wieder auf. »Nein, Jamie, nicht!« Sie begann zu rennen, doch es war bereits zu spät.
    Mit kreidebleichem Gesicht richtete sich Jamie über Albans Leiche auf und drückte Eve das blutgetränkte Messer in die Hand. »Sie haben meine Schwester und meinen Großvater ermordet. Es ist mir egal, was Sie jetzt mit mir machen. Er wird nie wieder die Schwester eines Menschen umbringen.«
    Sie hörte, dass jemand angelaufen kam und umfasste instinktiv das Messer so, dass es ihre eigenen Fingerabdrücke aufgedrückt bekam. »Halt die Klappe. Halt, verdammt noch Mal, die Klappe. Peabody«, wandte sie sich an ihre Assistentin, die mit gezückter Waffe durch die Tür geschossen kam. »Holen Sie mir bitte was zum Anziehen.«
    Peabody atmete, als sie das Gemetzel in dem Zimmer sah, für alle hörbar röchelnd aus. »Sehr wohl, Madam. Ist mit Ihnen alles in Ordnung?«
    »Ja. Cross und Alban haben mich in einen Hinterhalt gelockt, mich betäubt und hierher entführt. Sie haben beide die Morde an Frank Wojinski und Alice Lingstrom, an Lobar und

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