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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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dir nicht zu! Und welchen Schlüssel soll ich dir gebracht haben?«
    » Das wüsstest du gern, was? Oh, nein. Alles, was du wissen musst, ist, dass du vor mir kriechen wirst, wenn morgen die Sonne das nächste Mal untergeht - mit dem eisernen Ring um deinen Hals.«
    »Hirngespinste, Jerdt! Ich glaube dir kein Wort. Du warst schon unter Jarat ein Aufschneider und du bist es heute noch. - Lass mich dir sagen, warum du hier bist: Du hast gehofft, dass Haffren dir meinen Ring gibt und dich zum ersten Heerführer macht. Scheint so, als hätte er das nicht getan! Und jetzt bist du hier, um mich mit irgendwelchen Ammenmärchen zu reizen, damit du wenigstens deinen Mut an mir kühlen kannst. « Er lehnte sich mit im Nacken verschränkten Händen im Stroh zurück. »Du stiehlst mir meine Zeit! Verschwinde! «
    »Wenn ich deinen Ring wollte, hätte ich ihn schon am Finger.« Dass er die Hände so fest um das Gitter gekrallt hatte, dass seine Knöchel weiß hervortraten, strafte seinen gelassenen Ton Lügen.
    »Ach?! «, meinte Mordan gegen die Decke.
    »Natürlich. Oder glaubst du, ein Vater würde seinem einzigen Sohn etwas abschlagen?«
    »Haffren? Dein Vater? - Soll ich mich totlachen? - Lass dir ein besseres Märchen einfallen, oder mach endlich, dass du wegkommst! «
    »Es ist tatsächlich wahr. Haffren ist mein Vater. «
    »Dann wären wir ja Halbbrüder, wenn man den Gerüchten glaubt, dass ich sein Bastard bin. « Er schauderte sichtlich. » Du? Mein Bruder? - Danke, verzichte! «
    Ein eigenartiges Lächeln erschien auf Jerdts Lippen. » Ich kann dich beruhigen! Wir sind keine Halbbrüder! «
    »Wie, jetzt bist du doch nicht mehr ein Bastard des Königs?«
    »Oh, ich bin tatsächlich sein Sohn. - Aber du bist es nicht! «
    »Und woher hast du diese Weisheit?« Scheinbar gelangweilt drehte Mordan sich auf die Seite und zupfte Strohhalme, um sie nach ihrer Länge zu sortieren.
    »Er hat es mir gesagt.«
    »Wer?«
    » Haffren. «
    »Aha. - Nun, wenn man es genau nimmt, könnte er tatsächlich wissen, wer mein Vater ist. Immerhin war er ja oft genug in Thiélas Bett.«
    Jerdt schnippte mit dem Finger gegen die Gitterstäbe. »Oh, das vergaß ich zu erwähnen. Thiéla hat dich aufgezogen, aber sie ist nicht deine Mutter.«
    Mitleidig schüttelte Mordan den Kopf »Du solltest die Finger von diesem Mohnwein lassen. Er schlägt dir auf den Verstand. «
    » Du glaubst mir nicht? - Ist dir denn nie aufgefallen, wie wenig du ihr ähnelst?
    Oder Haffren? - Schau dich an: schwarzes Haar, dunkle Augen. - Haffren ist silberblond, vielleicht einen Ton dunkler als ich, mit hellbraunen Augen. Und Thiéla?
    Haar in der Farbe von Mitternachtsfeuer, ihre Augen sind grüngrau mit gelben Sprengseln ... «
    Mordan hatte sich halb aufgerichtet. Jerdt beugte sich näher an die Gitter. »Und jetzt schau mich an! «
    »Das ist nicht wahr!« Seine Stimme wollte ihm kaum gehorchen. Das kann nicht wahr sein!
    »Weißt du, Haffren sagt manchmal, dass ich ihre Augen habe. Thiélas meine ich. «
    Langsam kam Mordan gänzlich auf die Füße. »Das ist nicht wahr! « Seine Finger krallten sich um das Gitter. Es darf nicht wahr sein  Vorsichtshalber machte Jerdt einen Schritt zurück. »Nein? Glaubst du tatsächlich, ein Mann wie Haffren sieht tatenlos zu, wie sein einziger Sohn im Dreck kriecht wie ein Tier? Auch wenn er auf der falschen Seite der Decke geboren wurde? Nein!
    Bestimmt nicht! «
    » Du lügst! «
    Jerdt grinste. »Ist das nicht ein köstlicher Spaß? Du, ein frei Geborener, wächst mit dem Ring um den Hals an meiner Stelle auf und ich ... Pferde, Falken, ein warmes Bett und essen, soviel ich will ... «
    »Du lügst!« Durch die Gitter hindurch langte Mordan nach ihm.
    Hastig wich Jerdt noch weiter zurück. »Wenn. ich lüge, warum regst du dich dann so auf?«
    »Warum? - Er hätte dich einfach nur freikaufen müssen! « Seine Finger bebten, als er sie um die Eisenstäbe schloss.
    »Der unfrei geborene Bastard des Königs? - Nein danke! - So hat die ganze Sache doch viel mehr Spaß gemacht. «
    »Spaß? - Spaß?« Mordans Stimme kippte. »Ihr habt mir mein Leben gestohlen! - Warum? Bei allen Rachegeistern, warum?«
    »Warum?« Vorsichtig wagte Jerdt sich wieder näher heran. »Weil deine Mutter eine läufige Hündin war, die sich von einem räudigen Köter bespringen ließ. «
    »Was? - Du weißt, wer meine wahren Eltern sind?«
    »Aber ja! «
    » Sag es mir! Sag mir ihre Namen! «
    »Warum sollte ich?«
    » Ich habe ein Recht zu wissen,

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