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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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anderen Kriegern zu. »Bringt ihn in Narlons Zelt! «, befahl er, dann fasste er Lijanas beim Arm und half ihr vom Boden hoch. »Kommt, Heilerin! «
    Narlon erwies sich als erstaunlich kleiner und beleibter Mann, der deutlich kundtat, was er davon hielt, dass die Männer der Leibwache eine andere Heilerin in sein Zelt brachten, damit sie einen von ihnen behandelte. Es war Kardan, der den Mann im Genick packte und ihn ungeachtet seines empörten Gezeters wenig sanft ins Freie beförderte. Lijanas blickte sich um. Auf einem grob gezimmerten Regal standen Töpfe und Tiegel aufgereiht - ein Großteil davon war nicht beschriftet und wenn, in der Sprache der Kj er. Sie fluchte leise.
    »Was ist, Heilerin?« Raulen musterte sie scharf.

    »Hat Narlon einen Gehilfen oder Lehrling, der sich hier auskennt?«
    Der Krieger hob die Schultern, sah von einem seiner Kameraden zum anderen.
    »Einer der Unfreien soll ihm regelmäßig zur Hand gehen, habe ich gehört. << Elgen stand neben Denn, den die Männer auf den Behandlungstisch gesetzt hatten, und hatte die Finger in die Schulter des Verletzten gegraben, der stöhnend sein Bein umklammert hielt. Lijanas fasste es behutsam am Knöchel und hob es auf die Tischplatte. »Gut, bringt diesen Unfreien her und besorgt mir heißes Wasser! «
    Schweigend verließ Kardan das Zelt.
    In einer kleinen Kiste fand sie die Instrumente des Heilers. Ordentlich aufgereiht zwar, aber an einem der Messer entdeckte sie getrocknetes Blut.
    »Ich brauche Branntwein oder etwas Ähnliches.«
    Raulens Nicken bedeutete Elgen, dass er das Gewünschte besorgen sollte. Der blonde Krieger schien die Seite seines verletzten Kameraden nur ungern zu verlassen, gehorchte dann aber. Wenig später kehrte Kardan mit dem Unfreien zurück.
    »Das Wasser wird gebracht, sobald es heiß ist«, meldete er und versetzte dem Unfreien einen Stoß, der ihn vor Lijanas auf die Knie beförderte. Sofort kauerte er sich zusammen und presste die Stirn auf den Boden. »Nein! Bitte! « Unter dem unwilligen Murmeln der Kjer beugte sie sich vor, um dem Mann zu sagen, er solle aufstehen, - und bemerkte dabei die ineinander geschlungenen Zeichen, die mit schwarzer Farbe seinen Nacken hinab in die Haut gestochen waren - die gleichen Zeichen, wie sie auch Mordan trug. Herzschläge lang starrte sie darauf! Ein entsetzlicher Gedanke stieg in ihr auf ... Ohne es zu merken, schüttelte sie den Kopf.
    Nein! Das ist nicht möglich!
    » Heilerin?« Raulens Stimme schreckte sie auf. » Ist alles in Ordnung?«
    »ja, es ist alles in Ordnung! «, versicherte sie dem Krieger nach einem tiefen Atemzug, um das Zittern in ihrem Inneren zu beherrschen, und berührte den vor ihr kauernden Mann entschlossen an der Schulter. »Steht auf! « Unter ihren Fingern wurde er starr, dann, ganz langsam, wandte er den Kopf, um sie anzusehen. In seinen hellen, grauen Augen stand blanker Unglauben. »Steht auf! «, forderte Lijanas noch einmal. Er bewegte sich unsicher, drehte sich halb zu Raulen, als wolle er den Krieger ebenfalls um Erlaubnis bitten. Da der Kommandant der Leibwache schwieg, verharrte er in seiner kauernden Stellung und legte die Stirn wie, der auf den Boden.
    Lijanas richtete sich auf und blickte den Kjer kühl an. »Um Denns Bein zu retten, muss ich wissen, welcher Tiegel was enthält. Da Narlon sehr nachlässig war, was das Beschriften der Gefäße angeht, und ich zudem Eure Sprache weder sprechen noch lesen kann, brauche ich die Hilfe dieses Mannes - und das heißt nicht, dass er vor mir auf dem Boden kauern muss und den Mund nicht aufmachen darf! Erlaubt ihm aufzustehen und zu sprechen! «
    Der verblüffte Ausdruck in Raulens Gesicht verirrt ihr, dass wohl selten jemand mit ihm in diesem Ton sprach - zumindest keine Frau und noch weniger eine Nivard. Er tauschte einen raschen Blick mit Kardan, dann nickte er. »Tu, was die Heilerin sagt, Kerl! « Ein letztes Zögern, dann stand der Mann auf. Er war groß, fast so groß wie Mordan. Sein geschorenes Haar musste schwarz oder zumindest dunkelbraun sein.
    Der Ausdruck in seinen Augen war nicht zu deuten.
    »Wie ist Euer Name?«
    »Hannár.« Seine Stimme hatte einen dunklen, weichen Ton.
    »Ihr stammt aus Astrachar?«
    Er nickte. »Sajidarrah.« In dem einen Wort schwang so viel Hass mit, dass sie schauderte.
    »Mein Name ist Lijanas. Ich brauche ... «

    Sein grauer Blick weitete sich verblüfft. »Die Lijanas? Die Heilerin, die Fürst Rusan
    ... « Ein scharfer Befehl ließ ihn verstummen.
    » Ich

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