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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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wer sie sind! «
    »Du?«
    »Jerdt, du ... « Heftig rüttelte Mordan an den Gitterstäben.
    Wieder erschien dieses Lächeln auf Jerdts Gesicht. Er beugte sich vor.
    » Bitte mich darum! Runter auf die Knie und bitte mich darum! «
    Mordan blickte ihn hasserfüllt an - und sank auf die Knie. »Bitte, Jerdt, sag mir ihre Namen.«
    » Demütiger! Bettle, wie du als Jarats Hund gebettelt hast! «, verlangte er zischend.
    Einen langen Atemzug starrten sie einander an. Dann, quälend langsam, kauerte Mordan sich zusammen und presste die Stirn auf den Boden, am ganzen Körper zitternd vor unterdrückter Wut. »Bitte, Jerdt! Sag mir ihre Namen! - Bitte! «
    Stille.

    Irgendwann hockte Jerdt sich vor ihn, packte Mordans Schopf durch die Gitterstäbe hindurch und zog seinen Kopf in den Nacken. Er lächelte. »Du kannst nicht erbärmlich genug vor mir kriechen, als dass ich dir das verrate. «
    Jäh schlossen sich Mordans Finger um seine Kehle. »Sag es mir!«, befahl er heiser, während er langsam vom Boden aufstand. Jerdt röchelte in seinem Griff. »Sag es mir, oder bei meinem Blut, ich zerquetsche dir den Schlund.«
    » Dann wirst du es nie erfahren! «, würgte Jerdt hervor und versuchte, seine Hand zu lösen. Erfolglos.
    »Mein Problem! Nicht deines! Also?! «
    Die Antwort war ein Würgen. Heftig krallte Jerdt nach seinem Gesicht, Mordan riss den Kopf zurück, ohne den Griff zu lockern. » Sag mir ihre Namen! «
    Jerdt keuchte etwas Unverständliches, zerrte an seinen Fingern. Er ließ ihm etwas Luft, damit er sprechen konnte. »Wache! « Der Schrei gurgelte durch den Zellenkorridor. Mordan stieß einen Fluch aus, drückte wieder fester zu. Keinen Augenblick später kamen zwei Krieger den Gang entlanggerannt, in den Händen Spieße. Noch ehe sie die Zelle erreicht hatten, ließ Mordan Jerdt los und wich an die gegenüberliegende Mauer zurück. » Dafür wirst du büßen! «, versprach er düster.
    Jerdt massierte seine Kehle, bedeutete den Wachen, wieder zu gehen. Nach einem sichernden Blick zu Mordan gehorchten sie. Erst nach einem Moment hatte er wieder genug Atem, um zu sprechen. » Du irrst dich! « Er musste sich mit der Hand an der Mauer abstützen. »Deine kleine Nivard wird dafür büßen.«
    »Nein! « Mit einem Schrei warf Mordan sich an die Gitter, dass es krachte.
    Taumelnd wich Jerdt zurück. »Heute Nacht habe ich mit ihr noch eine Verabredung bei den Ruinen von Galan, aber danach, wenn sie ihren Zweck erfüllt hat, lasse ich sie dafür bluten.«
    »Wenn. du sie anrührst ... «
    »Und ich schwöre dir, bis ich mit ihr fertig bin, wird sie deinen Namen verfluchen!«
    »Jerdt, du Ratte ... «
    Ein hämisches Lächeln erschien wieder auf dessen Gesicht. Er räusperte sich. »Ich bringe dir, was ich von ihr übrig lasse. - Und dann nehme ich mir dich vor! «
    »Wage es nicht ... «
    » Ich wünsche eine angenehme Nacht! « Grinsend verschwand er den Zellenkorridor hinunter. In hilfloser Wut riss Mordan an den Gitterstäben. Schließlich hörte er, wie eine Tür krachend zu, fiel. Er lehnte die Stirn gegen das kalte Eisen und starrte vor sich hin, bis er sich irgendwann auf sein Strohlager zurückschleppte und -
    plötzlich kraftlos - darauf sank. Ein Zittern überfiel ihn. Sie haben mir mein Leben gestohlen! Ich habe den eisernen Ring all die Zeit zu Unrecht getragen! - Warum? -  Warum das alles? - Wer sind meine Eltern? - Wohin gehöre ich wirklich? - -Lijanas!
    jerdt wird sie für das, was ich getan habe, büßen lassen! - Was will er mit ihr in den Ruinen von Galan? Sie sind verflucht! Er hob den Kopf. Ich muss hier raus!
    Wie ein Besessener suchte er seine Zelle ab. Die mächtigen Steinblöcke würden keinen Weg hinaus bieten, also blieb nur das kleine Fenster und die Gitterstäbe der Tür.

Nach über zwei Stunden ließ er sich auf die Strohschütte fallen. Nichts! Die Eisenstäbe vor dem Fenster waren tief in den Stein eingelassen und saßen unverrückbar fest. Und auch die Tür seines Gefängnisses erwies sich als stabil und sicher. Selbst die Angeln hatten keine Schwachstelle. In einem Anfall ohnmächtigen Zorns riss er an seiner Fußfessel. Noch nicht einmal die Schelle würde er öffnen können. Die Wachen hatten ihm Wams und Kettenhemd abgenommen. Sogar den Gürtel hatten sie von ihm verlangt. Wahrscheinlich auf Arkells Rat. Es war nichts leichter, als mit dem Dom der Schnalle und genügend dickem Faden ein Schloss zu öffnen. Er hatte nichts! Nichts, was ihm irgendwie von Nutzen sein könnte.

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