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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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Kopf. Ihr Kleid war ruiniert, besudelt mit Kjer-Blut. Dabei hatte es ihn einiges an Geld und Mühe gekostet, es für sie aufzutreiben. Still saß sie wieder auf dem Stuhl, die Augen unverwandt auf ihn gerichtet, ohne ihn zu sehen, während ihre Hände den Haarschweif hielten, als wäre er etwas unaussprechlich Kostbares. Zwei Schritte und er war bei ihr, riss ihn ihr fort und warf ihn ins Feuer. Mit einem Schrei sprang sie auf, einen Moment schien es, als wollte sie das unselige Ding wieder aus den Flammen holen, doch es war natürlich schon zu spät. Die Haare des Kjer hatten sofort gebrannt, und nun erfüllte ein beißender Gestank den Raum. Ohne das Entsetzen in ihrem Gesicht zu beachten, durchquerte er den Raum und riss das Fenster auf. Unten im Hof würfelten Eliazanars Männer.
    » Ich habe mich entschieden, Ahmeer: Ich kann nicht mehr deine Frau werden. «
    Obwohl Lijanas leise sprach, war keine Spur von Schwäche in ihrer Stimme. Die Stirn gerunzelt drehte er sich zu ihr um. Ihr Blick war unverwandt auf den schmalen Emeraldring geheftet, den er der Bestie abgenommen und ihr geschenkt hatte.
    »Was war das?«
    » Du hast mich sehr gut verstanden! « Sie hob die Augen.
    »Weißt du eigentlich ... « Beschwichtigend die Hände nach ihr ausgestreckt, ging er auf sie zu. »Liebes, du bist verwirrt! Nur die Göttin allein weiß, was diese Bestie dir alles ... «
    Sie wich vor ihm zurück, bis sie gefährlich nahe am Kaminfeuer stand. »Ich bin nicht verwirrt, Ahmeer. Ich weiß sehr wohl, was ich tue. «
    » Du bist meine Braut! «
    »Nein, das bin ich nicht! Du hast mich gefragt, ob ich deine Frau werden will, bevor dein Onkel dich zu Beginn des Sommers wegen der Edari-Überfälle an die südliche Küste geschickt hat. Ich hatte mir Bedenkzeit bis nach deiner Rückkehr ausgebeten erinnerst du dich? - jetzt gebe ich dir meine Antwort: nein! Ich werde nicht deine Frau! «
    »Aber ich dachte ... du liebst mich!« Er fühlte Ärger in sich aufsteigen.
    »Das dachte ich auch, Ahmeer. Und vor einem Mondlauf hätte ich dir auf deine Frage auch noch freudig mit >Ja!< geantwortet, aber inzwischen ... Es ist so viel geschehen.« Ihre Finger streichelten den Ring.
    » Ist es, weil er dich in sein Bett gezwungen hat? - Liebes, ich habe dir gesagt, dass ich dir verzeihe. Du musst nicht vorgeben, mich nicht zu lieben, nur weil du mich schonen willst. «
    Energisch schüttelte sie den Kopf. »Ahmeer! Ich liebe dich nicht mehr! - Versteh das doch! «
    Seine Augen wurden schmal. »Und woher dieser Sinneswandel? Wegen des Kjer?«
    Mit einem bitteren Schnauben machte er einen weiteren Schritt auf sie zu. Sie war zwischen ihm und dem Kaminfeuer gefangen. » Dieses Tiers wegen willst du dich von mir abwenden?« Er packte sie bei den Schultern, ignorierte ihr Aufkeuchen. »Glaubst du tatsächlich, ich lasse mich von dir zum Gespött der Leute machen? - Der zukünftige Fürst Astrachars von seiner Braut wegen eines Kjer, einem Tier, verlassen?
    - Oh nein, meine Liebe! Du gehörst mir! Ich gebe dich nicht frei! «
    »Nein, Ahmeer! Ich gehöre dir nicht! Du kannst mich nicht zwingen, dich zu heiraten! « Erfolglos versuchte sie, sich gegen seinen Griff zu wehren. » Lass mich los, du tust mir weh! «
    Für einen Augenblick fasste er fester zu, dann nahm er abrupt die Hände von ihr und trat zurück. »Oh doch, das kann ich! « Kurz sah er mit einem kalten Lächeln zum Fenster, dann wieder zu ihr. »Und du weißt es.« Übergangslos wurde seine Stimme sanft. »Du bist verwirrt, Liebes. Das wäre jede Frau, die über Wochen die Gefangene dieser Bestie war. - Du musstest um dein Leben fürchten. Schließlich hast du dir sogar eingeredet, dass er gar nicht die Bestie ist, für die ihn alle halten; dass du ihn gernhast - nur um nicht verrückt zu werden vor Angst und Scham. Und nun stehst du geradezu unter seinem Bann und bildest dir ein, in ihn verliebt zu sein. « Der Ausdruck in seinen Augen strafte seinen Ton Lügen. »Liebes, ich verstehe dich und ich bin nicht böse auf dich. Ich werde dich nicht mehr bedrängen oder von unserer Hochzeit sprechen, bis er hin, gerichtet worden ist. Du wirst all das erst vergessen können, wenn er tot ist und du seinen Kadaver gesehen hast.« Langsam ging er rücklings zur Tür. »Dein armer, verwirrter Geist braucht Ruhe. Ich denke, es ist am besten, wenn du außer mir niemanden mehr siehst, bis es dir wieder besser geht.«
    Hastig verließ er den Raum und verschloss die Tür hinter sich. Ihre Hände

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