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Der Kuss des Killers

Der Kuss des Killers

Titel: Der Kuss des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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lehnte sich zurück. »Ein selbst gebauter, tragbarer Störsender, haben Sie gesagt? Einer, den der Junge selbst gebastelt hat und mit dem er es geschafft hat, den äußeren Schutzwall der Festung, in der Sie leben, ungestört zu überwinden?«
    »So sieht es zumindest aus.«
    »Wo ist das Ding? Bestimmt haben Sie es ihm doch nicht zurückgegeben.«
    »Ich bin doch nicht verrückt«, sagte sie, als hätte er ihr einen unverdienten Klaps versetzt. »Roarke hat es.« Und noch während sie den Satz aussprach, ließ ihr Training sie so weit im Stich, dass sie kurz zusammenzuckte.
    »Roarke hat es.« Trotz der ernsten Situation warf Whitney den Kopf in den Nacken und begann dröhnend zu lachen. »Das ist wirklich super. Damit haben Sie dem Wolf den Schlüssel zum Hühnerstall in die Hand gedrückt.« Als er ihre zerrüttete Miene sah, unterdrückte er die nächste Lachsalve. »Ich versuche lediglich, eine gewisse Leichtigkeit in die Sache zu bringen, Lieutenant.«
    »Sehr wohl, Sir. Ha ha. Ich hole das Ding zurück.«
    »Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, Dallas, aber falls Sie wetten wollen, setze ich einen Hunderter auf Roarke. Trotzdem weiß ich, inoffiziell, seine Hilfe und seine Kooperationsbereitschaft in dieser Angelegenheit zu schätzen.«
    »Ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel, falls ich Ihren Dank nicht weitergebe. Dann würde er nur noch eingebildeter als er es jetzt schon ist.« Sie wusste, sie war entlassen, und so stand sie auf. »Commander, Frank war sauber. Das muss der Untersuchungsausschuss bestätigen. Ob er eines natürlichen oder eines gewaltsamen Todes gestorben ist, wird schwerer herauszufinden sein. Bei diesen Ermittlungen wäre mir Captain Feeney eine große Hilfe.«
    »Sie wissen, dass Sie Feeney als Ermittler nicht brauchen, Dallas. Ich kann Ihre Gefühle verstehen, aber die Sache bleibt, bis ich etwas anderes sage, weiter unter uns. Vielleicht sitzen Sie selbst ja eines Tages hinter diesem Schreibtisch«, erklärte er und sah, wie sie überrascht die Brauen hochzog. »Dann werden Sie sehen, dass es in dieser Position täglich neue schwierige Entscheidungen zu treffen gilt. Und unangenehme Befehle zu erteilen ist ebenso frustrierend, wie sie zu bekommen. Halten Sie mich weiter auf dem Laufenden.«
    »Sehr wohl, Sir.« In der Gewissheit, dass sie weder seinen Platz noch seinen Rang noch seine Verantwortung würde jemals haben wollen, verließ sie den Raum.

10
    I hre erste Aufgabe bestand darin, Lobars nächste Verwandte über seinen Tod zu informieren. Anschließend dachte sie ein paar Minuten über die Familie nach. Es war ihnen egal gewesen. Das Gesicht der Frau auf dem Bildschirm war total ruhig geblieben, als hätte Eve sie vom Tod eines völlig Fremden und nicht eines Sohnes, den sie geboren und aufgezogen hatte, in Kenntnis gesetzt. Sie hatte Eve höflich gedankt und ihr, ohne auch nur eine einzige Frage zu stellen, darin zugestimmt, dass seine sterblichen Überreste nach der Freigabe der Leiche am besten zu ihnen nach Kansas überführt würden.
    Sie würden, hatte sie gesagt, ihm eine anständige, christliche Beerdigung zuteil werden lassen.
    Eve nahm an, dasselbe hätten sie auch für eins ihrer Haustiere getan.
    Wodurch wurden die Gefühle eines Menschen derart verhärtet? Falls er überhaupt jemals etwas empfunden hatte? Was ließ die eine Mutter so erbärmlich trauern wie die Mutter von Alice, während die andere die Nachricht vom Tod ihres Kindes aufnahm, ohne dass ihr dabei auch nur eine einzige Träne über das Gesicht rann?
    Was hatte ihre eigene Mutter bei ihrer Geburt empfunden? War sie glücklich gewesen oder einfach erleichtert, dass der Eindringling nach neun Monaten endlich aus ihrem Leib vertrieben worden war?
    Sie konnte sich an keine Mutter erinnern, nicht einmal an irgendeine schemenhafte weibliche Gestalt. Nur an ihren Vater, den Mann, von dem sie von einem Ort zum anderen gezerrt, immer wieder in fremden Zimmern eingeschlossen und regelmäßig vergewaltigt worden war. Nach vielen Jahren der Verdrängung war die Erinnerung an ihn allzu deutlich wieder in ihr aufgetaucht.
    Vielleicht war es das Schicksal mancher Menschen, ohne Familie oder die Familie selbst zu überleben.
    Aufgrund dieser düsteren Gedanken rief sie schließlich mit gemischten Gefühlen bei Dr. Mira an. Nachdem es ihr gelungen war, Dr. Miras Assistentin dazu zu bewegen, ihr einen Termin am nächsten Tag zu geben, schnappte sie sich ihre Tasche, piepste Peabody an und verließ ihr Büro.
    Es

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